Einen ganz schlechten Wochenstart erwischen heute die Aktien des Finanzdienstleisters Hypoport, die kurzzeitig sogar zweistellig einbrechen und rund eine Stunde vor Handelsschluss immer noch mit einem Minus von 9,1 Prozent auf 321,40 Euro der mit Abstand schwächste MDAX-Wert sind.
Dabei hatte Hypoport erst Mitte letzter Woche über einen gelungenen Start ins neue Jahr berichtet und konnte dank gestiegener Nachfrage nach Immobilienkrediten das Transaktionsvolumen von Januar bis März 2022 gegenüber dem Vorjahr um 26 Prozent auf 33,8 Milliarden Euro steigern. Mit einem Anstieg auf 528 Millionen Euro lag das Transaktionsvolumen pro Vertriebstag sogar erstmals über der Marke einer halben Milliarde Euro.
Für Verunsicherung bei den Anlegern sorgen aber heute zwei Faktoren:
Steigende Zinsen und Inflation könnten Geschäfte belasten
Zum einen sehen einige Experten in der sich anbahnenden Zinswende und dem damit einhergehenden Zinsanstieg die Gefahr, dass die Nachfrage nach Krediten oder Baufinanzierungen auf den von Hypoport betriebenen Plattformen in den nächsten Monaten deutlich nachlassen könnte.
Ausserdem könnten die stark gestiegenen Rohstoffpreise sowie immer teurere Kredite die Baulaune im Land schmälern, was ebenfalls zu einer sinkenden Nachfrage nach den von Hypoport vermittelten und angebotenen Finanzierungslösungen führen könnte.
Charttechnisch deutlich angeschlagene Situation
Der andere Grund, den viele Beobachter für den starken Kursrückgang verantwortlich machen, ist ein charttechnisch angeschlagenes Gesamtbild.
Seit Anfang Februar bewegten sich die Papiere in einer engen Handelsrange, die nach oben bei 380 Euro und nach unten bei 340 Euro begrenzt wurde. Und trotz der Meldung über den sehr guten Jahresstart gelang es den Hypoport-Aktien nicht, davon zu profitieren und aus der Range nach oben auszubrechen.
Ganz im Gegenteil: Nachdem auf der Oberseite der Durchbruch nicht gelang, legten die Papiere den Rückwärtsgang ein und näherten sich der unteren Trendbegrenzung, die heute mit Schwung durchbrochen wurde. Man darf dabei davon ausgehen, dass bei dieser Bewegung auch zahlreiche Stopps ausgelöst wurden und den Abwärtstrend zusätzlich beschleunigten.
Jetzt sollten Anleger einen ganz genauen Blick auf das Zwischentief aus dem Mai 2020 bei 301 Euro sowie (zur Sicherheit) auch schon auf das Jahrestief aus dem März 2020 bei 205,50 Euro haben und ihre Positionen entsprechend absichern. Damit wieder neue Kursfantasie auf der Oberseite zurückkehrt, müssen Hypoport-Aktien zumindest wieder die alte Handelsrange zurückerobern, also im ersten Schritt den Bereich um die 340 Euro hinter sich lassen.

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