In den S&P 500-Sektor Materialien investieren – mit einem ETF

von Dirk Friczewsky
12.11.2025 | 07:00 Uhr

Die Analysen von Dirk Friczewsky basieren auf der interdisziplinären Analyse, die als Kombinationsanalyse aus technischer Analyse, Fundamental– und Sentimentanalyse zu verstehen ist. Hierbei wendet der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse an, screent aber auch Bilanzen, Dokumente von Aufsichtsbehörden, wissenschaftliche Berichte und mehr.

Anleger können mit dem SPDR S&P U.S. Materials Select Sector ETF in einen Korb von derzeit über 20 börsennotierten US-Unternehmen investieren, die dem S&P 500-Sektor „Materialien“ zugeordnet sind.

Informationen zum Referenzindex – S&P Materials Select Sector Daily Capped 35/20 Index Net Total Return

Der dem ETF zugrunde liegende Referenzindex ist der S&P Materials Select Sector Daily Capped 35/20 Index Net Total Return (Bloomberg-Ticker: SPSDBUN), veröffentlicht und berechnet von S&P Dow Jones Indices (S&P Global). Der Index misst die Wertentwicklung US-amerikanischer börsennotierter Unternehmen aus dem Sektor „Grundstoffe“.

Die Basiswährung des Index ist der US-Dollar. Er besteht aktuell aus 27 Einzeltiteln und hat seine Basis bei 100 Punkten am 17. Dezember 1999. Der Index wurde am 27. August 2018 eingeführt. Zuvor wurde der S&P Materials Select Sector Daily Capped 25/20 Index verwendet.

Neben der Net Total Return-Variante existieren auch Price- und Total Return-Versionen. Die Berechnung erfolgt in Echtzeit. Die Zusammensetzung wird quartalsweise im März, Juni, September und Dezember überprüft und angepasst. (Quelle: S&P Dow Jones Indices Factsheet, Stand: 31. Oktober 2025)

Die wichtigsten Einzeltitel im ETF

Der ETF repliziert den Referenzindex vollständig physisch und weist daher eine hohe Deckungsgleichheit mit dessen Zusammensetzung auf.

Die grösste Position ist Linde mit 20,66 %, gefolgt von Newmont (10,15 %), Sherwin-Williams (8,32 %), Ecolab (6,91 %), Freeport-McMoRan (6,16 %), Air Products and Chemicals (6,02 %), Corteva (4,66 %), Vulcan Materials (4,05 %), Martin Marietta Materials (3,90 %) und Nucor (3,43 %).

Diese Top-10-Positionen machen zusammen 74,26 % des Portfolios aus.

Der ETF investiert insgesamt in 26 Einzeltitel sowie in drei Cash- und Derivatepositionen. (Quelle: State Street Investment Management, Stand: 10. November 2025)

Sektoren-, Währungs- und Länderallokation

Der ETF besteht nahezu vollständig aus Aktien. Bei der Sektorenallokation dominiert „Chemikalien“ mit 59,41 %, gefolgt von „Metalle & Bergbau“ (21,95 %), „Behälter & Verpackungen“ (10,69 %) und „Baustoffe“ (7,95 %).

Geografisch ist das Portfolio ausschliesslich in den USA investiert – entsprechend ist der US-Dollar die einzige Währung im Fonds. (Quelle: State Street Investment Management, Stand: 10. November 2025)

SPDR S&P U.S. Materials Select Sector ETF im Detail

Der ETF ist über die Xetra in Euro handelbar. Die Fondswährung hingegen ist der US-Dollar. Die Pauschalgebühr beträgt 0,15 % jährlich, die Ertragsverwendung ist thesaurierend. Die Replikationsmethode ist vollständig physisch.

