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Wenn ein Ausbruch auf mehrjährige Hochs keine Anschlusskäufe sieht, drei Tage später zur Bullenfalle wird und selbst das Anheben der Gewinnprognose die Verkäufe nicht stoppt, brennt für die Bullen gerade etwas an. Bei Wacker Chemie ist genau das passiert.
Zweimal drehte die Aktie des Spezialchemie-Konzerns Wacker Chemie an den markanten Charthürden in Form der Jahreshochs 2011 und 2018 ab, beim dritten Mal ging sie nach oben durch. Ein Befreiungsschlag, der aber, Sie sehen es im Chart, nach nur drei Tagen Geschichte war: Die Aktie fiel wieder zurück, eine Bullenfalle war entstanden. Auch, weil zwei Analysten ausgerechnet in diesem Moment ihre Einschätzungen senkten. Alsterresearch stufte die Aktie von „Kaufen“ auf „Halten“ zurück, J.P. Morgan senkte die Einstufung sogar von „Neutral“ auf „Untergewichten“.
Das hätte dann aber eigentlich nur ein kurzer Rückschlag sein dürfen. Denn kurz darauf, am 13. Juni, meldete Wacker Chemie, dass auf Basis der aktuellen Lage davon ausgegangen werden könne, dass man im jetzt bald endenden zweiten Quartal einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 600 Millionen Euro erreichen wird, deutlich über den bisherigen Expertenprognosen von knapp 500 Millionen. Aber statt umgehend wieder anzuziehen, fiel die Wacker-Aktie einfach weiter … und hat dadurch jetzt eine charttechnische Schlüsselzone erreicht.
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Wacker Chemie Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Zu Wochenbeginn versuchten sich die Käufer zwar daran, die Aktie noch klar über der vorgenannten Schlüsselzone, die aus der 200-Tage-Linie bei aktuell 151 Euro und dem Mai-Tief bei 148,70 Euro besteht, zu stabilisieren. Aber gestern wurde auch dieser Stabilisierungsversuch durch eine Neueinschätzung von Analystenseite „abgeschossen“. Zwar hob man das Kursziel der Aktie bei der Citigroup an … aber von 120 Euro auf 125 Euro. Es bleibt also meilenweit unter dem aktuellen Level … und damit blieb es seitens der Citigroup auch bei der folgerichtigen Empfehlung „Verkaufen“.
Diese Supportzone 148,70/151,00 Euro könnte natürlich bei diesem ersten Test halten, am Mittwoch klappte das immerhin. Aber sofort Entwarnung zu geben, wenn die Wacker-Aktie sich in diesem Fall ein paar Tage nach oben bewegt, wäre riskant. Dass man hier auf „good news“ nicht adäquat reagiert … dass ein klares, bullisches Signal wie der Ausbruch über die Hochs von 2011 und 2018 keine Anschlusskäufe sieht … dass mehrere Analysten in dieser Situation ihre Einschätzungen senken … all das ist etwas, das man ernst nehmen sollte.
Sollte die Wacker Chemie-Aktie diesen Bereich 148,70/151,00 Euro auf Schlusskursbasis eindeutig, d.h. mindestens um einen Euro, unterbieten, wäre das die Bestätigung, dass die Bullenfalle vom Monatsanfang einen markanten Flurschaden in Sachen Optimismus unter den Investoren angerichtet hat. Dann wäre es keineswegs unwahrscheinlich, dass der Kurs schnell nach unten durchgereicht wird und womöglich sogar relativ zügig Tuchfühlung mit der nächsten, markanteren Unterstützungszone bei 116,65/117,80 Euro aufnimmt.

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