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Auch wenn das „Projekt Jahresendrallye“ am Aktienmarkt derzeit ganz allgemein wackelt, der TecDAX kommt aktuell ganz besonders schwach daher. Sieht man sich dazu einen etwas langfristigeren Chart an, stellt man fest: Das Problem besteht schon das ganze Jahr über.

Das Chartbild des TecDAX ist nicht gerade motivierend für einen bullischen Anleger, egal, ob man den Index auf Tages-, Wochen- oder Monatsbasis betrachtet. Während DAX, MDAX und SDAX kurz vor dem Jahresultimo eine 2025er-Performance zwischen grob 16,7 und 21,2 Prozent vorzuweisen haben, kommt der TecDAX gerade mal auf 3,2 Prozent, gerechnet vom letzten Kurs des Jahres 2024.

Und momentan sieht es nicht so aus, als würde sich an dieser relativen Schwäche zum Gesamtmarkt etwas ändern. Der Index läuft in einem mittelfristigen, zu Beginn der zweiten Hälfte 2025 etablierten Abwärtstrendkanal und ist beim letzten Aufbäumen des Gesamtmarkts nicht einmal in die Nähe von dessen oberer Begrenzungslinie gekommen, die zusammen mit der 200-Tage-Linie im Bereich 3.680/3.700 Punkte einen massiven Deckel darstellt. Und auf Monatssicht sehen wir, dass der gescheiterte Versuch, das wichtige 2021er-Hoch bei gut 4.000 Punkten zu bezwingen, einen potenziellen Käufer auch nicht motivieren dürfte, ausgerechnet jetzt zuzugreifen.
Aber der durchaus dingfest zu machende Grund, warum der TecDAX so schwach daherkommt, könnte unter bestimmten Voraussetzungen auch die Basis werden, um ihn wieder in Fahrt zu bringen. Wozu es erst einmal eine Antwort auf dieses „Warum“ in Sachen magere Performance braucht:
Expertenmeinung: Die Antwort ist eigentlich recht einfach: Dem TecDAX fehlt in Bezug auf seine Zusammensetzung, was DAX, MDAX und auch SDAX haben: Zugpferde hinsichtlich der 2025 von den Anlegern gespielten Karten „Infrastruktur/KI“ und „Verteidigung“. Während im DAX Rheinmetall, Heidelberg Materials oder Siemens Energy den Index zogen, im MDAX Aktien wie Hensoldt, Renk, thyssenkrupp, Hochtief oder Bilfinger zu Zugpferden wurden, entfällt auf den TecDAX nur Hensoldt, ansonsten steht der Index in Bezug auf diese „Hype-Bereiche“ blank da. Dass er da deutlich zurückblieb, ist also kein Wunder und auf seine Zusammensetzung zurückzuführen.
Andererseits ist damit im TecDAX eher wenig „Luft drin“, die entweichen könnte, falls aus den mit den Kursen bekanntlich oft mitsteigenden, grossen Erwartungen der Anleger an die Kursraketen der anderen Indizes weniger wird als erhofft. Und hier, wo Aktien aus Branchen wie Software, Healthcare, erneuerbare Energien, Telekommunikation und Halbleiter dominieren, sind eben keine womöglich zu grossen Erwartungen zu sehen, die bereits eingepreist wären. Einzelne Aktien wie SMA Solar und Nordex gehören zwar in diese Kategorie, aber der grosse Rest grossenteils nicht. Daher sollte man den TecDAX in Bezug auf seine Chancen im Jahr 2026 nicht aus den Augen lassen.
Die guten, mittelfristigen Trades entstehen eben mehrheitlich dort, wo lange niemand zugreifen mochte, und nicht da, wo alle seit Monaten glauben, zu jedem Preis dabei sein zu müssen. Zwar sollte man das nicht als Argument dafür verstehen, in einem Abwärtstrend Long zu gehen, das ist, bis auf wenige Ausnahmen, die dann gute Argumente vorweisen müssen, immer eine schlechte Idee. Aber man sollte dieses „Aschenputtel“ im Auge behalten … mit besonderem Augenmerk auf diesen derzeit dominanten Abwärtstrendkanal.
Der Inhalt dieses Artikels wurde erstellt am 17.12.2025 um 22:29 Uhr. Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
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