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Die besten Öl-ETFs und Öl-ETCs | Online Broker LYNX
Im Jahr 2022 führten die Russland-Sanktionen und die daraus folgende europäische Energiekrise zu einem steilen Anstieg der Ölpreise, die in der Spitze auf mehr als 120 USD kletterten. Seitdem sind die Notierungen allerdings schon wieder ein gutes Stück zurückgekommen, so dass die OPEC-Länder deutliche Förderkürzungen beschlossen. Möglicherweise könnte die Konsolidierung ein guter Zeitpunkt sein, um über einen Einstieg in Öl-ETFs bzw. Öl-ETCs nachzudenken.

Wir sehen uns in diesem Artikel an, wie Anleger von steigenden Ölpreisen profitieren könnten. Dazu haben wir eine Liste mit 10 Öl-ETCs und Öl-Aktien-ETFs erstellt. Ausserdem beleuchten wir die Besonderheiten und Unterschiede von ETFs und ETCs und gehen dabei insbesondere auf die Risiken von Öl-ETCs ein.

Sie suchen einen Broker, der Ihnen den Handel mit unzähligen ETFs – und somit auch den besten Öl-ETFs und Öl-ETCs – ermöglicht? Dann informieren Sie sich hier über LYNX, den ETF Broker.

Für Anleger gibt es mehrere Möglichkeiten, um von steigenden Preisen des schwarzen Rohstoffs zu profitieren: Öl-Aktien, Öl-CFDs, Öl-Zertifikate sowie Termingeschäfte wie Öl Futures oder Optionen auf Öl. Wer sich für Öl-Aktien interessiert, dem empfehlen wir unseren Artikel: Die besten Öl Aktien.

Eine besonders attraktive Möglichkeit, um von mittel- bis langfristig steigenden Ölpreisen zu profitieren, bieten daneben auch Öl-Aktien-ETFs und Öl-ETCs, auf die wir im Folgenden einen Blick werfen möchten.

Was ist ein ETF oder Exchange Traded Funds?

ETFs oder Exchange Traded Funds (Exchange Traded = Englisch: börsengehandelt) sind passiv gemanagte Fonds, die an der Börse gehandelt werden. In aller Regel bilden diese Fonds einen Index oder ein Wirtschaftsgut nach, so dass auf ein teures Fondsmanagement verzichtet werden kann. Im Gegensatz zu klassischen Investmentfonds, die mit Ausgabeabschlag beim Anbieter erworben werden, können ETFs wie Aktien an einer Börse ge- und verkauft werden. ETFs weisen im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds in aller Regel eine sehr viel günstigere Kostenstruktur auf, so dass die Anleger allein aus diesem Grund im Vorteil sind. Wer mehr über ETFs wissen möchte, dem empfehlen wir auf unserer Seite die Rubrik ETF kaufen, in der Sie alles über ETFs erfahren.

Welche Öl-ETFs gibt es?

Sie werden wahrscheinlich überrascht sein: Es gibt zwar Öl-Aktien-ETFs, also ETFs, die in Aktien von Ölkonzernen investieren, aber keinen reinen Öl-ETF, bei dem die Anlegergelder als Sondervermögen vor einer Insolvenz des Anbieters geschützt sind. Und zwar deshalb, weil die EU-Richtlinie UCITS bei ETFs zum einen eine gewisse Diversifizierung verlangt und den börsennotierten Fonds beispielsweise das Halten von physischen Rohstoffen untersagt. Um dennoch vergleichbare Anlageprodukte anbieten zu können, haben Fondsanbieter sogenannte ETCs ins Leben gerufen, Exchange Traded Commodities (zu Deutsch: börsennotierte Rohstoffe). Doch obwohl der Name ähnlich klingt und es den Anlegern oft auch so verkauft wird, sind ETFs und ETCs im Prinzip zwei völlig unterschiedliche Paar Stiefel.

