Carl Zeiss Meditec Aktie Prognose Carl Zeiss Meditec: Die Bilanz und das Ringen um die 200-Tage-Linie

News: Aktuelle Analyse der Carl Zeiss Meditec Aktie

von |
In diesem Artikel

Carl Zeiss Meditec
ISIN: DE0005313704
|
Ticker: AFX --- %

---
EUR
---% (1D)
1 W ---
1 M ---
1 J ---
Zur Carl Zeiss Meditec Aktie
Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:

Mitte März endete die umfassende Erholung der Carl Zeiss Meditec-Aktie, seit Mitte April ringt sie um die wichtige 200-Tage-Linie. Die morgen erwarteten Ergebnisse des abgelaufenen Quartals dürften das Ringen entscheiden und für die kommenden Wochen Weichen stellen.

Belebt sich die Nachfrage im Bereich Medizintechnik endlich? Die Anleger hatten das bereits für das zweite Halbjahr 2023 erwartet, aber es tat sich nichts. Das Anfang Februar berichtete Ergebnis des 1. Quartals des hier immer am 30.9. endenden Geschäftsjahres war in dieser Hinsicht höchst unerfreulich, denn der Umsatz trat gegenüber dem Herbstquartal 2022 auf der Stelle, der Gewinn aber war erneut gefallen, die Marge gedrückt.

Aber für das Gesamt-Geschäftsjahr 2023/2024 will Carl Zeiss gemäss des bislang geltenden Ausblicks wenigstens einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf Vorjahresniveau erreichen. Und käme es so, wäre die Aktie auf dem derzeitigen Kursniveau zumindest nicht zu teuer. Die Frage ist aber, ob es wirklich bei diesem zumindest einigermassen optimistischen Ausblick bleibt. Morgen stehen die Ergebnisse an, man sieht seitens der Analysten im Schnitt einen mit um die 500 Millionen Euro in etwa zum Vorjahr gehaltenen Umsatz und einen Gewinn pro Aktie bei etwa 0,47 Euro, was zwar weniger wäre als im Vorjahreszeitraum, das soll dann aber im laufenden Quartal deutlich besser werden.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Carl Zeiss Meditec Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Das muss Carl Zeiss Meditec also mindestens liefern, damit es gelingt, dieses seit einigen Wochen laufende Ringen um die wichtige, als Support fungierende 200-Tage-Linie zu Gunsten des bullischen Lagers zu entscheiden. Käme es so, wäre es durchaus drin, dass die Aktie zügig wieder an das Mitte März erreichte Hoch der vorherigen Aufwärtsbewegung bei 123,75 Euro läuft. Aber was, wenn die Ergebnisse nicht überzeugen und/oder Carl Zeiss Meditec den Ausblick defensiver gestaltet?

Dann würde mit einer sinkenden Gewinnerwartung für das Gesamtjahr auch die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis zulegen – das momentan mit knapp über 30 für diese Branche in Ordnung ginge. Dann wäre also Luft für den Kurs nach unten. Die nächstgelegene Supportlinie von Belang würde sich bei 88,76 Euro finden, dort könnte die Aktie dann sehr schnell aufschlagen. Aber ist das jetzt tatsächlich eine 50:50-Chance, die wir morgen vor uns haben?

Carl Zeiss Meditec Aktie: Chart vom 06.05.2024, Kurs 100,00 Euro, Kürzel: AFX | Online Broker LYNX
Carl Zeiss Meditec Aktie: Chart vom 06.05.2024, Kurs 100,00 Euro, Kürzel: AFX | Quelle: TWS

Nicht ganz, denn dass Branchenkollegin Sartorius Mitte April äusserst enttäuschende Ergebnisse vorlegte, führte dazu, dass die Carl-Zeiss-Aktie mit unter Druck geriet. Diese schwache Vorlage „vor aussen“ dürfte dazu geführt haben, dass weit weniger Trader mit überzogenen Hoffnungen in diese Quartalszahlen gehen, als wäre die Carl-Zeiss-Aktie im Vorfeld massiv gestiegen und die Gesamtstimmung am Markt überschwänglich. Einen Tick bessere Karten hätten die Verteidiger der 200-Tage-Linie also schon. Aber sollte die Aktie morgen dennoch unter dieser aktuell bei 90,05 Euro verlaufenden Linie schliessen, wäre es eher keine gute Idee, dann trotzdem hoffnungsvoll zuzugreifen: Die Bullen haben nur diesen einen Schuss … und der muss sitzen!

