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Stärkster Einzelwerte im MDAX, dem Index mittelgrosser deutscher Unternehmen nach dem DAX, waren in der vergangenen Handelswoche die Aktien des Chemiekonzerns Wacker Chemie.
Um 12,5 Prozent auf 113,55 Euro verteuerten sich die Anteilsscheine auf Wochensicht und konnten damit das Jahresminus auf knapp 14 Prozent reduzieren. Zum Vergleich: Der MDAX hat seit Jahresbeginn rund 35 Prozent an Wert verloren. Optimisten könnten also durchaus von einer „Outperformance“ gegenüber dem Vergleichsindex sprechen. Wer allerdings die Papiere selbst im Depot hat, hofft, dass sich positive Performance der letzten Woche auch zukünftig fortsetzen wird.
Wacker Chemie blickt optimistisch auf das Gesamtjahr
Für Wacker Chemie spricht, dass der Konzern zuletzt zur Vorlage der Halbjahreszahlen seine Gesamtjahresprognose für Umsatz und Ergebnis angehoben hatte. Und dass trotz Belastungen aus höheren Preisen für Energie und Rohstoffe, die die Ergebnisentwicklung statt mit 1,1 Milliarden Euro mit rund 1,5 Milliarden Euro belasten dürfte.
Im Gesamtjahr 2022 erwartet der Konzern einen Umsatz von 8,0 bis 8,5 Milliarden Euro (vorher: 7,5 Milliarden Euro), das operative Ergebnis soll im Bereich von 1,8 bis 2,3 Milliarden Euro liegen (vorher: bis zu 1,5 Milliarden Euro).
Auslöser für die angehobene Gesamtjahresprognose war – neben der weiter hohen Nachfrage nach Silikonen und Polysilizium – auch das im zweiten Quartal 2022 erreichte Ergebnis. Wacker Chemie konnte von April bis Ende Juni den Umsatz um 45 Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Euro steigern und das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) fast auf 626 Millionen Euro verdoppeln. Der Quartalsgewinn nach Steuern legte sogar um 126 Prozent auf 391 Millionen Euro zu.
Barclays und Baader Bank sehen trotz Kurszielsenkung weiteres Kurspotenzial
Unterstützung kam in der letzten Woche auch von Analystenseite, denn mit der Baader Bank und Barclays trauen zwei Institute den Aktien mittelfristig weitere Kurssteigerungen zu, auch wenn die Kursziele zum Teil deutlich sinken.
Bei der Baader Bank hat Analyst Markus Mayer nach einer hauseigenen Branchenkonferenz für Wacker Chemie seine Prognose weniger stark reduziert als für den Rest der Branche, da hier „die Geschäftszyklizität weniger stark als damals ausfallen sollte“. Seiner Meinung nach dürften „schon die Talsohle erreicht haben“. Der Experte belässt deshalb seine Einstufung für Wacker Chemie auf „Buy“, senkt aber sein Kursziel recht deutlich von 188 Euro auf 135 Euro.
Auf „Overweight“ bleiben die Aktien von Wacker Chemie bei der britischen Investmentbank Barclays, das Kursziel sinkt hier von 200 Euro auf 180 Euro. Nach Auskunft von Analyst Sebastian Seiz spiegele „das neue Kursziel seine reduzierten Ergebnisprognosen (EBITDA) für 2023 und die Bewertung der Siltronic-Beteiligung zum Marktwert wider“.
Wacker Chemie: Aktien starten behauptet in die neue Handelswoche
Zum Wochenstart können die Aktien von Wacker Chemie das kräftige Kursplus der vergangenen Woche behaupten und starten mit 116 Euro knapp zwei Prozent höher in den Handel. Inzwischen bröckeln die Kursgewinne aber wieder ab und aktuell liegen die Papiere mit 0,7 Prozent im Minus bei 112,75 Euro.

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