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Die US-Verbraucher spüren die höheren Einfuhrzölle. Und sie beginnen offenbar auch, auf die Planungsunsicherheit zu reagieren, die mit der aktuellen US-Politik einhergeht. Das führt bei der Baumarkt-Aktie Home Depot zu Druck – und zu einer bedrohlichen Chartformation.
Aktuelle Konjunkturdaten gibt es weiterhin nicht. Wie kräftig die US-Wirtschaft seit Ende Juni zugelegt hat: Man weiss es nicht. Und wird es, Stand heute, auch erst kurz vor Weihnachten erfahren. Auch aktuelle Einzelhandelsdaten fehlen, die vom US-Arbeitsmarkt sowieso. Aber auf privater Ebene wurde natürlich auch im Zuge des Shutdowns weiter befragt und gerechnet. Was dabei herauskam, ist allerdings unerfreulich:
Die von Banken oder Datendienstleistern geschätzte Entwicklung am US-Arbeitsmarkt deutet für Oktober Stellenverluste an. Zugleich ist die Zahl von Entlassungsankündigungen zuletzt so hoch gewesen wie seit Jahren nicht mehr. Und die Stimmung der US-Konsumenten ist, egal ob man sich die Daten vom Conference Board oder der Uni Michigan ansieht, trübe. Der Anteil der US-Haushalte, die ihre finanzielle Lage als schlecht einstufen, ist spürbar gestiegen. Und das ist nicht gut für konsumnahe Unternehmen wie z. B. Baumärkte.
Die Aktie der dominierenden Baumarktkette Home Depot hat zwei Jahre mit immensen Schwankungen hinter sich, notierte aber vor dem Thanksgiving-Feiertag gestern in etwa dort, wo sie das Jahr 2024 begonnen hatte – und ist damit in Bezug auf den Gesamtmarkt ein auffälliger Underperformer. Es könnte indes, wenn man sich dieses Chartbild auf Wochenbasis so ansieht, auch leicht noch schlimmer kommen für die Anteilseigner. Denn was sich hier abzeichnet, ist eine immens grosse Schulter-Kopf-Schulter-Formation, kurz SKS.

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Expertenmeinung: Bemerkenswert dabei ist, dass der Kopf, d. h. das mittlere, höchste Zwischenhoch der Formation, das sich zwischen Sommer 2024 und Frühjahr 2025 ausgebildet hatte, selbst eine SKS-Formation darstellte, die sich auch entsprechend auswirkte. Dass Donald Trumps Zoll-Politik der Vollendung dieser „SKS in der SKS“ Vorschub leistete und es ansonsten womöglich anders – besser – gelaufen wäre, mag sein. Aber das ist es eben nicht. Und was die Aktie im März und April deutlich drückte, ist heute eben wieder bzw. immer noch ein Thema:
Diese Zölle drücken auf die Geldbeutel der Verbraucher ebenso wie auf Margen und Gewinne der Unternehmen. Und wenn man liest, dass immer mehr US-Verbraucher grössere Anschaffungen im aktuellen Umfeld aufschieben oder sogar ganz verwerfen, kann das speziell Unternehmen wie Home Depot treffen.
Zwar sind die meisten Analysten hier noch optimistisch. 23 von 37 Analysten sagen „Kaufen“, der Rest meint „Halten“, zum Ausstieg rät noch niemand. Auch das durchschnittliche Kursziel liegt mit 403 US-Dollar deutlich über dem derzeitigen Kurslevel, wenngleich zugleich klar unter dem Jahreshoch. Aber Home Depot hat in den vergangenen vier Quartalen die Gewinnprognosen der Analysten verfehlt. Nicht weit, aber doch mit auffälliger Regelmässigkeit. Und die Bewertung ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 zwar im Vergleich zu den letzten zehn Jahren normal, wäre aber nur gerechtfertigt, wenn das Unternehmen auch in den nächsten Jahren ein mit den Vorjahren vergleichbares Gewinnwachstum schaffen sollte – und das ist im aktuellen Umfeld alles, nur nicht sicher.
Daher sollte man sich nicht zu sicher sein, dass die Nackenlinie dieser grossen, über zwei Jahre hinweg entstandenen SKS-Formation bei derzeit 330 US-Dollar auf Dauer halten wird. Klar gebrochen wäre sie dann, wenn der Level des ersten Zwischentiefs, also das zwischen linker Schulter und Kopf, bei 323 US-Dollar auf Schlusskursbasis unterboten würde. Aber käme es so, wäre die nächste Supportzone von Belang erst der Bereich zwischen 265 und 280 US-Dollar … und in einem sich eintrübenden Konsumumfeld wäre das keineswegs eine Übertreibung nach unten.
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