S&P verdient Milliarden damit, die Welt zu bewerten. Das Unternehmen verdient aber auch jedes Mal mit, wenn irgendwer einen S&P-500-ETF kauft.
Wie Kreditratings Märkte bewegen
S&P Global gehört zu den weltweit führenden Unternehmen im Bereich Finanz- und Wirtschaftsinformationen. Im Bereich Kreditratings bildet man gemeinsam mit Moody’s ein faktisches Duopol.
Kreditratings sind für Investoren und Banken von entscheidender Bedeutung, da sie auf der Grundlage dieser Bewertungen entscheiden, ob sie Kapital bereitstellen oder ihre Investitionen neu bewerten. Viele Fonds und Investoren unterliegen regulatorischen Bestimmungen, die es überhaupt nicht zulassen, zu investieren, solange kein entsprechend gutes Rating von S&P oder Moody’s vorliegt.
Für Unternehmen hat dieses Rating weitreichende Konsequenzen, denn es beeinflusst massgeblich die Kreditkosten. Ein gutes Rating kann die Finanzierungskosten senken, indem es den Zugang zu günstigeren Krediten erleichtert, während ein schlechtes Rating zu höheren Zinsen und erschwertem Kapitalzugang führen kann.
Dadurch entsteht eine gewisse Abhängigkeit der Unternehmen – sie sind regelrecht dazu gezwungen, ein Rating einzuholen.
Datenanalyse und Beratung
Neben den Kreditratings bietet S&P Global umfassende Marktinformationen und Analysen, die Investoren und Unternehmen dabei unterstützen, informierte Entscheidungen zu treffen.
Das Unternehmen nutzt hochentwickelte Datenanalyse-Tools und arbeitet mit Experten aus verschiedenen Branchen zusammen, um relevante Einblicke zu liefern. Diese Analysen sind oft entscheidend für Investitionsentscheidungen, Risikomanagement und die Bewertung von Markttrends.
Darüber hinaus tritt S&P Global als Berater für Grossunternehmen und Regierungen auf und hilft bei der Identifikation von Risiken und Chancen in globalen Märkten. In der Regel laufen diese Beratertätigkeiten über Jahre.
Lizenzgebühren für den bekanntesten Index der Welt
Am bekanntesten ist das Unternehmen aber sicherlich für den S&P 500 und andere Indizes. Finanzprodukte wie Exchange Traded Funds (ETFs) und Investmentfonds verwenden den S&P 500 als Basis und zahlen Lizenzgebühren an S&P Global. Dieser Index-Bereich stellt somit eine wertvolle und kontinuierliche Einnahmequelle dar, die weit über die blosse Bereitstellung von Daten hinausgeht.
Mit dem S&P 500 hat sich das Unternehmen eine Einnahmequelle gesichert, die einem Monopol gleicht. Es gibt natürlich auch andere Indizes, aber nur einen S&P 500 – und ein Grossteil aller Anleger hat einen Sparplan auf den Index.
Die Zahlen sprechen für sich
Doch genug der schönen Worte, jetzt lassen wir die Zahlen sprechen. In den zurückliegenden zehn Jahren konnte S&P Global den Umsatz von 5,31 auf 14,21 Mrd. USD mehr als verdoppeln.
Gleichzeitig hat sich die Profitabilität etwas verbessert, zuletzt lag die operative Marge bei etwa 39 %.
Der Gewinn hat sich in dieser Zeit von 4,54 auf 15,70 USD je Aktie mehr als verdreifacht.
Darüber hinaus kauft man konstant eigene Aktien zurück. Eine Verwässerung fand nur im Zuge der Übernahme von IHS Market statt. Die scheint sich jedoch auszuzahlen, denn seit dem Zukauf im Jahr 2022 ist der Gewinn mit hohem Tempo angezogen.
Strategischer Fokus
Darüber hinaus hat S&P eine strategische Neuausrichtung beschlossen und wird sich zukünftig stärker auf das Kerngeschäft konzentrieren.
Alle wichtigen Informationen dazu finden Sie hier:
Verlässlichkeit und stetiges Wachstum
Abgesehen vom Verkauf von Aktivitäten ausserhalb des Kerngeschäfts setzt S&P aber auch auf gezielte Zukäufe.
Am 21. Juli hat das Unternehmen bekanntgegeben, dass die Tochtergesellschaft S&P Dow Jones Indices ARC Research übernehmen wird.
Dabei handelt es sich um einen bedeutenden strategischen Schritt, mit dem der Indexanbieter seine Position im Markt für private Vermögensverwaltung deutlich stärkt.
ARC Research verfügt über eine einzigartige, proprietäre Datenbank mit mehr als 500.000 privaten Kundenportfolios, die sich über einen Zeitraum von über zwanzig Jahren erstreckt. Diese Datentiefe und -breite ist im Private-Wealth-Markt nahezu konkurrenzlos und bietet eine solide Grundlage für anspruchsvolle Analysen und präzises Benchmarking.
Besonders hervorzuheben ist, dass etwa 200 der weltweit grössten Vermögensverwalter zu den Kunden von ARC gehören.
Erwartungen übertroffen, Prognose erhöht
Ferner hat S&P Quartalsergebnisse vorgelegt. Der Gewinn lag in Q2 mit 4,43 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 4,25 USD. Mit einem Umsatz von 3,76 Mrd. USD wurden die Analystenschätzungen von 3,68 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 6 % und einem Gewinnsprung von 10 %.
Zum Wachstum haben alle Sparten beigetragen, wobei sich das Rating-Geschäft mit einem Umsatzplus von nur 1 % mit Abstand am schwächsten entwickelt. Das spricht für eine gedämpfte wirtschaftliche Aktivität.
Das stärkste Wachstum verzeichnete das Index-Geschäft mit einem Anstieg um 15 %.
Darüber hinaus wurde die Prognose für das Umsatzwachstum von 4 – 6 % auf 5 – 7 % und die Gewinnerwartungen von 16,75 – 17, 25 auf 17,00 – 17,25 USD je Aktie erhöht.

S&P kommt demnach auf eine forward P/E von 31,7. Langjährig pendelt die P/E um einen Wert von 27,2. Aus dieser Warte wäre die Aktie demnach leicht überbewertet. Grössere Rücksetzer dürften sich jedoch als Gelegenheit herausstellen, denn sowohl im laufenden als auch in den kommenden Geschäftsjahren werden jeweils Gewinnsteigerungen um 10 – 12 % p. a. erwartet.
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