Wertpapierkredit – Einfach Aktien beleihen

Mit einem Margin-Depot über LYNX können Sie einfach auf einen Wertpapierkredit, oft auch als Lombardkredit bezeichnet, zugreifen, indem Sie im Depot befindliche Aktien beleihen und so Ihren persönlichen Handlungsspielraum im Trading erweitern. Dabei profitieren Sie von fairen Zinssätzen. Jetzt informieren: Wertpapierkredit

Wie hilfreich fanden Sie den Artikel?
Wenig hilfreichSehr hilfreich
Ab jetzt täglich die neuesten Börsenblick-Analysen per E-Mail erhalten
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

--- ---

--- (---%)
Mkt Cap
Vol
T-Hoch
T-Tief
---
---
---
---

Displaying the --- chart

Heutigen Chart anzeigen

Loading ...
Alle Börsenblick-Artikel

Nachricht schicken an Ronald Gehrt
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Vorherige Analysen der Carl Zeiss Meditec Aktie

Das Ergebnis des ersten Quartals des Geschäftsjahres 2023/2024 bescherte der Carl Zeiss Meditec-Aktie ein sattes Plus von 4,53 Prozent. Aber am Tageshoch lag der Gewinn bei 12,88 Prozent. Dass er zum Handelsende so deutlich schrumpfte, liesse sich durchaus begründen.

„Besser als erwartet“ war sicherlich der erste Eindruck, den die Marktteilnehmer vom Zahlenwerk des Medizintechnikunternehmens Carl Zeiss Meditec bekamen. Der Umsatz lag zwar mit 475 Millionen nur ein Prozent über dem des Vorjahreszeitraums, aber im Schnitt hatten die Analysten zuvor mit 471,7 Millionen etwas niedriger gelegen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 43,5 Millionen Euro sogar deutlich über der durchschnittlichen Prognose von 39,6 Millionen. Aber wer ein wenig genauer hinsah, stellte fest:

Das Ergebnis des Herbstquartals mochte zwar besser als im Vorfeld geschätzt gewesen sein, gut war es aber noch lange nicht. Davon abgesehen, dass das EBIT trotzdem knapp 28 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums lag, stach vor allem der Auftragsbestand ins Auge:

Der wurde mit 315 Millionen Euro beziffert, was einem derzeitigen Umsatz von zwei Monaten entsprechen würde, was nicht gerade viel ist. Der Quartalsbericht formulierte diese Summe als „weiter normalisiert“, aber wenn man sieht, dass das Unternehmen im Vorjahreszeitraum einen Auftragsbestand von „mehr als 600 Millionen Euro“ vorweisen konnte, wie es damals hiess, dürfte so mancher geschluckt haben.

Auch die EBIT-Marge blieb unter Druck. Im ersten Geschäftsjahresquartal 2021/2022 lag sie noch bei 18,1 Prozent, im ersten Quartal 2022/2023 dann bei 12,8 Prozent, jetzt schrumpfte sie auf 9,2 Prozent zusammen. Noch lässt sich aus diesen Zahlen keine Wende ablesen. Und das sieht das Unternehmen selbst durchaus nicht viel anders, denn man plant für 2023/2024 mit einem Umsatzwachstum auf Höhe des Marktes und einem EBIT in etwa auf Höhe des Vorjahres.

Expertenmeinung: Nach einem genaueren Blick könnten sich also nicht wenige Akteure gefragt haben, ob man daraus eine Wende der Aktie würde zimmern können, kamen zu einem abschlägigen Bescheid und verkauften in die kräftigen Gewinne, die zu Handelsbeginn aufgelaufen waren. Die einen hoben also den Daumen, die anderen senkten ihn …

Carl Zeiss Meditec Aktie: Chart vom 09.02.2024, Kurs 110,75 Euro, Kürzel: AFX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Carl Zeiss Meditec Aktie: Chart vom 09.02.2024, Kurs 110,75 Euro, Kürzel: AFX | Quelle: TWS

… und nicht anders präsentierte sich das Bild bei denjenigen Analysten, die noch am selben Tag ihre Kursziele überprüften. Die neuen Kursziele wiesen eine breite Range zwischen 52 und 125 Euro auf, konkret lagen sie bei 52 (Verkaufen), 76 (Verkaufen), 90 (Halten), 121 (Halten, dieses Kursziel der LBBW ist in der Verlinkung nicht enthalten) und 125 Euro (Kaufen). Auffällig dabei: Selbst das höchste aller neuen Kursziele wurde mit dem Freitags-Tageshoch von 119,60 Euro fast erreicht.

