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Auch wenn die am Mittwoch durch die US-Notenbank FED angekündigte Leitzinserhöhung mit 75 Basispunkten über der Prognose von 50 Basispunkten lag, so wirklich überrascht haben dürfte es die wenigsten Marktbeobachter. Denn die Inflationsrate stieg zuletzt auf 8,6 Prozent und bislang ist keine Trendwende erkennbar. Ganz im Gegenteil, die ersten Experten warnen bereits vor zweistelligen Inflationsraten in absehbarer Zeit.
Entsprechend heftig fiel nach dem Zinsentscheid auch die Reaktion an den Märkten aus. Während direkt nach der Bekanntgabe die meisten Aktienindizes noch deutlich zulegen konnten, brachen die Börsen gestern weltweit ein. Beim DAX ging es um mehr als vier Prozent abwärts, dabei rutschte der deutsche Leitindex sogar unter die Marke von 13.000 Punkten.
Heute versucht sich der Markt an einer Stabilisierung, der DAX legt bis zum späten Nachmittag 0,5 Prozent auf 13.099 Punkte zu und erobert damit vorerst auch wieder die 13.000er-Marke zurück.
Auch die US-Börsen starten im grünen Bereich in den letzten Handelstag der Woche. Der Dow Jones legt zu Handelsbeginn 0,5 Prozent auf 30.050 Punkte zu, erobert damit seinerseits die 30.000er-Marke zurück. Der breiter gefasste S&P 500 gewinnt ebenfalls 0,5 Prozent auf 3.648 Punkte und an der Technologiebörse klettert der Nasdaq100 aktuell ein Prozent auf 11.230 Punkte.
Von Unternehmensseite sorgen heute u.a. die folgenden Nachrichten für Bewegung bei Einzelwerten:
Volkswagen: Absatz im Mai geht deutlich zurück, Traton legt zu
Die Engpässe bei der Belieferung mit Chips, Probleme in den weltweiten Lieferketten und immer noch die Corona-Pandemie belasten weiterhin den Autoabsatz beim Volkswagen-Konzern. Der teilt heute mit, dass die weltweiten Auslieferungen im Mai gegenüber dem Vormonat um gut 23 Prozent auf 658.300 Fahrzeuge zurückgegangen sind.
Damit summieren sich die weltweiten Auslieferungen von Januar bis Mai 2022 auf insgesamt 3,07 Millionen Fahrzeuge, ein Minus gegenüber der Vorjahresperiode von rund 25 Prozent.
Besser lief es im Mai dagegen bei der Nutzfahrzeugholding Traton, zu der Marken wie Scania, MAN oder Navistar gehören. Hier konnte der Absatz um 15,8 Prozent zulegen. Allerdings nur deshalb, weil auch die Absatzzahlen des im letzten Jahr übernommenen US-Truckherstellers Navistar berücksichtigt wurden, sonst hätte es auch bei Traton einen kleinen Rückgang gegeben.
Die im DAX notierten Vorzugsaktien von Volkswagen verlieren 1,1 Prozent auf 141,16 Euro.
Traton-Aktien verteuern sich heute im Handelsverlauf um 2,8 Prozent auf 14,92 Euro.
Medienberichte: AstraZeneca erwägt Übernahme von Mereo BioPharma
Der britische Pharmakonzern AstraZeneca prüft offenbar die Übernahme der (ebenfalls britischen) Biotechfirma Mereo BioPharma, das berichtet zumindest die britische Times ohne Angabe von Quellen.
Die 2015 gegründete Mereo BioPharma ist besonders in der Krebsforschung und der Entwicklung von Therapien für seltene Krankheiten tätig.
Aktien von AstraZeneca legen heute im Xetra-Handel 0,8 Prozent auf 117,05 Euro zu.
Die an der US-Technologiebörse Nasdaq notierten Hinterlegungsscheine (ADR) von Mereo BioPharma legten gestern bereits um mehr als 16 Prozent auf 0,80 US-Dollar und springen heute nochmals um über 71 Prozent auf 1,37 US-Dollar zu.
Aareal Bank: CEO sieht neue Mehrheitseigner als Chance für das Unternehmen
Bereits ihren dritten Versuch, den Wiesbadener Immobilienfinanzierer Aareal Bank AG zu übernehmen, starteten im April die beiden US-Finanzinvestoren Advent International Corporation (Advent) und Centerbridge Partners (Centerbridge) und gaben deshalb ein entsprechendes Angebot über ihre Bietergesellschaft Atlantic BidCo GmbH ab (wir berichteten darüber ausführlich hier).
Und wie es nun scheint, sind die Bieter diesmal tatsächlich erfolgreich und haben die Mindestannahmeschwelle von 60 Prozent bereits deutlich erreicht. Jüngsten Angaben zufolge besitzen sie schon knapp 85 Prozent der Anteile der Aareal Bank.
Die Übernahme positiv sieht der Vorstandsvorsitzende der Aareal Bank AG Jochen Klösges. Denn:
mit der Rückendeckung unseres künftigen Mehrheitsaktionärs können wir in allen Segmenten unsere Geschäftsmodelle weiterentwickeln und risikoorientiert wachsen,
so Klösges in einem Interview gegenüber dem Handelsblatt.
Die aktuell noch im SDAX notierten Aareal-Aktien verlieren heute 0,2 Prozent auf 28,36 Euro.
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