Beiersdorf Aktie Prognose Beiersdorf: Ist das die Kapitulation der Bullen?

News: Aktuelle Analyse der Beiersdorf Aktie

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der Beiersdorf Aktie

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Wer der DAX-Hausse im vergangenen Jahr nicht recht traute, aber trotzdem bei den Blue Chips dabei sein wollte, kaufte konservativer ausgerichtete Titel wie die Beiersdorf-Aktie. Im 2. Halbjahr korrigierte die aber kräftig … wäre sie jetzt wieder als „sicherer Hafen“ interessant?

Ein renommiertes Traditionsunternehmen mit allseits bekannten und beliebten Marken im Bereich der Körperpflege: Kaum etwas scheint zum einen konservativer und zum anderen sicherer zu sein als die Beiersdorf-Aktie. Daher lief sie, als die Inflationsphase den DAX ausbremste, 2022 gegen den Trend nach oben und lief 2023/2024 weiter, als viele Anleger dem Braten der DAX-Hausse zwar nicht trauten, aber trotzdem mit dabei sein wollten. Doch schon zu Beginn des im Frühjahr 2022 etablierten Aufwärtstrends hatte die Aktie so ihre Haken.

Denn die Bewertung ist mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von derzeit 29 für die 2024er-Gewinnschätzung der Analysten hoch im Verhältnis zum Wachstum des Gewinns pro Aktie. Dafür ist die Dividendenrendite mit unter einem Prozent mit eine der schwächsten im DAX. Kann eine teure Aktie mit wenig Dividendenertrag überhaupt ein „sicherer Hafen“ sein?

Expertenmeinung: Es liesse sich einwenden, dass die Beiersdorf-Aktie seit dem Rekordhoch vom vergangenen Mai in der Spitze immerhin 19 Prozent korrigiert hat. Doch dass sie zuvor mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis um 40 noch teurer, die Dividendenrendite noch geringer war, ist ja kein zwingendes Argument dafür, dass die immer noch laufende Korrektur jetzt enden müsste. Zumal sie die Struktur einer grossen Toppbildung zeigt.

Beiersdorf Aktie: Chart vom 13.01.2025, Kurs 126,10 Euro, Kürzel: BEI | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Beiersdorf Aktie: Chart vom 13.01.2025, Kurs 126,10 Euro, Kürzel: BEI | Quelle: TWS

Wir sehen in unserem Chart auf Wochenbasis, dass Beiersdorf die zwischen 2019 und 2022 geltende Handelsspanne zwischen 77,62 und 117,25 Euro im Frühjahr 2023 nach oben verliess und dann, sauber entlang der 200-Tage-Linie, auf neue Rekorde stieg. Im Juni begann dann die noch laufende Korrektur, wobei auffällt, dass ein Versuch, sich Ende September wieder nach oben zu orientieren, genau an dieser 200-Tage-Linie (hier im Wochenchart als 40-Wochen-Linie dargestellt) abgewiesen wurde. Diese Linie wird also von den Akteuren als Leitstrahl gesehen … und dem sollte man sich anschliessen, was hiesse:

Direkt einzusteigen wäre riskant, nachdem der Kurs vergangene Woche beim Versuch, die Juni-Abwärtstrendlinie zu bezwingen, gescheitert war. Das Risiko, dass die Aktie in die alte Handelsspanne zwischen 77,62 und 117,25 Euro zurückfällt, bleibt damit erst einmal bestehen. Anders sähe es aus, wenn es gelingt, die 200-Tage-Linie, aktuell bei 132,40 Euro, in einem zweiten Anlauf doch noch zu überwinden.

Das wäre ein klar bullisches Signal. Aber wer sich dann zum Einstieg entscheiden wollte, sollte dennoch im Hinterkopf behalten, dass die Aktie angesichts der weiter eher teuren Bewertung und der mageren Dividende keine sein dürfte, bei der die Bäume in den Himmel wachsen. Dass sie eine Art defensives Ausweichziel bei kippenden Märkten sein könnte, mag sein, aber zwingend ist der Weg nach unten aufgrund der hohen Bewertung auch hier nicht verbaut, ein wirklich sicherer Hafen ist sie also nicht.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Bis zum Frühjahr galt für die Beiersdorf-Aktie: teuer bewertet, geringe Dividende, mageres Wachstum, aber ein Rekordhoch nach dem anderen. Doch das Bild hat sich geändert: Gestern markierte die Aktie ein neues Jahrestief … wäre sie jetzt einen genaueren Blick wert?