Damit weist dieses nominale Plus zum Vortag ein dickes „ja, aber“ auf. Zumal die Aktie dadurch zunächst deutlich aus ihrem Ende Oktober etablierten Aufwärtstrendkanal nach oben hinausschoss, zum Handelsende aber doch wieder auf dessen oberer Begrenzung aufsetzte, wodurch zugleich der Sprung über die Widerstandslinie bei 111,30 Euro misslang.

Hier ist das letzte Wort also noch nicht gesprochen, das bullische Lager muss, nicht zu Unrecht bei einem genaueren Blick, um die am Freitagmorgen schon fast als ausgemachte Sache wirkende Aufwärtstrendwende bangen. Sollte die Carl Zeiss-Aktie in den kommenden Tagen unter 106 Euro zurückfallen und weiter abrutschen, dadurch also das Gap Up der Freitags-Eröffnung schliessen, die Supportlinie bei 106,40 Euro unterbieten und wieder klar in den Trendkanal zurückfallen, wird aus diesem am Freitag bereits relativierten Befreiungsschlag eine Bullenfalle.

Quellenangaben: Ergebnis 1. Quartal Geschäftsjahr 2023/2024, 09.02.2024: https://asset-downloads.zeiss.com/catalogs/download/med/42327ef7-9d4a-4775-bca3-4ccb78b42598/AFX_Quartalsmitteilung_3M2324.pdf
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/carl_zeiss_meditec

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der deutsche Konzern gehört weltweit zu den führenden Medizintechnik-Anbietern. Das Jahr 2023 lief für die Carl Zeiss-Aktie aber alles andere als gut, und erst die allgemeine Trendwende an den Märkten im November des vorigen Jahres liess die Bären abtauchen.

Der Dezember brachte hier einige positive Impulse. Insgesamt sehen wir im Chart seither einige ungefüllte Gaps, was ein starkes Signal für die gesamte technische Entwicklung der Aktie ist. Nachdem das Papier jüngst die psychologisch wichtige Marke bei 100 EUR erreichte, konnte diese Ebene mittlerweile mit hohem Handelsvolumen gebrochen werden. Der Trend zeigt nach oben.       

Carl Zeiss Aktie: Chart vom 11.01.2024, Kurs: 103.60 EUR Kürzel: AFX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Expertenmeinung: Im längerfristigen Chart werden die nächsten möglichen Kursziele deutlich. So blicken wir auf die Zwischentiefs von Dezember 2022 und April 2023, welche knapp oberhalb der Marke von 111 EUR gebildet wurden. Dies dürfte die nächste entscheidende Widerstandsebene werden.

Erst wenn diese Hürde gemeistert werden würde, wäre eine Folgebewegung auf über 140 EUR möglich. Aber immer einen Schritt nach dem anderen. Vorerst haben die Bullen das Zepter fest in der Hand, wenngleich Einstiege auf aktuellem Niveau mangels einer guten engen Unterstützung etwas risikoreicher erscheinen.

Aussicht: BULLISCH

Carl Zeiss Aktie: Chart vom 11.01.2024, Kurs: 103.60 EUR Kürzel: AFX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Carl Zeiss Aktie: Chart vom 11.01.2024, Kurs: 103.60 EUR Kürzel: AFX | Quelle: TWS

Am Dienstag legte das Medizintechnikunternehmen Carl Zeiss Meditec den Abschluss des am 30.9. beendeten Geschäftsjahres 2022/2023 vor. Aber der Blick nach vorne war natürlich für die Trader weitaus wichtiger. Dass man den positiv aufnahm, war im Chart nicht zu übersehen.

