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In der Regel beobachten wir einen recht engen Gleichlauf der Aktienindizes. Doch jetzt steigt der DAX, als wäre er in der besten aller Welten, während der TecDAX absolut nichts auf der Oberseite zuwege bringt. Was ist da los? Und vor allem: Geht das etwa noch lange so weiter?
Basis dieser so unterschiedlichen Entwicklung, die seit Mitte Oktober auffällig geworden ist, ist das Umschichten heraus aus kleineren, volatileren Aktien von Unternehmen mit stärker schwankenden Umsätzen und Gewinnen in Richtung von „Blue Chips“, von denen die Anleger glauben, dort gegen die Auswirkungen einer Rezession besser geschützt zu sein. Noch extremer als zwischen Dax und TecDAX ist die bei dieser Flucht in einen vermeintlich „sicheren Hafen“ entstandene Schere zwischen Dow Jones und dem „grossen Bruder“ des TecDAX, dem Nasdaq 100.
Der Gedanke an sich, bei dividendenstarken Aktien grosser Unternehmen mit etablierten Marken sicherer zu sein, ist dabei zwar nachvollziehbar. Aber wir würden nicht zum ersten Mal erleben, dass man dabei den Bogen überspannt. Denn auch, wenn die Gewinne bei grossen DAX-Unternehmen weniger unter Druck kommen sollten, führen diese massiven Käufe doch dazu, dass viele DAX-Aktien schlicht immer teurer werden und damit überbewertet sind. Und so manche Aktie aus dem TecDAX langsam, aber sicher billig wird. Die Frage ist nur, wann sich diese Schere schliessen wird?
Expertenmeinung: Die Antwort ist ebenso kurz wie unbefriedigend: Das weiss man nie vorher. Denn es hängt von einem entscheidenden Aspekt ab: Werden sich die Gewinne der Blue Chips wirklich so stabil halten wie erhofft und die der im TecDAX versammelten Branchen wie Software, Telekommunikation oder Medizintechnik so schwach entwickeln wie befürchtet? Das Gros der Zahlen des dritten Quartals liegt mittlerweile vor, denkbar also, dass man da noch bis Anfang kommenden Jahres im Unklaren bleibt. Aber neben den Fakten können auch Vermutungen das Ruder herumreissen, denn bislang sind es ja vor allem Vermutungen, die zu diesen Umschichtungen führen, auch, wenn so manches TecDAX-Unternehmen in der Tat unschöne Ergebnisse für das dritte Quartal hatte melden müssen.
Daher wäre ein Ohr an den Schienen zwar kein Fehler, aber ein steter Blick auf den Chart effektiver. Wann ein Trend drehen wird, ist letztlich ja nie sicher vorhersagbar, aber das Chartbild zeigt, wenn es gelungen wäre. Dazu der Blick auf den Tageschart.

Hier sehen wir, dass ein Ausbruch über den Kreuzwiderstand zwischen 2.895 und 2.935 Punkten einen wichtigen Schritt zu Gunsten eines Befreiungsschlags darstellen würde. Damit wäre zumindest eine Bodenbildung als gelungen anzusehen und der Weg an die 200-Tage-Linie bei aktuell 3.043 Punkten frei.
Sollten solche Bemühungen indes scheitern, zeigt der langfristige Chart auf Monatsbasis, wohin die Reise dann führen könnte: An die langfristige Aufwärtstrendlinie, die momentan mit der Supportzone 2.376/2.406 Punkte eine entscheidende Kreuzunterstützung bildet und für das bärische Lager wie ein Magnet wirken würde, sollte der TecDAX die Versuche, sich nach oben durchzubeissen, abbrechen.

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