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Zu den grössten Verlierern am deutschen Aktienmarkt gehören heute die Aktien des Reisekonzerns TUI, die nach der Ankündigung, eine Kapitalerhöhung zur Rückzahlung von Staatshilfen durchgeführt zu haben, zweistellig einbrechen.
Kapitalerhöhung im Volumen von bis zu 425 Millionen Euro erfolgreich durchgeführt
Konkret gibt TUI heute per Anzeige bekannt, durch eine Barkapitalerhöhung erfolgreich 162.291.441 neue und auf den Namen lautende Stammaktien ohne Nennwert (Neue Aktien) über ein beschleunigtes Bookbuilding-Verfahren bei institutionellen Anleger platziert zu haben.
Der Platzierungspreis für die Neuen Aktien lag bei 2,62 Euro, was dem Konzern einen Bruttoerlös von 425 Millionen Euro beschert. Bei der Platzierung wurde das Bezugsrecht für Altaktionäre ausgeschlossen.
Die Neuen Aktien sollen ab dem 24. Mai 2022 an die Investoren geliefert und dann in den freien Handel aufgenommen werden.
Emissionserlös soll zur weiteren Reduzierung der Staatshilfen eingesetzt werden
TUI gibt im Zuge der durchgeführten Kapitalerhöhung ausserdem bekannt, dass der vereinnahmte Nettoemissionserlös „in die vollständige Rückzahlung der Stillen Einlagen 2 des deutschen Staates“ fliessen sollen.
Nach der Rückzahlung ist TUI dem deutschen Staat dann noch rund 2,1 Milliarden aus einer KfW-Kreditlinie sowie nochmals rund 420 Millionen Euro aus einer weiteren stillen Einlage plus einer zusätzlichen Wandelanleihe des Bundes (ca. 59 Millionen Euro) schuldig.
Aktie rutscht ab Richtung Platzierungspreis
Zwei Dinge stossen den Aktionären heute vermutlich sauer auf und dürften die Hauptgründe für den kräftigen Kursrutsch sein.
Zum einen sorgt der Ausschluss des Bezugsrechts für Altaktionäre dafür, dass durch die Neuen Aktien und die damit verbundene Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft sowohl der prozentuale Anteil am Unternehmen sowie auch der Gewinn pro Aktie verwässert werden. Anleger finden es deshalb nie wirklich gut, wenn sie bei einer Kapitalerhöhung ausgeschlossen werden und damit nicht ihren prozentualen Anteilsbesitz über den Bezug neuer Aktien stabil halten können.
Der zweite Grund dürfte der Bezugspreis sein, der mit 2,62 Euro deutlich unter dem aktuell an der Börse bezahlten Preis lag. Hier setzen die Marktmechanismen ein und der Preis rutscht heute – wenig verwunderlich – in Richtung Platzierungspreis ab.
Bis kurz vor Börsenschluss brechen TUI-Aktien deshalb mehr als zwölf Prozent auf 2,53 Euro ein und fallen damit sogar unter den Bezugspreis der Neuen Aktien.

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