Das, was Carl Zeiss Meditec über das längst beendete Geschäftsjahr 2022/2023 zu berichten hatte, war weitgehend so erwartet worden: Der Umsatz war etwa zehn Prozent gestiegen, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um zwölf Prozent gefallen. Die EBIT-Gewinnmarge lag, um Sondereffekte bereinigt, bei 17,4 Prozent nach 21,4 Prozent im Vorjahr. Mies, aber nichts Neues. Aber der Ausblick, der war wichtig, denn wie Carl Zeiss Meditec das angelaufene Geschäftsjahr einschätzt, darüber wusste man noch nichts.

Im ersten Moment mochte es bescheiden gewirkt haben, dass das Unternehmen das EBIT für 2023/2024 auf dem gleichen Niveau wie 2022/2023 erwartet, also gegenüber 2021/2022 niedriger. Aber zum einen war 2021/2022 das Jahr mit dem bislang höchsten Gewinn pro Aktie gewesen. Zum anderen avisierte Carl Zeiss Meditec darüber hinaus, dass sich die EBIT-Gewinnmarge mittelfristig wieder über 20 Prozent stabilisieren solle. Das wären nur mässig inspirierende Aspekte für eine Aktie, die mit dem Gesamtmarkt zuletzt immer höher gelaufen wäre. Der Kurs der Carl Zeiss Meditec-Aktie jedoch ist massiv gefallen. Und damit hätte die positive Reaktion auf den Ausblick die Chance, mehr zu werden als eine Eintagsfliege.

Expertenmeinung: Durch den schon im Spätsommer 2021 begonnenen, langen Abstieg vom Rekordhoch bei 201,70 Euro wurde aus einer absurd überbewerteten Aktie eine Aktie, in der viel Krise eingepreist ist und die dadurch auf ein Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von 30 gedrückt wurde. Die Überbewertung ist damit abgebaut. Und würde man die Zuversicht aufbringen, der Wachstumsbranche Medizintechnik 2024 eine wieder deutlicher steigende Nachfrage zuzutrauen, wäre ein KGV von 30 sogar günstig.

Nachdem einige Analysten gerade erst in den letzten zwei Wochen bärische Kursziele für die Aktie ausgegeben hatten (Stifel mit 74, JPMorgan sogar nur mit 52 Euro) sehen die Anleger jetzt Licht am Ende des Tunnels. Aber das ist nur dann eine Chance auf eine tragfähige Trendwende, wenn das bärische Lager das ebenso sieht und dort, wo es drauf ankommt, nicht wieder aktiv dagegenhält. Und wo es drauf ankommen würde, sehen wir im Chart:

Das gestrige Plus von 6,53 Prozent beförderte die Aktie zwar auf den zweiten Platz in der Gewinnerliste von MDAX und TecDAX, aber noch nicht über zwei mittelfristig entscheidende Widerstandslinien. Die erste ist das Juni-Tief bei 96,20, an dem gestern Gewinnmitnahmen einsetzten. Die zweite ist die 200-Tage-Linie bei aktuell 100,85 Euro. Wenn die Aktie diese beiden Hürden nimmt, hiesse das, dass die Bären sich davongemacht haben, dann kann die Kombination aus einem Silberstreif am Horizont und einem wieder bullischen Chartbild viel bewirken. Aber erst wollen diese Charthürden eben bezwungen sein.

Carl Zeiss Meditec Aktie: Chart vom 12.12.2023, Kurs 93,60 Euro, Kürzel: AFX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Carl Zeiss Meditec Aktie: Chart vom 12.12.2023, Kurs 93,60 Euro, Kürzel: AFX | Quelle: TWS

Quellenangaben: Jahresabschluss 2022/2023, 12.12.2023: https://www.zeiss.com/meditec-ag/de/presse-und-aktuelles/press-releases/2023/geschaeftsbericht.html
Analysten-Kursziele: https://www.zeiss.de/meditec-ag/investor-relations/carl-zeiss-meditec-aktie.html#research-coverage

In der kommenden Woche wird der Jahresabschluss des am 30.9. beendeten Geschäftsjahres 2022/2023 erwartet. Im Vorfeld der Ergebnisse geht die Carl Zeiss Meditec-Aktie nach einer eher schwachen Erholung erneut auf Tauchstation. Ist da denn immer noch Luft nach unten?