Entscheidender Unterschied zu ETFs: Emittentenrisiko bei ETCs

ETCs sind Anlageprodukte, die auf Rohstoffe begeben werden und wie ETFs börsennotiert sind. Allerdings mit einem gravierenden Unterschied: Es handelt sich bei den Investorengeldern nicht wie bei ETFs um Anteile an einem Sondervermögen, sondern um unbefristete Schuldverschreibungen. Und obwohl der Name Exchange Traded Commodities, zu Deutsch „börsengehandelte Rohstoffe“, vermuten lässt, dass es sich um Direktinvestments in Rohstoffe handelt, ist dies eher irreführend. ETCs ähneln in ihrer rechtlichen Klassifizierung eher Zertifikaten als ETFs und weisen damit im Gegensatz zu richtigen börsennotierten Fonds ein Emittentenrisiko auf. Das bedeutet, dass Anleger im Falle einer Insolvenz des Anbieters zunächst einmal nicht geschützt sind und die vom ETC eingesammelten Gelder ohne bestehende Absicherung in die Insolvenzmasse einfliessen. Das kann für Anleger schlimmstenfalls, also zum Beispiel wie im Fall der Lehman-Pleite in der Finanzkrise, zu Totalverlusten führen.

Zusätzliches Kontrahentenrisiko bei Swap-basierten ETCs

Ein weiteres Risiko im Vergleich zu ETFs besteht bei Swap-basierten ETCs (to swap = Englisch: tauschen): Hierbei „tauschen“ Versicherungen, Investmentbanken oder grosse Rohstoffproduzenten die Preisentwicklung eines Basiswerts mit dem ETC-Anbieter. Bei Preisrückgängen gibt es für den Swap-Partner einen finanziellen Ausgleich, der das Vermögen des ETCs schmälert. Auf diese Weise können sich beispielsweise Ölkonzerne das aktuelle Preisniveau für zukünftige Produktionsmengen sichern.

Steigt der Preis des Rohstoffs hingegen, so erhält der ETC-Anbieter die positive Kursentwicklung vom Swap-Partner ausbezahlt und die Anleger erzielen Gewinne. Sind Swap-Partner für die preisliche Nachbildung des ETCs verantwortlich, so besteht neben dem weiterhin vorhandenen Emittentenrisiko allerdings auch noch ein sogenanntes Kontrahentenrisiko. Denn geht der Swap-Partner pleite, so kann es sein, dass die ETC-Anleger zumindest einen Teil ihrer Ansprüche abschreiben müssen. So wie in der Finanzkrise im Jahr 2008, als der damals weltgrösste Versicherungskonzern American International Group (AIG) in eine arge Schieflage geriet. Über 100 von AIG abgesicherte ETCs verloren kurzzeitig stark an Wert und wurden vom Handel ausgesetzt. Die Investments der verbliebenen Anleger konnten schliesslich nur durch ein Rettungspaket und Garantien der US-Regierung in Höhe von 85 Mrd. USD „in letzter Minute“ gerettet werden. Dennoch sind Swaps weiterhin die am weitesten verbreitete Nachbildungsmethode für ETCs.

Preisnachbildung mit Futures

Einige Öl-ETCs bilden die Preisentwicklung des Rohstoffs auch mit Termingeschäften, d. h. über Futures, ab. Das hat etliche Vorteile. Die börsennotierten Kontrakte sind bezüglich Menge und Qualität standardisiert, haben eine feste Laufzeit und es findet ein täglicher Barausgleich (Daily Settlement) der Preisbewegungen statt. Die Transaktionskosten sind sehr gering, wobei Lager- und Finanzierungskosten in die Preise miteinfliessen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Schwankungen im Anlagevolumen durch Neuinvestments oder Kapitalabzug der Anleger flexibel durch den Erwerb oder Verkauf einer entsprechenden Anzahl von Kontrakten täglich ausgeglichen werden können. Zwar ähneln Futures Swap-Vereinbarungen, allerdings wird das theoretische Kontrahentenrisiko hier durch ein Clearing-Haus ausgeschlossen. Mehr zu Futures finden Sie in unserem Artikel: Der Einstieg in den Futures-Handel und was Sie dabei beachten sollten.

