Sartorius: Ob man da jetzt vielleicht die Hand aufhalten könnte?

von Ronald Gehrt
02.06.2025 | 08:33 Uhr

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Die Vorzugsaktie des Medizin- und Labortechnikkonzerns Sartorius hat unlängst an der 200-Tage-Linie nach unten gedreht und sich auf den Weg ans untere Ende einer die letzten zwölf Monate dominierenden Handelsspanne gemacht. Könnte das eine Kaufgelegenheit sein?

Bereits seit Mitte April weiss man, wie das erste Quartal gelaufen ist. Die Spanne der im Licht dieser Zahlen neu vergebenen oder bestätigten Analysten-Kursziele liegt zwischen 217 und 302 Euro, die meisten plädierten dabei für „Halten“, der kleinere Rest sieht die Aktie als kaufenswert an. Zum Ausstieg riet zuletzt niemand mehr. Derzeit notiert Sartorius also sogar unter dem niedrigsten Kursziel. Ist seit den Zahlen im April etwas vorgefallen, das eine negativere Bewertung unterfüttern würde?

Nein. Und diese Quartalsergebnisse waren sogar einen Tick besser als gedacht und deuteten auf eine langsame Belebung der Nachfrage hin. Ausserdem hatte das Unternehmen im April betont, dass man so aufgestellt sei, dass man sich wegen der Zoll-Kapriolen der USA keine sorgen machen müsse. Da stellen sich zwei Fragen: Warum steht die Aktie trotzdem unter Druck und könnte das langsam zu einer Einstiegchance werden?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Sartorius VZ Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Denkbar wäre, dass die Gesamtmarktsituation zu diesem Druck geführt hat. Da die Sartorius-Aktie nicht zu den DAX-Titeln im Aufwärtstrend gehört, wird sie allgemein untergewichtet. Erst recht, nachdem sich die Abwärtstendenz durch das Abdrehen an der 200-Tage-Linie bestätigt hat und der Kurs dadurch in der Mitte seiner mittelfristigen Trading-Range nach unten abgewiesen wurde. Damit ist das Kursziel klar: Die untere Begrenzungszone dieser nur zweimal kurz, einmal in jede Richtung, verlassenen Spanne. Diese Zone wartet im Bereich 199,50/204,40 Euro.

Dass die Aktie ohne negative Nachrichten dorthin strebt, kann wiederum ein Effekt des am Freitag absolvierten Monatsultimo und der damit einhergehenden Performance-Optimierung (Window Dressing) institutioneller Investoren sein: Man gewichtet die Outperfomer zum werbewirksamen Performance-Stichtag in Form des Monatsendes über und nimmt das dafür nötige Kapital aus Verkäufen der schwach gelaufenen Aktien.

Da der Monatsultimo über die Bühne ist und zugleich diese Unterstützungszone nahegekommen ist, kann diese Situation für risikofreudige Akteure in der Tat eine sein, in der man sich den Einstieg überlegen könnte. Zwar weist die Sartorius Vorzugsaktie aktuell trotzdem noch ein ziemlich teures Kurs-/Gewinn-Verhältnis von 43 auf Basis der durchschnittlichen 2025er-Gewinnschätzung der Analysten auf. Aber wenn diese Nachfragebelebung sich verstetigt, kann der Unternehmensgewinn schnell genauso dynamisch wieder zulegen, wie er zuvor in die Knie ging … und dann wäre die Aktie keineswegs zu teuer.

Aber natürlich kann sich die Ausgangslage jederzeit ändern, daher wäre es sicher kein Fehler, dass, wer hier über den Kauf nachdenkt, auf jeden Fall auch an eine konsequente Absicherung knapp unterhalb dieser jetzt angesteuerten Unterstützungszone 199,50/204,40 Euro denkt.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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