Carl Zeiss Meditec Aktie: Chart vom 05.12.2023, Kurs 81,06 Euro, Kürzel: AFX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Carl Zeiss Meditec Aktie: Chart vom 05.12.2023, Kurs 81,06 Euro, Kürzel: AFX | Quelle: TWS

Bei 67,70 Euro liegt eine immens wichtige Chartmarke: das Tief vom März 2020. Das ist der tiefste Kurs seit Ende 2018 … und in diesen fünf Jahren ist die Medizintechnikbranche erheblich gewachsen. Kann es überhaupt sein, dass die Aktie dorthin zurückkehrt, obwohl man im Geschäftsjahr 2017/2018 einen Umsatz von 1,28 Milliarden Euro erzielte, für das jetzt seit dem 30.9. beendete Geschäftsjahr 2022/2023 aber mit 2,1 Milliarden rechnet?

Das kann es … und das Problem derer, die sich gegen den Abgabedruck stemmen ist, dass auch immer mehr Analysten fürchten, dass es so kommt. Die Kursziele rutschen immer weiter ab (die auf der Internetseite des Unternehmens stehenden und unten verlinkten Kursziele sind da oft noch nicht aktualisiert), zuletzt senkten am Freitag die Analysten von Stifel ihr Kursziel auf 74 Euro und stufte mit „verkaufen“ ein. Und gestern nahm JPMorgan die Bewertung der Aktie neu auf und platzierte das erste Kursziel bei nur 52 Euro mit der Einstufung „Untergewichten“.

Expertenmeinung: Das ist zwar das niedrigste aller derzeitigen Kursziele. Aber wenn man bedenkt, dass die Kurszielspanne vor acht Wochen noch zwischen 90 und 175 Euro lag und jetzt zwischen 52 und 140 Euro liegt, wird klar: Die Erwartungen in Sachen Umsatz und Gewinn sinken. Und darauf kommt es letztlich an. Für die Einschätzung seitens Anlegern und Analysten ist entscheidend, was kommt und nicht, wie sich Umsatz und Gewinn im Vergleich zu weit zurückliegenden Jahren darstellen. Wenn der Blick voraus Wachstum erwarten lässt, ist eine deutlich höhere Bewertung gerechtfertigt und durchzuhalten, als wenn der Blick nach vorne grau in grau ist und womöglich sogar sinkende Gewinne befürchten lässt. Und genau das ist jetzt das Problem.

Bei JPMorgan argumentiert man mit eben diesem Faktor: Läuft es gut, kann eine Aktie wie Carl Zeiss Meditec einen „Wachstumsaufschlag“ in der Bewertung haben. Aber jetzt sieht man, vor allem wegen des schwachen Geschäfts in China, Gegenwind und sieht daher eher einen Abschlag in der Bewertung als gerechtfertigt an. Werden die Marktteilnehmer das auch so sehen und erneut Druck machen?

Man sollte es zumindest einkalkulieren. Die Aktie gehörte unter dem Eindruck dieses 52 Euro-Kursziels von JPMorgan in einem ansonsten festeren Gesamtmarkt zu den wenigen Verlierern in MDAX und TecDAX. Und dass die vorherige, jetzt als abgebrochen anzusehende Erholung trotz des massiven Abstiegs im Jahresverlauf reichlich schwach daherkam, zeigt ja schon, dass die Optimisten hier nicht gerade zahlreich sind. Sollte das bisherige Jahres-Verlaufstief, am 26.10. bei 72,60 Euro markiert, fallen, dann wäre dieser Ankerpunkt vom März 2020 bei 67,70 Euro schnell erreichbar. Und je nachdem, wie die am 12. Dezember erwartete Bilanz bzw. der Ausblick auf das angelaufene Geschäftsjahr ausfallen, muss diese Unterstützung keineswegs halten.

Quellenangaben: Analysten-Kursziele: https://www.zeiss.de/meditec-ag/investor-relations/carl-zeiss-meditec-aktie.html#research-coverage

Im Zuge des „Corona-Crashs“ brach die Carl Zeiss Meditec-Aktie im März 2020 auf ein Tief von 67,70 Euro ein. Rein charttechnisch betrachtet wäre das jetzt das nächste Kursziel der Aktie. Aber kann der Kurs ernsthaft so weit abrutschen?

