Vom Jahreshoch im Februar bis zum Crash-Tief im April verlor der TecDAX knapp 23 Prozent. Dass er das im D-Zug-Tempo wieder aufgeholt hatte, machte viele mutig, dadurch gelang sogar Anfang Juni ein neues Jahreshoch. Doch seither läuft für die Bullen zu vieles schief.
Wenn wir uns den TecDAX einmal im langfristigen Chartbild auf Monatsbasis ansehen erkennen wir, dass dieser Ausbruch über das Februar-Hoch sehr wichtig war. Denn dieses bisherige Hoch des Jahres 2025 war zwar eine markante Chartmarke. Aber so richtig entscheidend ist eine andere: Das Hoch des Jahres 2021, als der TecDAX mit 4.010 Zählern den höchsten Stand seit der Dot.Com-Baisse 2000-2003 erreichte, damals, als der TecDAX noch Nemax hiess. Dort sollte er hin, dort sollte er drüber. Doch dann drehte der Index noch unterhalb dieser Linie auf einmal ab und notiert jetzt bereits ein gutes Stück unterhalb des Februar-Hochs. Diagnose: Bullenfalle.

Die Frage ist, ob das bereits jetzt Signalwirkung hat und die potenziellen Käufer dazu bringt, solche Käufe vielleicht doch lieber erst einmal zu vertagen, bis der Index wieder nach oben gedreht hat. Denn sollte ein Rebreak über das bei 3.905 Punkten liegende Februar-Hoch gelingen, wäre das ein Signal dafür, dass wir hier nur ein aus charttechnischer Sicht etwas zu gross ausgefallenes Luftholen vor dem eigentlichen Aufwärtsimpuls gesehen haben. Wenn er gelingt. Denn wenn zu viele darauf hoffen, aber zu wenige das aktiv mit ihrem Kapital anschieben, wartet man eben vergebens.
Expertenmeinung: Die Frage ist, warum die Anschlusskäufe nach Erreichen eines neuen Hochs ausblieben und sich die Käufer im Gegenteil seit zwei Wochen rarmachen. Um das sicher bestimmen zu können, müsste man die Überlegungen jedes einzelnen kennen und wissen, ob eine rationale oder emotionale Entscheidung die Käufe oder Verkäufe ausgelöst hat. Ein unrealistisches Unterfangen, aber angesichts dessen, was seit Jahresanfang in Bezug auf die Rahmenbedingungen passiert ist, liesse sich zumindest eine „Historie“ erahnen:
Es ging im März und April steil abwärts, weil zu viele die Zoll-Problematik nicht ernst genommen hatte. Dass es da sehr wohl ernst wurde, sorgte für einen Schock, der zu einem überzogenen Selloff führte. Dass es gelang, diesen zu stoppen und den TecDAX zu drehen, führte, wie eigentlich immer in solchen Situationen, dazu, dass viele die Gesamtsituation umgehend aus dem Blick verloren und Hoffnung ihr Handeln bestimmte. Bestimmt wird sich das alles bald klären, dürften viele gedacht haben … die Kurse zeigen ja, dass die anderen das auch glauben, also sollte ich lieber heute als morgen kaufen.

Jedoch ist bei solchen Hoffnungs-Rallyes irgendwann der Punkt erreicht, an dem alle, die kaufen wollten, auch gekauft haben, was man angesichts neuer Jahreshochs zu Monatsbeginn hier durchaus vermuten durfte. Und dann muss die Hoffnung ersetzt werden, und zwar durch echte, handfeste positive Fakten. Kommen die, kann der TecDAX sofort wieder Fahrt aufnehmen. Kommen sie aber nicht, kann der Index zügig die Unterstützungslinie von Mitte März bei 3.676 Punkten unterbieten und damit freie Bahn in Richtung der mittelfristig entscheidenden und sehr robusten Auffangzone 3.450/3.575 Punkte bekommen.
Wirklich bärisch wäre er zwar erst, wenn diese relativ breite Zone erneut fällt. Aber die ist nahe genug, um so manchen bullischen Trader wohl bereits jetzt ein wenig nervös zu machen. Bevor der TecDAX das Februar-Hoch bei 3.905 nicht wieder auf Schlusskursbasis zurückerobert hat, ist er auf der Long-Seite erst einmal kein Thema.
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