Anleger und Analysten hatten mit steigenden Umsätzen gerechnet … und sie bekommen. Zwar weniger als im Schnitt erwartet, aber immerhin. Die Renault-Aktie legte auf die Zahlen hin zeitweise zu, doch am Handelsende stand ein Minus zu Buche. Was nicht überrascht.
Ein erster Schritt hinaus aus dem Tal der Tränen – mehr war es nicht, was der französische Automobilkonzern für das dritte Quartal zu vermelden hatte. Der Umsatz stieg, ohne die Währungsveränderungen herauszurechnen, im dritten Quartal um 6,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum für den Automobilsektor, insgesamt, inklusive Services und Finanzierungen, um 8,5 Prozent. Etwas weniger als erwartet, aber nicht viel weniger. Für die ersten neun Monate kam man so auf einen Umsatzanstieg von 3,1 Prozent im Automobilsektor und von 5,1 Prozent insgesamt.
Das reichte einigen am Morgen, um zuzugreifen. Doch die Aktie drehte ab, rutschte ins Minus und blieb bis zum Handelsende dort. Wo lag das Problem?
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Expertenmeinung: Es waren gleich mehrere. Zum einen wäre eine Besserung nur stabil, wenn auch der Nutzfahrzeugbereich zulegen würde. Doch das Umsatzplus wurde alleine von steigenden Verkaufszahlen bei den Pkw getragen, der Absatz der Nutzfahrzeuge fiel deutlich. Das trifft zwar nicht Renault alleine, aber ein Problem ist es eben trotzdem.
Des Weiteren kamen zwar – wie bei französischen Unternehmen üblich – keine Margen- und Bilanzdaten, auf die muss man bis nach Ende des gesamten Halbjahres warten. Aber Renault bestätigte das im Sommer nach unten korrigierte Margenziel. Grosse Schritte nach vorne dürften da somit nicht gelungen sein.
Und als dritter Aspekt kommt das „Nexperia-Problem“ hinzu: Renault könnten kurzfristig entscheidende Bauteile ausgehen, die von Nexperia hergestellt werden … die wegen des Exportstopps Chinas als Reaktion auf die Übernahme der Kontrolle dieses in den Niederlanden ansässigen, aber einem chinesischen Konzern gehörenden Chipherstellers durch die niederländische Regierung aber nicht nachgeliefert werden.
Das waren offenbar genug Haken an der Sache, um Marktteilnehmer dazu zu bewegen, selbst in die anfänglichen, kleinen Gewinne hinein lieber auszusteigen. Wobei das auch einen charttechnischen Hintergrund hat:

Wir sehen im Chart, dass der Kurs seit Mitte September mehrere Anläufe unternommen hatte, in den Bereich der grossen Abwärts-Kurslücke hineinzugelangen, die im Juli entstanden war. Würde das gelingen, hätte man aus charttechnischer Sicht wieder Spielraum nach oben, die nächsten Kursziele lägen dann bei 38,09 und 39,91 Euro. Aber das war zu vielen offenkundig zu unrealistisch: Dafür war der Umsatzzuwachs zu mager und dieses Damoklesschwert der möglicherweise bald zur Neige gehenden Nexperia-Chips zu scharf. Bevor nicht gelingt, was gestern misslang, nämlich ein Anstieg über das letzte Zwischenhoch bei 36,42 Euro, wäre diese Aktie auf der Long-Seite hoch riskant … und auch dann immer noch spekulativ.
Quellenangaben: Ergebnis des 3. Quartals 2025, 23.10.2025:
Renault Group, Communiqué de Presse
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