Im Gegensatz zum DAX hat adidas seit dem April-Tief zwar nicht mal ansatzweise Tuchfühlung zum bisherigen Jahreshoch aufgenommen, gekauft wurde der Kurseinbruch aber trotzdem. Zuletzt drehte der Kurs indes wieder nach unten … es wird wieder ungemütlich.
Die Aktien der grossen Sportartikelhersteller wurden von Donald Trumps Zollpolitik heftig erwischt, denn deren Produktion erfolgt fast komplett in Asien. Dort also, wo besonders heftige Zölle bei der Einfuhr in die USA fällig würden, falls die produzierenden Länder sich mit den USA nicht einig werden. Dass das Unternehmen, das dort herstellt, aus Europa kommt, spielt keine Rolle, der Einfuhrzoll bezieht sich auf das Produktionsland. Und der Trick, halbfertige Produkte aus Asien nach Deutschland zu importieren, sie dort zu komplettieren und dann erst in die USA zu den Händlern zu liefern, ist kostenintensiv, sodass da die Zölle vermutlich das kleinere Übel wären.
Diejenigen, die bei adidas nach dem massiven Abverkauf im März und April zugriffen, dürften davon ausgegangen sein, dass Trump schon nicht wirklich ernst machen würde, immerhin würde das auch die eigene Wirtschaft schwächen. Aber jetzt mehren sich die Zeichen, dass die Optimisten auf Sand gebaut haben könnten. Und auch die Charttechnik spricht zunehmend gegen sie.
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Expertenmeinung: Anfang des Monats hatte der kanadische Sportartikelhersteller Lululemon seine Gesamtjahresprognose gesenkt und auf die Zollproblematik und einen zunehmend härter werdenden Wettbewerb verwiesen. Das drückte auch die adidas-Aktie, denn letztlich sitzen da alle Unternehmen der Branche in einem Boot.
Was das Zollthema angeht, vergeht immer mehr Zeit, ohne dass es zu einer Einigung mit den Produktionsländern in Asien käme. Mit China konnten die USA bislang nur zeitlich begrenzte Kompromisse und Rahmenbedingungen für kommende Gespräche vereinbaren, ansonsten tut sich offenbar wenig bis nichts. Dass Donald Trump in der vergangenen Woche drohte, dass man den Ländern, die sich nicht ausreichend kooperativ zeigen, in Kürze einfach einen Brief mit den Bedingungen der USA senden werde, unterstreicht das. Die Zeit läuft … und damit steigt die Gefahr, dass tatsächlich Zölle gelten werden, wie Donald Trump sie Anfang April verkündet hatte.
Und dann ist da eben noch die Charttechnik, die es momentan knifflig macht, hier guter Dinge zu sein. Denn adidas hatte zwar das Anfang April entstandene Gap Down geschlossen und es wirkte, als würde die Aktie weiter zulegen. Aber als sie Ende Mai die 200-Tage-Linie touchierte, kam sofort Abgabedruck auf … und seither geht es abwärts.

Das ist gerade kein gutes Umfeld, um hier die Hand aufzuhalten. Bevor adidas die Linie, an der die Käufer zuletzt abgewiesen wurden, nicht überwindet, ist diese Aktie nicht bullisch. Diese 200-Tage-Linie verläuft derzeit bei 227,35 Euro, das ist ein ziemliches Stück, was der Kurs da laufen müsste. Im Gegenzug findet sich keine jüngere und tragfähig wirkende Unterstützung oberhalb des April-Verlaufstiefs bei 175,30 Euro. Beide Chartmarken wären per Freitags-Schlusskurs zwar in etwa gleich weit entfernt … aber momentan ist der Weg nach oben der eindeutig steinigere.
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