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Micron Technology lieferte am Mittwochabend überzeugende Quartalszahlen ab. Das katapultierte diese Aktie weit nach oben, einige andere Chip-Aktien ebenso und mit ihnen wiederum den Nasdaq 100. Aber wenn man sich den Chart so ansieht, kommen Zweifel auf.
Es gibt im US-Börsenjargon den äusserst unschönen Begriff eines „dead cat bounce“. Er soll einen Kurssprung beschreiben, der leblos vonstattengeht und daher eher keine gute Chance hat, mehr zu werden als eine kurze Gegenbewegung. Und das Chartbild des Nasdaq 100 auf Tagesbasis kommt so daher, dass man zumindest nicht ausschliessen sollte, dass wir es mit einem solchen, leblosen Hüpfer zu tun haben könnten.

Denn ja, der Index sah am Mittwoch kräftigen Abgabedruck und keinerlei Gegenwehr, startete am Donnerstag dann aber wie verwandelt mit einer grossen Aufwärts-Kurslücke, Micron Technology sei Dank. Aber das Problem ist, was nach der Handelseröffnung passierte. Oder besser, was nicht passierte. Denn der Index pendelte danach in einer relativ überschaubaren Handelsspanne vor sich hin und schloss nur unwesentlich entfernt vom Eröffnungskurs. Ein Doji war die Folge … die Anschlusskäufe blieben aus. Aber ist das aus Sicht der Bullen nicht immerhin besser als nichts?
Expertenmeinung: Das wohl, aber „besser als nichts“ und ein klar positives Signal sind halt zwei Paar Schuhe. Positiv ist, dass der Index dadurch noch über der 100-Tage-Linie, im Tageschart blau, nach oben drehte, die im Oktober fast gebrochen wäre. Sie ist die Linie, die jetzt nicht fallen darf. Von ihr konnte sich der Nasdaq 100 erst einmal ein Stück lösen.
Aber um hinter das erhöhte Risiko eines Bruchs der 100-Tage-Linie einen grünen Haken zu setzen, müsste wiederum die 50-Tage-Linie zurückerobert werden. Sie hatte den technologielastigen Index zuvor seit Mai auf dem Weg nach oben geführt. Erst, wenn diese Linie zurückerobert wäre (aktuell verläuft sie bei 25.210 Punkten), könnte man diesem scheinbar bullischen Braten einigermassen über den Weg trauen.
Immerhin kam der Nasdaq 100 seit Ende Oktober zurück, obwohl das Gros der Schwergewichte im Technologiebereich solide bis starke Quartalszahlen ablieferte. Zu glauben, dass gute Ergebnisse von Micron Technology diese in den Kursen abgebildeten Eindruck der Trader, dass „gut“ nicht mehr gut genug ist, auf den Kopf stellen könnte, fällt da schwer.
Daher müsste jetzt, nachdem der Index zwar im Plus geschlossen hatte, dieses aber auffallend blutleer daherkam, mindestens die am Donnerstag zwar fast erreichte, aber nicht ernsthaft angegangene 50-Tage-Linie zurückgewonnen werden. Und sie müsste, sollte das im Zuge der heute stattfindenden Terminmarkt-Abrechnung gelingen, auch die nächsten zwei, drei Handelstage danach halten. Vorher wäre Skepsis gegenüber dem Aufwärtspotenzial des Index sicherlich keine überzogen furchtsame Regung.

Der Inhalt dieses Artikels wurde erstellt am 18.12.2025 um 22:19 Uhr. Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
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