Der Fonds wurde am 07. Juli 2015 aufgelegt und verwaltete zum 10. November 2025 rund 30,32 Millionen US-Dollar. (Quelle: State Street Investment Management, Stand: 10. November 2025)

Wertentwicklung von Referenzindex und ETF in den letzten Jahren

Der Referenzindex erzielte auf 5-Jahres-Sicht einen Anstieg um 46,27 %, auf 10 Jahre +119,87 %, und seit Indexstart +108,72 %. Der ETF entwickelte sich netto nach Kosten mit +48,11 % (5 Jahre), +125,52 % (10 Jahre) und +114,17 % seit Auflage. (Quelle: State Street Investment Management, Stand: 31. Oktober 2025)

Expertenmeinung – der Sektor Materialien als Portfoliobeimischung

Der Sektor „Materialien“ wies mit Stichtag 31. Oktober 2025 die schwächste Performance unter allen S&P 500-Sektoren auf – ein Minus von 6,46 % auf 52-Wochen-Basis. Im Vergleich dazu legte der Sektor „Technologie“ um 36,05 % zu.

Ein Engagement im Materialsektor könnte jedoch langfristig als Inflationsschutz dienen, da viele dieser Unternehmen von steigenden Rohstoffpreisen profitieren. Zusätzlich könnte eine weltweite wirtschaftliche Erholung – insbesondere durch Infrastrukturprojekte, Bauvorhaben oder die allgemeine Industrieproduktion – zu einer höheren Nachfrage nach Grundstoffen führen.

Auch strukturelle Trends wie die Energiewende und Dekarbonisierung erhöhen die Nachfrage nach Chemikalien und Baustoffen. Entsprechend spielen Unternehmen dieses Sektors eine wichtige Rolle bei der Umsetzung grüner Projekte.

Anleger, die auf eine Erholung der globalen Industrieproduktion in den kommenden 6 bis 12 Monaten setzen, könnten erste Positionen im Sektor „Materialien“ aufbauen – entweder antizyklisch oder schrittweise bei Schwächephasen.

Ein weiterer Aspekt: In einem Umfeld sinkender Zinsen – etwa durch Zinssenkungen der US-Notenbank – könnten Finanzierungsbedingungen für Industrieprojekte günstiger werden. Dies könnte den Materialsektor zusätzlich stützen, insbesondere wenn es zu einer Konjunkturerholung in China kommt.

Eine Gewichtung von 5 bis maximal 10 % innerhalb eines diversifizierten Portfolios gilt als angemessen. Der empfohlene Anlagehorizont liegt bei mindestens einem Jahr – idealerweise jedoch bei drei bis fünf Jahren.

In den S&P 500-Sektor Materialien investieren – mit einem ETF - SPDR S&P U.S. Materials Select Sector UCITS ETF | Online Broker LYNX
SPDR S&P U.S. Materials Select Sector UCITS ETF, Chart vom 11.11.2025, Kurs: 37,180 EUR, Kürzel: ZPDM – Quelle: TWS

Informationen zum/zu den auf dieser Seite genannten Produkt(en) finden Sie hier: SPDR S&P U.S. Materials Select Sector UCITS ETF – Laufende Gebühren: 0,15 % – Risikoindikator: 5 – KIDFactsheetProspekt

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Der Inhalt dieses Artikels wurde erstellt am 11.11.2025 um 15:51 Uhr. Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.


Dirk Friczewsky ist Eigenhändler, technischer Analyst und Investor. Er verfügt über eine Markterfahrung im Bereich des Wertpapierhandels von über 20 Jahren. Vor allem im Rahmen einer Trainee-Station für eine Beteiligungsgesellschaft in New York im Jahr 2006 kam der Autor zu dem Schluss, eigene Wege zu gehen. Seitdem ist er unter anderem auch für eine Reihe namhafter Broker als Referent, Redakteur und Kolumnist tätig. Für LYNX fertigt er seit über 10 Jahren Analysen und Marktberichte. Seine Expertise liegt im Bereich des Aktien- und Devisenhandels, aber auch im Bereich Anleihen und Rohstoffe fühlt er sich zu Hause.

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