Ein erheblicher Nachteil sind hierbei allerdings mögliche Rollverluste, die dann entstehen, wenn der neue Kontrakt beim Wechsel eines auslaufenden Kontrakts deutlich mehr kostet, also ein sogenanntes Contango aufweist. Das bekam der United States Oil Funds (Symbol: USO) als weltgrösster Ölfonds im April 2020 in einer Extremform zu spüren, denn damals fielen die Notierungen eines auslaufenden Öl-Futures bis in den negativen Bereich. Neben dem Risiko durch den notwendigen regelmässigen Kontraktwechsel gibt es beim USO des Öfteren auch Börsenpreise, die erheblich, d. h. teils prozentual zweistellig vom Nettoinventarwert des Ölfonds abweichen.

Viele Emittenten bieten eigene Absicherungsmodelle gegen Ausfallrisiken

Um Emittenten- und ggf. Kontrahentenrisiken für die Anleger auszuschliessen und damit ein grösseres Publikum anzusprechen, sichern etliche ETC-Anbieter ihre Produkte zusätzlich ab. Einige Emittenten besichern ETCs beispielsweise physisch, indem die zugrundeliegenden Rohstoffe wie z. B. Edelmetalle gekauft und treuhänderisch für die Anleger in Tresoren gelagert werden. Bei Öl-ETCs ist eine physische Lagerung allerdings nicht ganz so einfach. Theoretisch könnten zwar Lagerkapazitäten in Form von Öltanks oder Öl-Tankschiffen angemietet werden, aber das wäre für den ETC-Anbieter sehr umständlich, unflexibel und mit sehr hohen laufenden Kosten verbunden, die in keiner Relation zu anderen Absicherungsvarianten stehen würden. Vielmehr dienen oft Bareinlagen bzw. Wertpapiere mit guter Bonität als Sicherheiten, vor allem dann, wenn die Nachbildung mittels Futures oder Swaps stattfindet. Denn dabei liegt stets ein Grossteil der Anlegergelder auf dem Konto der Fondsgesellschaft oder einer Treuhandgesellschaft, während nur ein Teil davon als Margin bzw. für die Erfüllung von Swap-Verpflichtungen benötigt wird.

Wichtig: Bei ETCs auf Absicherung im Wertpapierprospekt achten

Bei einer expliziten Absicherung durch den Anbieter (egal ob physisch oder Barmittel-Absicherung) ist das Pleiterisiko theoretisch eliminiert. Anleger sollten jedoch bei allen ETCs darauf achten, dass auch in den Statuten des Wertpapierprospekts eine Klausel zur direkten Besicherung bzw. zur Besicherung von Swapgeschäften festgehalten ist. Die als Sicherheit hinterlegten Vermögenswerte dürfen auch im Insolvenzfall ausschliesslich zur Absicherung des ETC-Vermögens dienen. So „wasserdicht“ wie sich Banken Kredite mit Vermögenswerten besichern, sollten also auch die Garantien für einen Öl-ETC ausgestaltet sein. Denn sind die Sicherheiten nicht in den Wertpapierunterlagen erwähnt, so ist im Zweifel von einem wertlosen „Marketingversprechen“ auszugehen, das nur gilt, solange der Anbieter solvent ist.

Sind Öl-Aktien-ETFs die bessere Alternative zu Öl-ETCs?

Die Risiken von Öl-ETCs richtig einzuschätzen, ist für Privatanleger nicht immer leicht, denn die Produkte unterscheiden sich in der Ausgestaltung teilweise enorm. Eine sehr gute Alternative für Anleger, die auf steigende Ölpreise setzen, sind daher Öl-Aktien-ETFs, also ETFs, die in Öl-Aktien investieren. Diese bilden Branchenindizes wie z. B. den STOXX Europe 600 Oil & Gas Index oder den MSCI World Energy Sector Index nach und bieten dabei alle Vorteile von ETFs: Dazu zählen der Sondervermögen-Status von Investmentfonds, die günstigen Kostenstrukturen sowie eine breite Diversifizierung. Aus diesem Grund würden wir Ihnen grundsätzlich empfehlen, eher auf Öl-Aktien-ETFs zu setzen als auf Öl-ETCs.

