Porr zählt zu den grössten Gewinnern im europäischen Bausektor – und das aus gutem Grund. Ziel Allzeithoch?
Baugigant mit Fokus und Strategie
Wer antizyklisch investiert, kauft vor allem, wenn der Markt gerade mal wieder crasht oder nachdem eine Aktie massiv unter die Räder gekommen ist. Es gibt jedoch auch immer wieder Fälle, in denen Aktien attraktiv bewertet sind, obwohl sie bereits massiv gelaufen sind.
Porr könnte so ein Fall sein.
Porr ist einer der grössten Baukonzerne Europas mit einem Fokus auf Österreich, Deutschland, der Schweiz, Polen, Tschechien, der Slowakei und Rumänien. Das Geschäftsmodell basiert auf einer umfassenden Wertschöpfungskette als Full-Service-Anbieterin in allen Sparten der Bauwirtschaft.
Die wichtigsten Produkte und Leistungen umfassen den Hochbau, den Tiefbau inklusive Verkehrswegebau, Tunnelbau, Ingenieurbau und Spezialtiefbau sowie die Umwelttechnik.
Porr positioniert sich als General- oder Totalunternehmerin und bietet ganzheitliche Lösungen aus einer Hand, von der Planung über die Ausführung bis hin zu Renovierung oder Rückbau.
Spezialkompetenz als Wettbewerbsvorteil
Das Unternehmen betrachtet Österreich, Deutschland, die Schweiz, Polen, Tschechien, die Slowakei und Rumänien als Heimatmärkte und strebt in diesen Regionen jeweils eine Position unter den Top 3 Bauunternehmen an.
Der wichtigste und grösste Wettbewerber im europäischen Raum ist die ebenfalls österreichische Strabag.
Das Besondere am Unternehmen ist die strategische Ausrichtung auf “Green and Lean”, welche Nachhaltigkeit und effiziente Prozesse vereint. Porr setzt auf Innovationen wie Building Information Modeling (BIM) und Lean Design und Construction, um die Bauabwicklung schlank, sicher und wirtschaftlich zu gestalten.
Ein weiterer spezifischer Vorteil liegt in der hohen eigenen Kompetenz in Schlüsselgewerken und Spezialbereichen wie dem Tunnelbau, bei dem das Unternehmen auf Patente und umfangreiches Know-how zurückgreifen kann.
Wie Porr seine Gewinnserie gestartet hat
Der grosse Durchbruch ist dem Unternehmen allerdings erst in den letzten Jahren gelungen. Durch eine konsequente Fokussierung auf den Infrastrukturbereich und den Tiefbau, der rund 60 % des Auftragsbestandes ausmacht, ist das Ergebnis regelrecht durch die Decke gegangen.
Nachdem Porr im Geschäftsjahr 2020 kurzzeitig in die roten Zahlen geschlittert ist, wurde 2021 ein Ergebnis von 1,18 Euro je Aktie erzielt.
Im Folgejahr waren es bereits 1,65 Euro je Aktie und 2022 wurde ein Rekordergebnis von 2,21 Euro je Aktie erreicht.
Im laufenden Geschäftsjahr dürften ebenfalls Rekorde anstehen. Derzeit wird erwartet, dass der Gewinn um 18 % auf 2,75 Euro je Aktie steigen könnte.
Porr profitiert von einer anhaltend hohen Nachfrage nach komplexen Grossprojekten wie im Bahn- und Tunnelbau. Die anziehenden Infrastruktur-Investitionen, vor allem in Deutschland, Österreich und Polen, beflügeln das Geschäft.
Auftragsbestand auf Rekordniveau
Derzeit liegt der Auftragsbestand von Porr bei 9,61 Mrd. Euro, was in etwa dem Anderthalbfachen des Jahresumsatzes entspricht.
Das grösste Problem von Porr ist derzeit, eine ausreichende Zahl an Fachkräften zu finden.
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres verzeichnete der Konzern einen Anstieg der Auftragseingänge um 26,7 % auf 6,05 Mrd. Euro.
Der Umsatz konnte jedoch nur marginal auf 4,62 Mrd. Euro gesteigert werden. Die Profitabilität verbesserte sich jedoch nachhaltig, das EBIT kletterte auf Jahressicht um 17,7 % auf 108,1 Mio. Euro.
Da gleichzeitig Aktienrückkäufe laufen, verbesserte sich das Ergebnis um 21,2 % auf 1,43 Euro je Aktie.
Den Konsensschätzungen zufolge soll das Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr um 18 % auf 2,75 Euro je Aktie steigen.
Porr kommt demnach auf ein KGVe von 10,5.
Sollte der Gewinn im kommenden Geschäftsjahr wie erwartet um 15 % auf 3,15 Euro je Aktie steigen, würde das KGV dadurch auf 9,2 sinken. In Anbetracht der anhaltend hohen Nachfrage ist das plausibel vertretbar.
Hinzu kommt eine substanzielle Dividendenrendite in Höhe von 3,70 %.

Gelingt ein Ausbruch über 30 Euro, könnte die laufende Korrektur beendet sein, was Kursgewinne in Richtung 32,50 und 34,50 Euro ermöglichen könnte.
Fällt die Aktie hingegen unter 25 Euro, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan.
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