Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
Einen echten Schreckmoment dürften die Aktionäre des Laborspezialisten Synlab heute beim Blick in ihr Depot erlebt haben: Denn der Konzern hat gestern nachbörslich vorläufige Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt und musste aufgrund der gesunkenen Nachfrage nach Covid-Tests und niedrigeren Preisen seine Prognose für 2023 deutlich nach unten korrigieren.
Vor allem auf die Prognosesenkung reagieren die Anleger heute enttäuscht und ziehen die Reissleine, weshalb die im SDAX notierten Papiere um fast 20 Prozent einbrechen.
Umsatz übertrifft Unternehmensprognose, EBITDA-Prognose verfehlt Erwartung
Auf Basis vorläufiger Zahlen ist der Konzernumsatz von Synlab im letzten Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr um 13,5 Prozent auf 3,25 Milliarden Euro zurückgegangen (Vorjahr: 3,76 Milliarden Euro), liegt damit aber noch leicht über der Prognose von 3,2 Milliarden Euro.
Die Marge auf das bereinigte operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) wird mit ca. 23 Prozent erwartet und liegt damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 32,1 Prozent. Zudem wird auch die Unternehmensprognose knapp verfehlt. Synlab begründet den Margenrückgang zum einen mit einem geringen COVID-19-Testvolumen, zum anderen sind die Preise für die Tests zurückgegangen. Der durchschnittliche Preis für einen COVID-19-PCR lag im vierten Quartal bei ca. 36 Euro, im direkten Vorquartal konnten für einen Test noch durchschnittlich 42 Euro abgerechnet werden.
Synlab passt Prognose für 2023 an
Das sinkende Volumen und die sinkenden Preise für die COVID-19-PCR-Tests sind auch der Grund, warum das Management von Synlab die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2023 anpassen muss.
Der Jahresumsatz dürfte aufgrund aktueller Berechnungen bei rund 2,7 Milliarden Euro liegen, bislang ging man bei Synlab hier von 3,0 Milliarden Euro aus. Zudem rechnet Synlab nicht damit, dass es zu einer kurzfristigen Erholung bei den Umsätzen für die COVID-19-Tests kommt. Das Unternehmen verweist dabei auf die Preisentwicklung in Frankreich, wo im Januar 2023 die Preise von 37 Euro auf nur noch 30 Euro gefallen sind.
Ebenfalls nach unten korrigiert wird die bereinigte EBITDA-Marge, die jetzt für 2023 in einer Bandbreite von 16 bis 18 Prozent erwartet wird (bisherige Prognose: 18 bis 20 Prozent).
Aktien brechen zweistellig ein
Weniger die Zahlen für das letzte Geschäftsjahr, die in etwa so erwartet wurden, sondern die deutlich nach unten korrigierte Prognose sorgt heute für grosse Enttäuschung bei den Anlegern. Die ziehen bereits zum Handelsstart die Reissleine und die im SDAX notierten Synlab-Aktien brechen bereits zum Handelsstart knapp zehn Prozent ein und bauen ihre Verluste im Handelsverlauf weiter aus. Am späten Nachmittag summieren sich die Kursverluste beim aktuellen Kurs von 8,06 Euro bereits auf 21,8 Prozent.
Seit Jahresbeginn haben die Papiere damit bereits knapp 30 Prozent an Wert verloren, während der SDAX in der gleichen Zeit knapp 13 Prozent zulegen konnte.

Steigern Sie die Rendite Ihres Depots, indem Sie Ihre Aktien verleihen und dafür Zinsen erhalten. Nutzen Sie das Aktienrendite-Optimierungsprogramm über LYNX. Jetzt informieren: Aktien verleihen
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen