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Der Medizintechnikkonzern Drägerwerk kann zweifelsfrei als einer der grossen Profiteure der ersten Phase der Corona-Krise bezeichnet werden. Denn die sehr hohe Nachfrage nach Beatmungsgeräten und Mundschutzmasken bescherte dem Konzern quasi eine Art „Sonderkonjunktur“.
Allerdings ging die Nachfrage nach den Produkten von Drägerwerk mit steigenden Impfquoten sowie der vergleichsweise milden Omikron-Variante in den letzten Quartalen spürbar zurück. Verbunden mit den stark gestiegenen Rohstoff-, Energie- und Lieferkosten sowie der hohen Vergleichsbasis aus der Coronazeit musste der Konzern bereits im ersten Quartal bei Umsatz und Ergebnis deutliche Rückgänge verbuchen (wir berichteten dazu ausführlich bereits hier).
Ein ähnliches Bild bietet sich heute, denn Drägerwerk hat Zahlen für das zweite Quartal 2022 sowie das erste Halbjahr vorgelegt und liegt bei Umsatz und Ergebnis erneut deutlich unter den Vorjahreswerten.
Umsatz und Ergebnis im zweiten Quartal und 1. Halbjahr 2022 rückläufig
Belastet von einem Lockdown-bedingten Geschäft in China sowie der eingeschränkten Verfügbarkeit von Produkten ging der Umsatz von April bis Juni 2022 währungsbereinigt um 24,7 Prozent auf 653 Millionen Euro zurück.
Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) fiel auf -77 Millionen Euro, nachdem im vergleichbaren Vorjahresquartal noch ein Plus von 80,3 Millionen Euro verbucht werden konnte.
Positiv entwickelte sich dagegen im zweiten Quartal der Auftragseingang, der währungsbereinigt um 7,6 Prozent auf 822 Millionen Euro zulegen konnte.
Erstes und zweites Quartal zusammengerechnet ist der währungsbereinigte Umsatz von Drägerwerk im ersten Halbjahr 2022 um 22,2 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zurückgegangen.
Das EBIT rutschte in Summe auf -112 Millionen Euro ab, nachdem im ersten Halbjahr 2021 noch ein dickes Plus von 209 Millionen Euro verbucht werden konnte. Hier verweist Drägerwerk vor allem auf einen veränderten Produktmix durch die rückläufige Nachfrage nach coronabezogenen Produkten sowie höhere Kosten für elektronische Bauteile und Logistik.
Im ersten Halbjahr stieg der Auftragseingang währungsbereinigt um 8,9 Prozent auf 1,65 Milliarden Euro.
Gesamtjahresprognose wird bestätigt
Für das zweite Jahr rechnet das Management von Drägerwerk mit „einer Entspannung der Liefersituation und einer deutlichen Erholung der Geschäftsentwicklung“ und bestätigt deshalb die bisherige Prognose.
Beim Umsatz wird ein Rückgang von -5,0 bis -9,0 Prozent erwartet, die EBIT-Marge soll bei 1,0 bis 4,0 Prozent liegen. Allerdings dürfte es eher wahrscheinlich sein, dass das untere Ende der Spanne erreicht wird. Zudem wird davon ausgegangen, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht weiter verschärfen.
Drägerwerk-Aktie startet mit kräftigem Abschlag in den Handel
Die Anleger blicken heute skeptisch auf die vorgelegten Zahlen und halten sich mit Neuengagements zurück. Die im Nebenwerteindex SDAX notierten Vorzugsaktien von Drägerwerk starten mehr als sieben Prozent tiefer bei 47 Euro in den Handel und sind damit aktuell auch der schwächste Indexwert.

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