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Viele werden von Nexperia bis vor kurzem noch nie gehört haben. Jetzt schon, denn das Unternehmen stellt Chips her, die Autobauer brauchen – und die werden jetzt knapp, VW hat mitgeteilt, dass Engpässe nicht ausgeschlossen sind. Und die VW-Aktie sieht wacklig aus!
Was ist da überhaupt los? Der Hintergrund: Nexperia ist ein seit einigen Jahren von einem chinesischen Konzern geführter Chiphersteller mit Sitz in den Niederlanden. Anfang des Monats hatte die niederländische Regierung unter Berufung auf ein Warenverfügbarkeits-Gesetz die Kontrolle über Nexperia übernommen. Das natürlich gegen den Willen des chinesischen Mutterkonzerns, der sich jetzt damit wehrt, dass man den Export der von Nexperia gefertigten Chips blockiert. Und das ist es, was die Automobilindustrie jetzt massiv beunruhigt, denn andere Produkte als Ersatz zu nutzen, geht eben nicht so einfach.
Während die Mercedes-Benz-Group am Mittwoch erklärte, am beobachte die Entwicklung genau, sei aber derzeit noch nicht in Nöten, scheint das beim Volkswagen-Konzern anders auszusehen. Eine interne Information, die der Nachrichtenagentur „dpa“ vorliegt, schreibt, dass Auswirkungen auf die Produktion kurzfristig nicht ausgeschlossen werden können.
Noch stehen die Bänder nicht still. Aber die Gemengelage ist unberechenbar: Wie lange die Lagerbestände bei Volkswagen reichen, ist offen. Klar ist nur: Sie werden zu Neige gehen, wenn die Exportblockade bei Nexperia nicht zeitnah endet. Aber ist denn aufgeschoben nicht bekanntlich etwas anderes als aufgehoben? Irgendwann kommen die Bauteile ja, dann könnte man in Sonderschichten die Produktionsrückstände aufholen und alles ist beim Alten – oder?
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Expertenmeinung: Das kann so laufen, wenn es sich hier nicht um einen Dauerzustand handelt, bei dem man dann Monate bräuchte, um die fehlenden Teile von anderen Herstellern zu bekommen – sofern das aufgrund von Patenten überhaupt machbar wäre. Aber das weiss man ja nicht. Das erinnert an den „Shutdown“: Alles ist wieder aufzuholen … es sei denn, das Drama dauert so lange, dass die Schäden nachhaltig werden.
Würde eine solche Situation einen Konzern treffen, der solide wächst und vor lauter Dynamik kaum laufen kann, es wäre unerfreulich, aber nichts, das die Anleger in tiefe Besorgnis stürzen würde. Aber im Fall des VW-Konzerns ist das eben nicht so. Margendruck, Absatzprobleme, unklare Perspektiven in Sachen USA und China: Die Aktie läuft nicht umsonst nach einem schwachen Jahr 2025 auf gedrücktem Niveau volatil seitwärts. Die Frage ist, ob diese neue Entwicklung imstande ist, den Abwärtstrend wieder zu aktivieren.

Das wäre dann der Fall, wenn die Aktie aus ihrer seit dem Frühjahr geltenden Handelsspanne nach unten ausbrechen würde, was mit Schlusskursen unter 86 Euro vollzogen wäre. Dann wäre auch die flache April-Aufwärtstrendlinie dahin und der Weg an das Jahres-Verlaufstief vom April bei 81,68 Euro frei … als unmittelbar nächstes, aber nicht zwingend letztes Kursziel auf der Unterseite.
Die Nachrichtenlage ist jetzt unberechenbar, wenn es zur Wiederaufnahme der Lieferungen bei Nexperia käme, wäre ein entscheidender Druck-Faktor sofort vom Tisch. Man muss es abwarten. Aber bis dahin gegen die aktuell wieder nach unten weisende Tendenz zu traden, indem man auf eine Beibehaltung der Handelsspanne und damit auf einen zeitnahen Schwenk nach oben setzt, wäre riskant. Denn die Aktie hängt nun einmal an einem dünnen Faden … und aus der bekanntermassen höchst reissfesten Seite dürfte der eher nicht gemacht sein.
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