Beiersdorf hatte Ende Oktober für die ersten neun Monate einen moderat gestiegenen Umsatz zum Vorjahr gemeldet, aber keine Margen und Gewinne. Und auch, wenn hier noch etwas vorangeht, während es bei manch anderem Unternehmen der Konsumgüterbranche schlechter aussieht: Den Abstieg der Aktie, der im Juni seinen Anfang genommen hatte, stoppte das nicht. Warum eigentlich?

Die Aktie hat jetzt gegenüber dem letzten Kurs des Vorjahres knapp neun Prozent verloren und sich dadurch von einem DAX-Outperformer in einen Underperformer verwandelt. Angesichts leicht weiter steigender Umsätze und der Vermutung der Analysten, dass das Unternehmen im Saldo 2024 trotz des widrigen Umfelds mehr verdienen wird als 2023, müsste die hohe Bewertung sich dadurch ja moderiert, die magere Dividendenrendite verbessert haben. Was hiesse:

Jetzt wäre doch eigentlich wieder Luft nach oben vorhanden. Und angesichts der zunehmenden politischen Unsicherheiten dies- wie jenseits des Atlantiks müsste eine Aktie, die so viele renommierte Marken unter ihrem Dach vereint, doch beinahe als „sicherer Hafen“ gelten und dadurch besonders gesucht sein?

Expertenmeinung: Um hier einen Paradigmenwechsel zu erreichen, ist die bisherige Korrektur zu mager. Auch jetzt noch läge das Kurs/Gewinn-Verhältnis auf Basis der durchschnittlichen 2024er-Gewinnschätzung bei 28,5 und die Dividendenrendite nur bei 0,85 Prozent. Ersteres teurer als Branchenkollegen wie Colgate Palmolive, Procter & Gamble oder Johnson & Johnson. Letzteres deutlich unter dem DAX-Durchschnitt. Es liesse sich also nur konstatieren, dass die Beiersdorf-Aktie nicht mehr ganz so teuer bewertet ist wie beim im Mai erreichten Rekordhoch (147,80 Euro), aber billig wäre sie noch lange nicht.

Beiersdorf Aktie: Chart vom 19.11.2024, Kurs 121,40 Euro, Kürzel: BEI | Online Broker LYNX
Beiersdorf Aktie: Chart vom 19.11.2024, Kurs 121,40 Euro, Kürzel: BEI | Quelle: TWS

Letzten Endes ist es vor allem eine Frage der Stimmungslage am Gesamtmarkt. Wenn mehr und mehr Anleger nervös werden, kann das einer insgesamt weniger konjunktursensiblen Aktie (im Vergleich z. B. zu Automobiltiteln) wie Beiersdorf zugutekommen. Aber nachdem der Kurs am Dienstag die Unterstützung in Form des August-Tiefs bei 122,50 Euro unterboten hat, ist die Aktie derzeit auf charttechnischer Ebene eben bärisch. Es bräuchte also einen Run in Aktien, die weniger Risiko verheissen, und ein positives Signal im Chart, um hier den Daumen zu heben.

Um da etwas Glaubwürdiges zuwege zu bringen, müsste Beiersdorf im Minimum die Juni-Abwärtstrendlinie durch Schlusskurse über 131,50 Euro überwinden, idealerweise aber dann auch noch die bei knapp 134,50 Euro verlaufende 200-Tage-Linie überboten haben. Was zwar möglich ist … aber es hat sich in Sachen Bewertung und Dividendenrendite auch jetzt noch zu wenig getan, um sich dessen sicher sein zu können.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

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Beiersdorf meldete gestern Bilanzdaten, die Marktteilnehmer quittierten das mit einem soliden Plus. Ebenso solide wie die Bilanz selbst, die gut, aber nicht so gut ausfiel, dass sie die Aktie aus ihrer Trading-Range hinausgetragen hätte. Was braucht es für einen Befreiungsschlag?

