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Wird die Lage kritisch, neigt man im Sport dazu, den Trainer auszutauschen. Wenn sie ganz besonders kritisch ist, auch mal über Nacht. Vergleichbares ereignete sich jetzt bei VARTA … und die Anleger hoffen auf einen schnellen, positiven Effekt. Wunschtraum oder möglich?
Bei dieser Frage kann man beim Vergleich zum Sport bleiben. Wenn die Mannschaft selbst ein Problem hat, kann ein neuer Chef mit neuen Ideen und neuen Strukturen schnell viel verändern. Nicht zwingend immer zum Vorteil, aber, da ein solcher Wechsel auf dem Chefsessel oft einen Ruck durch das ganze Unternehmen gehen lässt, meistens. Wenn aber die Gegner zu stark sind, das Umfeld negativ ist, sieht das schon anders aus.
Der mit der adhoc-Meldung vom Montagabend unmittelbar auf den CEO-Posten gehobene Michael Ostermann ist zwar in der Branche erfahren. Aber der Druck auf Umsatz und Gewinnmargen basiert ja nicht darauf, dass man zuvor bei VARTA die Füsse hochgelegt hätte. Die Nachfrage ist schwach und die Konkurrenz, vor allem aus Asien, stark. Da wäre ein sofortiger, nennenswert positiver und vor allem nachhaltig wirkender Effekt durch einen neuen Vorstandschef in der Tat ein Wunschtraum, zumal:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Varta Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Hier läuft immerhin ein umfassendes Restrukturierungsprogramm, das, wie gerade erst am 11. April gemeldet wurde, in seiner bestehenden Form nicht ausreicht und neu gefasst werden muss. Das macht sehr klar, dass es sich hier nicht um eine kurzzeitige Formschwäche handelt. So gesehen darf man von einem Trainerwechsel keine Wunder erwarten. Was die Aktie somit nach dieser adhoc-Meldung vom Montagabend trieb, war vor allem Hoffnung.
Aber Hoffnung hält nicht ewig vor, wenn keine Ergebnisse kommen, die sie aufrechterhalten. Und das ist eben kurzfristig nicht wahrscheinlich genug um zu glauben, dass man jetzt zugreifen müsste, nachdem die Aktie in der Spitze bereits wieder 64 Prozent seit dem Allzeittief bei 7,43 Euro (am 18.4. erreicht), gestiegen ist. Zumal sie auf charttechnischer Ebene alle wirklich entscheidenden Chartmarken weiterhin über sich hat.
Derzeit läuft ein „Gap Close“, d.h. die Aktie beginnt, die im Zuge der Meldung über die erforderliche Reform des Restrukturierungsprogramms gerissene Abwärts-Kurslücke zu schliessen. Aber noch vor dem oberen Ende der Kurslücke bei 14,15 Euro würden die mittelfristige Abwärtstrendlinie bei aktuell 13 Euro und das markante 2023er-Jahrestief bei 13,82 Euro als starke, potenzielle Widerstände warten. Und da den meisten Akteuren klar sein dürfte, dass man hier besser keine Wunder erwartet und die „bad news“ nicht abreissen werden, nur, weil der Trainer gewechselt hat, wäre es aus derzeitiger Sicht unwahrscheinlich genug, dass VARTA durch diese Widerstände einfach durchläuft, um dieser Hoffnungs-Rallye besser nicht hinterher zu laufen.
Quellenangaben:
Meldung über den Wechsel des Vorstandschefs, 06.05.2024; https://www.varta-ag.com/fileadmin/varta_ag/publications/corporate_news/VARTA_AG_beruft_Michael_Ostermann_zum_CEO.pdf
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