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Amazon erzielt auf allen Ebenen Rekorde, da die Aktie am Allzeithoch notiert, muss man das auch. Zeit, um die Gewinne einzutüten?
Hinter den Kulissen: Mehr als nur E-Commerce
Amazon ist die weltweit grösste E-Commerce-Plattform. Neben dem eigenen Handelsgeschäft nutzen auch zahllose Händler die Plattform, um darüber so gut wie alles zu verkaufen.
Darauf basiert wiederum das Werbegeschäft von Amazon, heute ist das Unternehmen weltweite der drittgrösste Verkäufer von Werbeflächen. Grösser sind nur Alphabet und Meta.
Aus der Not heraus hat man AWS aufgebaut, um endlich eine 100% zuverlässige Infrastruktur im Background zu haben.
Heute ist AWS der mit Abstand grösste Cloud-Anbieter der Welt.
Der Marktanteil von AWS liegt in etwa bei 33-34%, auf dem zweiten und dritten Platz folgen Microsoft mit etwa 20% und Alphabet mit 10%.
Nahezu alle anderen Wettbewerber befinden sich auf dem absteigenden Ast und sind nicht annähernd so gross.
Hinzu kommt das gigantische Logistikgeschäft, über die die Ware von Amazon und unzähliger Händler abgewickelt wird. Darüber hinaus hat Amazon eigene Hardware-Produkte auf den Markt gebracht, mit denen man in einigen Bereichen der klare Marktführer ist, darunter beispielsweise der Kindle E-Reader.
Ferner betreibt man verschiedene Streaming- und Unterhaltungsplattformen, darunter Prime Video, Amazon Music oder Twitch.
Cashflow ist King
All das hat zu dem massiven Wachstum des Unternehmens beigetragen. Die wichtigste Erkenntnis in diesem Zusammenhang ist, dass das Wachstum weitgehend aus dem laufenden Cashflow finanziert wurde.
Wer Ihnen also weissmachen wollte, dass Amazon nicht profitabel wäre, hat entweder keinerlei analytisches Verständnis oder weiss es nicht besser.
Amazon hat schlichtweg jeden Cent, der operativ erwirtschaftet wurde, sofort wieder reinvestiert, um zu wachsen.
Daher war der gemeldete Gewinn auch nie die richtige Kennzahl, um den Erfolg von Amazon zu messen.
Die richtige Kennzahl war der operative Cashflow, also das, was das laufende Geschäft erwirtschaftet hat.
Daher laufen der Aktienkurs von Amazon und der operative Cashflow auch seit über 20 Jahren Hand in Hand.
Daher hatte ich mich über die Jahre hinweg immer wieder positiv zum Unternehmen geäussert, zuletzt noch bei Kursen von 151 und 126 USD:
Amazon bricht aus: Das sind die nächsten Kursziele
Schauen wir uns gemeinsam an, welche Kursziele sich für die Zukunft ableiten lassen.
Ausblick und Bewertung
Im ersten Quartal konnte der Umsatz um 13% auf 143,3 Mrd. USD gesteigert werden. In Nordamerika verzeichnete man ein Wachstum von 12% auf 86,3 Mrd. USD, das internationale Geschäft legte um 10% auf 31,9 Mrd. USD zu.
Die Cloudsparte AWS legte um 17% auf 25,0 Mrd. USD zu.
Das operative Ergebnis verdreifachte sich von 4,8 auf 15,3 Mrd. USD. In Nordamerika legte das op. Ergebnis von 0,9 auf 5,0 Mrd. USD zu und im internationalen Geschäft erreichte man den Sprung in die Profitabilität, das Ergebnis verbesserte sich von -1,2 auf +0,9 Mrd. USD.
Das operative Ergebnis von AWS hat sich von 5,1 auf 9,4 Mrd. USD nahezu verdoppelt.
Die Entwicklung ist auf allen Ebenen überzeugend, doch die wichtigste Kennzahl kommt erst noch:
Der operative Cashflow konnte um 82% auf 99,1 Mrd. USD massiv gesteigert werden.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten pendelt Amazon um einen P/OCF von 25. Sollte sich dieser Zusammenhang nicht plötzlich auflösen, ergibt sich daraus ein Unternehmenswert von 2.477,5 Mrd. USD.
Bei einem P/OCF von 20 wären es 1.982 Mrd. USD. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial zwischen 7 und 33%.
Doch das ist nur das unmittelbare Potenzial, das sich anhand der Zahlen aus den letzten 12 Monaten ableiten lassen.
Sollte der operative Cashflow in diesem Jahr wie erwartet auf über 120 Mrd. USD steigen, wären bis Jahresende weitere 20% möglich. Grössere Rücksetzer dürften sich demnach als Gelegenheit herausstellen.
Inzwischen dürfte selbst die Fraktion „Amazon ist nicht profitabel“ aufgewacht sein. Im letzten Quartal lag der gemeldete Gewinn bei 10,4 Mrd. USD und der freie Cashflow summierte sich in den letzten 12 Monaten auf sagenhafte 48,8 Mrd. USD.
Gelingt ein Ausbruch über 188 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit extrapolierten Kurzsielen bei 200 und 206 – 212 USD.
Kommt es hingegen zu einer Korrektur könnten antizyklische Anleger schrittweise einsteigen, beispielsweise nahe den Unterstützungen bei 170, 160 und 146 USD.
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