Seit das Medizintechnikunternehmen Carl Zeiss Meditec am 4. August seine Neun-Monats-Ergebnisse für das mittlerweile seit dem 30.9. beendete Geschäftsjahr 2022/2023 vorgelegt hatte, wurden von den Analysten zahlreiche neue Kursziele vergeben. Das niedrigste liegt bei 90 Euro, das höchste bei 175 Euro. Was heisst: Die Aktie notiert derzeit sogar deutlich unter dem niedrigsten Kursziel aller Experten. Aber das scheint den Abstieg nicht aufzuhalten. Und wollte man nicht fundamental, sondern rein charttechnisch urteilen, müsste man konstatieren: warum auch?

Carl Zeiss Meditec Aktie: Chart vom 12.10.2023, Kurs 78,88 Euro, Kürzel: AFX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Carl Zeiss Meditec Aktie: Chart vom 12.10.2023, Kurs 78,88 Euro, Kürzel: AFX | Quelle: TWS

Denn wir sehen im Chart, dass sich der Kurs seit dem Frühjahr in einem nie gefährdeten, keilförmigen Abwärtstrend bewegt. Und ausser diesem vorgenannten 2020er Corona-Crash-Tief bei 67,70 Euro findet sich unter dem aktuellen Kursniveau keine potenzielle Auffanglinie. Hinzu kommt, dass die untere Begrenzungslinie des Abwärtstrendkanals dieses 2020er-Tief Anfang November erreichen würde. Ein Ziel, das für bärische Trader lukrativ und auf der Zeitachse nahe genug ist, um den Druck aufrechtzuerhalten. Aber gehört die Aktie denn überhaupt auf ein derart tiefes Niveau, nachdem man vor kaum mehr als zwei Jahren zeitweise mehr als 200 Euro für eine Carl Zeiss Meditec-Aktie auf den Tisch legen musste?

Expertenmeinung: Die Analysten sehen das nicht so. Selbst das niedrigste unter den aktuellen Kurszielen liegt wie gesagt mit 90 Euro höher, der Schnitt der Kursziele findet sich bei 115 Euro.  Ein Level, der rein vom Chartbild her durchaus erreichbar sein könnte, immerhin bewegt sich nur knapp darunter die 200-Tage-Linie, die eine Aktie mittelfristig immer mal wieder ansteuert. Und aus fundamentaler Sicht?

Lange Zeit hatte diese Aktie wie alle aus der Medizintechnikbranche eine Achillesferse: Weil man zu lange davon ausging, dass die eine Zeitlang rasant gestiegenen Unternehmensgewinne auch in den nächsten Jahren wie auf Schienen weiter steigen würden, war die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) viel zu hoch, zeitweise kratzte die Aktie an einem dreistelligen KGV. Aber jetzt eben nicht mehr. Selbst der von den Analysten ja bereits einkalkulierte Gewinnrückgang im Geschäftsjahr 2022/2023 führt auf diesem Kursniveau nur noch zu einem KGV von etwa 27. Was aber immer noch hoch wäre, falls die Gewinne im angelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 nicht wieder zulegen sollten. Und wie sieht es dahingehend aus?

Das wird man vermutlich nicht vor dem 12. Dezember erfahren, wenn die Bilanz des Geschäftsjahres 2022/2023 ansteht und Carl Zeiss Meditec mit einem Ausblick auf das dann ja bereits fast ein Quartal alte Geschäftsjahr 2023/2024 aufwarten wird. Aber bis dahin sind es noch ganze zwei Monate. Was heisst: Die Bären würden vorerst eher nicht mit Argumenten konfrontiert, die gegen sie sprechen. Daher:

Es ist zwar aus aktueller, fundamentaler Sicht nicht gerechtfertigt, dass die Carl Zeiss-Meditec Aktie wirklich auf dieses Tief bei 67,70 Euro fällt, aber solange den Short-Sellern, sprich den Bären, nicht die Butter vom Brot genommen wird, indem die Aktie den Abwärtstrendkanal sprengt, ist ein Test dieses charttechnischen Kursziels tatsächlich denkbar. Jetzt einzusteigen, ohne Indizien für eine machtvolle Rückkehr der Käufer, wäre somit äusserst gewagt.

Quellenangaben:
Neun-Monats-Zahlen Geschäftsjahr 2022/2023, 04.08.2023:
https://www.zeiss.de/meditec-ag/presse-und-aktuelles/pressemitteilungen/2023/quartalskommunikation-geschaeftsjahr-3-2022-23.html

Analysten-Kursziele:
https://www.zeiss.de/meditec-ag/investor-relations/carl-zeiss-meditec-aktie.html#research-coverage