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Ein ganzes Paket an schlechten Nachrichten belastet aktuell die Börsen und erstickt jeden noch so kleinen Erholungsversuch bereits im Keim.
Der Krieg in der Ukraine wird immer heftiger geführt und eine Ende scheint noch lange nicht in Sicht. Und als wäre ein Konfliktherd nicht genug, droht China immer unverhohlener Taiwan mit einem Angriff.
Ausserdem dreht sich die Preisspirale immer schneller, im Mai stiegen die Verbraucherpreise in den USA auf Jahressicht um 8,6 Prozent und damit noch stärker, als von vielen Experten bereits erwartet. Das könnte sowohl FED wie auch EZB dazu zwingen, noch stärker (und schneller) an der Zinsschraube zu drehen und erhöht die Rezessionsangst diesseits und jenseits des Atlantiks. Ganz zu schweigen von der Gefahr einer neuen Euro-Schuldenkrise, die wieder steigende Zinsen in einigen Euro-Ländern auslösen könnte.
Und last but not least wächst die Angst vor dem nächsten (und vermutlich noch härteren) Lockdown in China (bzw. sie war nie weg) mit den bekannten prekären Auswirkungen auf Lieferketten und Materialengpässe.
Alles zusammen sorgt dafür, dass zum Wochenstart auch die kühnsten Optimisten die Segel streichen und der DAX – der bereits in der Vorwoche rund fünf Prozent an Wert verloren hat – um über zwei Prozent auf 13.480 Punkte einbricht.
Kräftige Kursverluste müssen zum Wochenstart auch die US-Börsen verbuchen: Der Dow Jones verliert in den ersten Handelsminuten rund zwei Prozent bzw. über 600 Punkte auf 30.747 Punkte, der breiter gefasste S&P 500 gibt zum Handelsstart 2,4 Prozent auf 3.807 Punkte nach und an der Technologiebörse rutscht der Nasdaq100 knapp drei Prozent auf 11.490 Punkte ab.
Von Unternehmensseite sorgen heute u.a. die folgenden Nachrichten für Bewegung bei Einzelwerten:
Valneva: Aktien stürzen nach möglichem Ende des Impfstoffprogramms ab
Zu den grössten Verlierern am Aktienmarkt zählen heute die Aktien des französischen Impfstoffherstellers Valneva.
Nachdem sich die Zulassung des Corona-Totimpfstoffes in der EU durch die EMA weiter verzögert, teilte Valneva mit, dass die EU ihre bisherige Bestellung des von Valneva hergestellten Vakzins massiv reduziert hat. Und das könnte nun laut Valneva dazu führen, dass „die Nachhaltigkeit des COVID-19-Impfstoffes“ nicht gewährleistet ist. Diese Aussagen lassen sich so deuten, dass Valneva möglicherweise über die komplette Einstellung seiner Coronaimpfstoff-Produktion nachdenkt.
Die Anlieger ziehen aufgrund dieser Nachrichten heute die Reissleine, Valneva-Aktien stürzen um mehr als 25 Prozent auf aktuelle 7,85 Euro ab.

BioNTech plant Zukunft weiter als eigenständiges Unternehmen
Nachrichten kommen heute auch vom anderen Coronaimpfstoff-Hersteller BioNTech, der mit seinem Vakzin aber um ein Vielfaches erfolgreicher ist, als Valneva.
Dem Handelsblatt sagte BioNTech-Gründer Ugur Sahin in einem Interview, dass er weiterhin Hauptaktionär bei BioNTech bleiben will und deshalb auch keinen Grund sieht, warum BioNTech nicht auch zukünftig als eigenständiges Unternehmen weiter erfolgreich sein soll. Zudem schliesst er auch „grössere Zukäufe nicht aus“, diese müssten aber BioNTech weiterbringen.
BioNTech-Akten geben heute im Xetra-Handel leicht um 0,4 Prozent auf 135,60 Euro nach.
BASF bestätigt sein Umsatzziel für neue Produkte im Bereich Landwirtschaft
Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF hat heute seine Umsatzziele für neue Produkte im Bereich Landwirtschaft bestätigt. Demnach plant der Konzern, bis zum Jahr 2031 hier Umsätze von über 7,5 Milliarden Euro zu erzielen. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Verbesserung landwirtschaftlicher Erträge bei Nutzpflanzen wie Raps, Soja, Weizen, Mais, Baumwolle oder Obst und Gemüse.
Die im DAX notierten BASF-Aktien schaffen es im insgesamt sehr schwachen Gesamtmarkt heute zumindest, mit 49,70 Euro das Schlussniveau vom letzten Freitag zu verteidigen.
Deutsche Post erhöht Paketpreise für Privatkunden
Die Deutsche Post sieht sich nun auch gezwungen, auf die gestiegenen Energie, Transport- und Materialkosten zu reagieren und erhöht die Paketpreise für Privatkunden. Ausserdem entfällt der bisher geltende Preisvorteil bei online gekauften Päckchen- und Paketmarken.
Aktie der Deutschen Post geben heute 1,7 Prozent auf 34,20 Euro nach.
BP verkauft Beteiligung an kanadischem Ölsandprojekt
Der britische Ölkonzern BP gibt heute bekannt, sich für die Summe von bis zu 1,2 Milliarden kanadischen Dollar (CAD) von seiner 50prozentigen Beteiligung am Ölsandprojekt „Sunrise“ im kanadischen Alberta getrennt zu haben.
Sofort erhält BP vom Käufer Cenovus Energy 600 Millionen CAD in bar sowie eine bedingte weitere Zahlung von insgesamt 600 Millionen CAD über die nächsten zwei Jahre. Ausserdem erhält BP eine 35prozentige Beteiligung am geplanten Projekt „Bay du Nord“.
BP-Aktien geben heute 2,5 Prozent auf 5,00 Euro nach.
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