Man könnte diese Frage lapidar mit „noch mehr Wachstum“ beantworten und läge damit im Prinzip auch nicht falsch. Nur ist das bei einem Traditionsunternehmen mit klassischen Konsumgütern des täglichen Bedarfs nicht so einfach. Zwar hat Beiersdorf neben seinen allgemein bekannten und geschätzten Marken wie Nivea, Tesa, Eucerin oder Labello auch ein Luxussegment namens La Prairie, wo man zusätzliches Wachstum generieren könnte. Aber ausgerechnet da läuft es nicht gut, vor allem einer schwachen Nachfrage in China geschuldet.

Der Umsatz des Konzerns stieg organisch um 6,5 Prozent, das ist gut, keine Frage. Aber das hatte man seitens der Analysten auch so erwartet, ebenso wie die Bestätigung der 2024er-Prognose, die ein organisches Umsatzwachstum zwischen sechs und acht Prozent und die Steigerung der EBIT-Gewinnmarge (vor Zinsen und Steuern) im Bereich der Consumer-Goods um einen halben Prozentpunkt zum Vorjahr avisiert. Kurz: Es gab nichts, was das Bild der Anleger in Bezug auf die Aktie verändert hätte. Und daher blieb die Reaktion eben „dezent“, ohne neue, charttechnische Signale. Dass die trotzdem in Kürze kommen, ist zwar nicht unmöglich, aber das sollte man nicht einfach voraussetzen, denn:

Expertenmeinung: Der Vorteil der Beiersdorf-Aktie ist zwar, dass man sich hier in einem robusten und damit weniger konjunktursensiblen Umfeld etablierter Marken bewegt, so dass man sie als eine Art „sicheren Hafen“ ansehen könnte. Aber dieser Vorteil gereicht der Aktie mittlerweile zum Nachteil, weil sie deswegen weit gelaufen und von der Bewertung her teuer ist. Zu teuer eigentlich, angesichts eines nur moderaten Gewinnwachstums und einem dafür eigentlich klar zu hohen Kurs/Gewinn-Verhältnisses von 30. Zumal auch die Dividende im Vergleich zum DAX-Durchschnitt unterdurchschnittlich ist.

Beiersdorf Aktie: Chart vom 24.10.2024, Kurs 130,60 Euro, Kürzel: BEI | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Beiersdorf Aktie: Chart vom 24.10.2024, Kurs 130,60 Euro, Kürzel: BEI | Quelle: TWS

Solange die Aktie von einem Rekordhoch zum nächsten stieg, irritierte die hohe Bewertung zwar kaum jemanden. Aber nach dem zweiten Quartal setzten Gewinnmitnahmen ein, die ausnahmsweise nicht schnell aufgeholt und danach in neue Hochs verwandelt wurden. Das dürfte viele vorsichtiger gestimmt haben … und jetzt braucht es eben mehr als das Gefühl, mit dieser Aktie eine Art „safe haven“ zu kaufen, um die Anleger zu mobilisieren.

Zwar brennt hier auf der Unterseite nichts an, solange das August-Tief bei 122,50 Euro nicht fallen sollte. Aber bevor Beiersdorf den dreifachen Widerstand in Form der Juni-Abwärtstrendlinie, der 200-Tage-Linie und dem September-Hoch zwischen 134,00 und 136,70 Euro nicht bezwungen hat, ist der Weg nach oben nicht frei. Und ein Einstieg daher entsprechend riskant, denn wenn es nach der Bilanz nicht zu mehr als zu einem Lebenszeichen der Käufer reichte, ist eben offen, ob daraus am Ende doch noch ein Befreiungsschlag wird.

Quellenangaben: Neun-Monats-Ergebnis, 24.10.2024: https://www.beiersdorf.de/presse/presse-informationen/alle-pressemitteilungen/2024/10/24-beiersdorf-setzt-in-den-ersten-neun-monaten-2024-das-starke-wachstum-fort

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.