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Südzucker legte gestern früh die Ergebnisse des ersten Halbjahres des immer am 28.2. endenden Geschäftsjahres vor. Die Zahlen waren nicht nur besser als im Vorjahreszeitraum, sie übertrafen auch die Analystenerwartungen. Trotzdem fiel die Aktie am Ende. Wieso?
An den Ergebnissen gab es nichts zu mäkeln. Im am 31.8. beendeten ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/2023 stieg der Umsatz auf 4,64 Milliarden Euro, man bleibt auf Kurs für einen Rekordumsatz und nahm dementsprechend die Umsatzprognose für das Gesamtjahr von 8,9 – 9,3 auf 9,4 – 9,8 Milliarden Euro nach oben. Der operative Gewinn lag mit 316 Millionen Euro weit über dem des Vorjahres (134 Millionen) und über der durchschnittlichen Analysten-Prognose von 302,5 Millionen. Dass Südzucker die bestehende Gewinnprognose „nur“ bestätigte, hätte nicht negativ überraschen dürfen. Jeder weiss, dass die Kosten in allen Branchen steigen, hier weiterhin eine Gewinnprognose zu halten, die auf den höchsten Gewinn seit Jahren vorausblickt, ist aller Ehren wert.
Trotzdem kam es zu einem Intraday-Turnaround. Die Aktie startete als Reaktion auf die Bilanz über sechs Prozent im Plus und schloss dann doch 2,69 Prozent im Minus, nur wenig über Tagestief, obwohl der Gesamtmarkt am Nachmittag ein zeitweise deutliches Minus aufholte. Hinzu kommt, das sehen Sie im mittleren Bereich des Charts, dass dieser Abwärts-Turnaround auch noch unter ungewöhnlich hohen Umsätzen zustande kam. Wo lag der Haken, der zum Ausstieg verleitete?
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Expertenmeinung: Vermutlich konnten die Ergebnisse gar nichts dafür. Momentan ist man am Aktienmarkt insgesamt äusserst nervös. Da neigen Trader zu Gewinnmitnahmen. Vor allem, wenn ein Kurssprung auf einen wichtigen charttechnischen Widerstand trifft und der im ersten Moment nicht überwunden werden kann. Dann gehen viele lieber auf „Nummer Sicher“ und steigen aus. Und da Südzucker als S-DAX-Aktie eher markteng ist, kann so etwas schon ausreichen, um den Kurs ungewöhnlich weit zu drücken. Da sehen dann andere, dass die Aktie trotz eigentlich solider Ergebnisse abdreht und steigen ebenfalls aus, ohne genauer hinzusehen, weil andere womöglich ja mehr wissen als sie selbst.
Das Resultat kann dann ein Selloff trotz guter Zahlen sein. Aber zu einem Selloff kam es dann auch wiederum nicht. Und ebenso, wie die Charttechnik Basis des Abdrehens ins Minus gewesen sein kann, könnte sie auch der Grund sein, warum Südzucker nicht allzu weit abrutschte. Denn am Tagestief traf die Aktie auf den starken Support im Bereich 11,88/12,00 Euro, der sich aus den Tiefs der Monate Mai und September ableitet. Damit wären auch die Ankerpunkte definiert, wenn es um die Frage geht, in welche Richtung man Südzucker traden könnte.
Sollte diese Zone 11,88/12,00 Euro auf Schlusskursbasis fallen, wäre das ein markantes Short-Signal. Wobei der Kurs dann wegen der Marktenge schnell und weit abrutschen könnte, aber nicht muss, denn die grundsätzlich ja guten Ergebnisse und Gewinnperspektiven würden den Bären das Abwärtspotenzial wohl recht bald beschneiden. Sollte Südzucker die Kurve nach oben kriegen, muss sie über das gestrige Tageshoch bei 13,42 Euro hinaus. Dann wäre die mittelfristige Abwärtstrendlinie, an der die Aktie am Donnerstagmorgen abdrehte, bezwungen und der Weg nach oben erst einmal frei.

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