Welche Öl-Aktien-ETFs und Öl-ETCs kaufen?

Hier finden Sie eine Liste von 10 Öl-ETCs und Öl-Aktien-ETFs, mit denen Sie im Jahr 2024 und darüber hinaus von steigenden Ölpreisen profitieren könnten.

Öl ETF Vergleich: Liste der besten Öl-Aktien-ETFs und Öl-ETCs

Öl ETF / Öl ETCArtISINSymbolWährungNachbildungsart / AbsicherungBasisinformationsblatt
BNP Paribas ETC RICI Brent ÖlÖl-ETCDE000PB6R1B1BNQCEURVollständige BesicherungInformationen zum Produkt
BNP Paribas ETC RICI WTI ÖlÖl-ETCDE000PB6R1W7BNQDEURVollständige BesicherungInformationen zum Produkt
BNP Paribas Open End WTI CRUDE OilÖl-ETCDE000PS7WT17BNQBEURMit Futures nachgebildeter ETCInformationen zum Produkt
Invesco STOXX Europe 600 Optimised Oil & Gas UCITS ETFÖl-Aktien-ETFIE00B5MTWH09SC0VEURphysisch mit ergänzenden SwapsInformationen zum Produkt
iShares MSCI World Energy Sector UCITS ETFÖl-Aktien-ETFIE00BJ5JP1055MVWUSDphysischInformationen zum Produkt
iShares Oil & Gas Exploration & Production UCITS ETFÖl-Aktien-ETFIE00B6R51Z18IS0DUSDphysischInformationen zum Produkt
iShares STOXX Europe 600 Oil & Gas UCITS ETFÖl-Aktien-ETFDE000A0H08M3EXH1EURphysischInformationen zum Produkt
SPDR MSCI World Energy UCITS ETFÖl-Aktien-ETFIE00BYTRR863SS42USDphysischInformationen zum Produkt
WisdomTree Brent Crude OilÖl-ETCDE000A1N49P6OOEAEURvollständig besicherte SwapsInformationen zum Produkt
WisdomTree WTI Crude OilÖl-ETCDE000A0KRJX4OD7FEURvollständig besicherte SwapsInformationen zum Produkt

Fazit: Die Chancen auf hohe Ölpreise stehen weiterhin gut

Wenngleich der Verbrennungsmotor auf dem Rückzug ist und dies langfristig auf den Ölpreis drücken könnte, stehen die Chancen auf steigende Ölpreise zumindest kurz- bis mittelfristig gut. Das liegt neben den Förderkürzungen der OPEC sowie dem Ukraine-Krieg und dessen Folgen auch an der seit der Corona-Krise anhaltend hohen Inflation. So könnten die Preistrends von Grundstoffen wie Agrarrohstoffen, Baustoffen oder Basismetallen schon bald wieder nach oben zeigen.

Wer beispielsweise mit ETCs oder ETFs in Öl investieren möchte, der könnte die seit Mitte 2022 anhaltende Korrektur auf dem aktuellen Ölpreisniveau (Brent: 87 USD/Barrel, WTI: 83 USD/Barrel) noch immer für einen längerfristigen Einstieg nutzen.

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Quellen:
Bloomberg: OPEC+ Makes Shock Million-Barrel Cut in New Inflation Risk (24.04.2023); https://www.bloomberg.com/news/articles/2023-04-02/saudi-arabia-makes-surprise-500-000-barrels-a-day-oil-output-cut

New York Times: Lehman’s ‘Certificates’ Proved Risky in Germany (24.04.2023); https://www.nytimes.com/2008/10/15/business/worldbusiness/15lehman.html

Reuters: AIG posts $1.5 bln collateral for ETF funds (24.04.2023); https://www.reuters.com/article/energy-etf-aig-idUSLL50223920081021

Reuters: Big crude oil fund had $726 million in unrealized losses before April (24.04.2023); https://www.reuters.com/article/us-oil-funds-futures-idUSKCN22B15R

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