Wenn starke Zahlen auf schwache Kurse treffen, sollten Investoren hellhörig werden. Oft sind Kursstürze Gelegenheiten.
Die Panik war schnell verflogen
Die grossen Chancen entstehen, wenn Fundamentaldaten und Kurse auseinanderdriften. Beispielsweise wenn Umsatz, Gewinn und Cashflow nachhaltig und in bedeutendem Umfang steigen, der Kurs aber sinkt.
Glücklicherweise geschieht das an der Börse andauernd.
Fortinet ist ein gutes Beispiel dafür. Nach den letzten Quartalszahlen kam es zu einem Kurssturz:
Fortinet im Feuer: Jetzt noch die Reissleine ziehen?
Der Spuk war jedoch schnell vorüber, der Abverkauf war nach einem Tag zu Ende. Anschliessend legte die Aktie um etwa 20 % zu.
Gestern hat das Unternehmen wieder Quartalszahlen vorgelegt und es kam wieder zu einem Kurssturz.
Ein Grossteil der Verluste wurde intraday jedoch wieder aufgeholt.

Aus technischer Sicht ist das ein bullisches Zeichen. Auf derartige Rebounds folgt in vielen Fällen eine Rallye.
Gelingt jetzt ein Anstieg über 81,40 USD, ist ein Gap-Close wahrscheinlich. Ein mögliches Kursziel liegt bei 87,50 USD. Darüber wäre Platz bis 90 und 92,50 – 93,30 USD.
Aus Sicht der Bullen sollte die Aktie nicht unter 73 USD rutschen.
Comeback-Potenzial
Beim genaueren Blick in den Quartalsbericht stellt man sich ohnehin die Frage, warum die Aktie zeitweise so stark unter Druck stand.
Der Gewinn lag in Q3 mit 0,74 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 0,64 USD. Mit einem Umsatz von 1,72 Mrd. USD wurden die Analystenschätzungen von 1,70 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 14 % und einem Gewinnsprung um 17 %.
Die operative Marge hat ein neues Rekordniveau von 37 % erreicht. Der einzige Wermutstropfen ist der freie Cashflow, der aufgrund höherer Investitionen fast unverändert bei 567,5 Mio. USD lag.
In den Börsenmedien wurde der „schwache“ Ausblick für das vierte Quartal als Grund für den Abverkauf angeführt.
Fortinet stellt für das Schlussquartal einen Umsatz von 1,82 – 1,89 Mrd. USD und einen Gewinn von 0,73 – 0,75 USD je Aktie in Aussicht. Bisher wurde ein Umsatz von 1,87 Mrd. USD und ein Ergebnis von 0,66 USD je Aktie erwartet.
Ich lasse das unkommentiert.
Die Umsatzprognose für das gesamte Geschäftsjahr wurde von 6,68 – 6,83 auf 6,72 – 6,80 Mrd. USD konkretisiert.
Die Gewinnerwartungen wurden von 2,47 – 2,53 auf 2,66 – 2,70 USD je Aktie spürbar erhöht.
Fortinet kommt demnach auf eine forward P/E von 30. Steigt das Ergebnis im nächsten Jahr wie erwartet auf 2,90 – 3,00 USD je Aktie, würde die P/E dadurch auf 27,3 sinken. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 42.
Daher bleibe ich bei dem Votum der letzten Analyse: Die Aktie ist fair bewertet.
Geschäftsmodell
Abschliessend noch eine kurze Zusammenfassung des Geschäftsmodells.
Fortinet ist ein weltweit führender Spezialist für Netzwerksicherheit und zählt zu den wichtigsten Cybersecurity-Anbietern. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt Sicherheitslösungen wie Firewalls, VPNs, Antivirus-Software sowie Schutzmechanismen für Cloud-Umgebungen.
Ein zentrales Element ist das Secure Access Service Edge (SASE) Modell. Es verbindet Netzwerksicherheit mit einer flexiblen Cloud-Architektur und ermöglicht es Organisationen, den Zugriff auf Anwendungen und Infrastrukturen zuverlässig abzusichern – insbesondere für Mitarbeiter, die dezentral oder im Homeoffice arbeiten.
Neben dem klassischen Produktgeschäft bietet Fortinet auch Managed-Security-Services an. Dabei übernimmt das Unternehmen die kontinuierliche Überwachung und Verwaltung der IT-Sicherheit seiner Kunden. Dieser Ansatz entlastet Unternehmen und stellt sicher, dass Sicherheitsmassnahmen stets auf dem neuesten Stand bleiben.
Für Unternehmen ist Cybersecurity längst kein optionales Zusatzthema mehr, sondern ein geschäftskritischer Bestandteil der IT-Strategie. Es geht nicht mehr darum, ob Sicherheitssysteme eingesetzt werden, sondern welche zusätzlichen Lösungen die bestehende Infrastruktur ergänzen können.
Die Ausgaben für Cybersicherheit sind dabei im Verhältnis zu den potenziellen Schäden gering. Dieses Kosten-Nutzen-Verhältnis sorgt dafür, dass Kunden, die sich einmal für Fortinet entschieden haben, in der Regel langfristig treu bleiben.
Darüber hinaus zeichnet sich Fortinets Geschäftsmodell durch hohe Skalierbarkeit und starke Profitabilität aus. Darüber hinaus liefert das Abo-Modell wiederkehrende und planbare Umsätze.
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