Vor gut einer Woche hatte der DAX das vorherige Hoch von Ende Mai überboten, doch dieser Anstieg traf auf Gewinnmitnahmen, seither lassen sich die Käufer kaum noch blicken. Jetzt kommt es darauf an, dass die nächstliegenden Unterstützungen halten, sonst wird es hier eng.
Es ist seit ewigen Zeiten das gleiche Spiel: Solange das Momentum einer Aufwärtsbewegung hoch bleibt, kann das Fundament des Trends so marode sein, wie es will, es kümmert die Käufer nicht. Sie sehen weiter steigende Kurse nicht als Ergebnis ihres eigenen Handelns und das der „Masse“, sondern als Beweis dafür, dass der Trend berechtigt und fundiert ist. Erst wenn die Dynamik ausbleibt, beginnen die ersten, sich zu fragen, wann man vielleicht auch mal Kasse machen könnte. Und schauen dafür auf das, was sich ausserhalb des Kursmonitors tut. Das Problem der DAX-Bullen aktuell ist dabei:

Es tut sich nicht allzu viel Gutes. Die steigenden Staatsausgaben in den Bereichen Infrastruktur und Verteidigung haben mehr als reichlich Eingang in die Kurse gefunden, wenn man an die immensen Kursgewinne von Aktien wie Rheinmetall, Siemens Energy oder Heidelberg Materials denkt. Hier könnten jederzeit auch grosse Korrekturen auftauchen, ohne dass diese Aktien zeitnah wieder als „billig“ eingeordnet werden könnten. Und in Bezug auf die andere grosse „Baustelle“ tut sich, wenn man sich nicht von den Headlines aus Washington blenden lässt, unerfreulich wenig:
Expertenmeinung: Auch in London ist man beim wichtigsten Element, den Handelsbeziehungen der USA zu China, offenbar nur marginal vorangekommen. Experten fürchten, dass es hier nicht um Wochen geht, was eine Einigung betrifft, sondern um Monate und womöglich sogar Jahre. Und direkt bezogen auf Deutschland und die EU erklärte der US-Handelsminister gerade erst am Donnerstag, dass eine Einigung da besonders kompliziert sei und sich hinziehen werde. Unterlegt wird dieses ernüchternde Szenario von neuen Drohungen des US-Präsidenten und seiner Überlegung, nach den Stahl- und Aluminium-Zöllen auch die im Automobilsektor weiter nach oben zu schrauben.
Doch erst, wenn die derzeit schwindende Dynamik des Aufwärtstrends einem Abwärtsimpuls weicht, der seinen Namen verdient, dürfte das die bullischen Trader ernsthaft nervös machen. Zwar ist mit der 20-Tage-Linie am Donnerstag ein Support gebrochen worden, der in den vergangenen Wochen gleich zweimal als Impulsgeber für erneute Käufe funktioniert hatte. Aber die wichtigere Unterstützungszone blieb bislang unangetastet:

Es geht um den Unterstützungsbereich zwischen 23.275 und 23.476 Punkten. Eine Zone, die, wenn sie fallen sollte, als nächstes Kursziel die Linie bei 22.226 Punkten freigeben würde. Und es ist eine Zone, die auch psychologisch bedeutsam wäre. Denn zum einen geht es da um das alte, bis Mitte Mai das Rekordhoch stellende Hoch aus dem März, zum anderen um das Verlaufstief vom 23. Mai, als Trumps 50-Prozent-Zolldrohung gegenüber der EU den DAX zu Boden schickte, zum Handelsende aber das vorgenannte, alte Hoch vom März verteidigt wurde.
Würde ein zweiter Test der alten Hochs schiefgehen, indem dieses Verlaufstief des 23. Mai bei 23.275 Punkten auf Schlusskursbasis unterboten wird, kann das durchaus der Auslöser sein, um die jetzt eher noch verhalten aufkommende Nervosität in Angst zu verwandeln, denn Gründe gäbe es dafür auf diesem „luftigen“ Kursniveau grundsätzlich genug.
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