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Seit fast sieben Monaten hängt der DAX in einer Handelsspanne von knapp acht Prozent fest. Für kurzfristige Trader ist das durchaus lukrativ, aber mittel- und langfristige Anleger hätten langsam doch gern eine Wegweisung. Was braucht es, um den DAX zum Leben zu erwecken?
Die Ursache der Seitwärtsbewegung liegt weniger daran, dass alle längst investiert sind, aber niemand aussteigen will oder zukaufen kann. Es liegt in der Struktur des Index selbst, in dem Mix aus Aktien, der ihn ausmacht. Denn einige Branchen stützen ihn, andere drücken ihn. Und gerade scheint es, als würden die Rollen getauscht. Was diese Seitwärtsbewegung verlängern würde, wenn sich an den Rahmenbedingungen nichts ändert.
Nach dem Kurseinbruch aufgrund von Trumps Zoll-Phantasien und der rasanten Erholung, als man in Washington ein Stück zurückruderte, war der DAX zweigeteilt:
Die Aktien, die zu Branchen gehörten, die von der angekündigten, auf neuen Schulden aufgebauten Investitions-Offensive in den Bereichen Verteidigung und Infrastruktur profitieren würden, zogen den Index, vor allem die beiden Banken Deutsche Bank und Commerzbank, Rheinmetall, Airbus, die beiden Versorger E.ON und RWE, der Versorger-Ausrüster Siemens Energy und der Baustoff-Konzern Heidelberg Materials.

Zugleich blieb am Boden oder rutschte weiter ab, was insgesamt konjunktursensibel und zugleich von den US-Zöllen betroffen war: die im DAX reichlich vertretenen Aktien der Automobilbranche, Chemie- und Pharmatiteln sowie den Konsumgüter-Aktien.
Man könnte also folgern: Wenn ein Bereich seine Richtung ändert, hätten wir die erwartete Wegweisung seitens des DAX, entweder durch einen Ausbruch nach oben oder nach unten. Was auch richtig ist, nur:
Expertenmeinung: Da diese Vorlagen, die einen Aktien zu kaufen und die andern links liegen zu lassen bzw. dort Short-Positionen aufzubauen, derart prägnant waren, hatte man die Sache, wie so oft, übertrieben. Die Profiteure der Lage waren zu weit gestiegen, die scheinbaren Verlierer zu weit gefallen. Da sehen wir jetzt eine Gegenbewegung:
Es zeichnet sich die Tendenz ab, die schwachen DAX-Titel wieder günstig einzusammeln, bei den Überfliegern aber eher Gewinne mitzunehmen. Und bei einer insgesamt vermutlich längst hohen Investitionsquote bei vielen Anlegern wird das umgesetzt, indem man das durch Gewinnmitnahmen freigewordene Kapital einsetzt, um andere, niedriger bewertete und lange liegen gelassene DAX-Aktien zu kaufen. Unter dem Strich ist das, wenn es um den Trend des Index selbst geht, also schon wieder ein Nullsummenspiel.
Das wird sich erst ändern, wenn Umschichtungen in den Hintergrund treten und wirklich netto massiv frisches Kapital zufliesst oder im Gegenteil abgezogen wird. Dann hätte der DAX die Basis, um endlich aus dieser Spanne zwischen grob 23.000 und 24.800 Punkten herauszukommen. Bislang sind die Argumente dafür aber noch nicht da. Denn in Bezug auf die „Big Figures“ bei den Rahmenbedingungen, seien es Wachstum, Geopolitik oder Zölle/US-Politik, hat sich bislang nichts getan, was die bisherige Sicht der Investoren auf die Gesamtlage nennenswert hätte verändern können. Von dort muss ein neuer, starker Impuls kommen: von aussen.

Sobald sich die Mixtur aus externen Einflussfaktoren deutlich verändert, wäre der Weg für einen neuen, starken Trendimpuls frei, beispielsweise durch ein echtes, glaubwürdiges Ende des Ukraine-Konflikts in Kombination mit einer verlässlicheren US-Politik, was insgesamt zwar die Rüstungstitel drücken könnte, aber durch die Chance für neues, stärkeres Wachstum die auf Basis der Infrastruktur-Ausgaben des Bundes gestiegenen Aktien nicht nennenswert drücken, die schwachen Branchen der letzten Quartale aber deutlich befeuern könnte. Solange wir da nichts sehen, heisst es: Range-Trading in einer 1.800-Punkte-Spanne? Warum nicht?
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