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Alle Augen waren heute auf die EZB gerichtet, um zu erfahren, wie die europäischen Währungshüter auf die explodierende Inflation reagieren würden. Und Frau Lagarde kündige – wie erwartet – an, dass der Leitzins der Eurozone noch im Juli um 25 Basispunkte steigen soll. Durch weitere Zinsanhebungen soll bis Ende September die Zeit der Negativzinsen vorbei sein. Ausserdem sollen zum 1. Juli die milliardenschweren Anleihekäufe auslaufen.

Bereits vor der Bekanntgabe der EZB-Entscheidung lag der DAX im Minus, danach beschleunigte er seine Abwärtsbewegung und liegt am späten Nachmittag 1,5 Prozent im Minus bei 14.223 Punkten.

Kursverluste dominieren auch in den USA den Handelsstart: Der Dow Jones verliert 0,5 Prozent auf 32.733 Punkte, der breiter gefasste S&P 500 gibt ebenfalls ein halbes Prozent auf 4.094 Punkte nach und an der Technologiebörse fällt der Nasdaq100 in den ersten Handelsminuten 0,6 Prozent auf 12.542 Punkte.

Von Unternehmensseite sorgen heute u.a. die folgenden Nachrichten für Bewegung bei Einzelwerten:

Merck beschafft sich Milliarden am Kapitalmarkt

Der Darmstädter Chemie- und Pharmakonzern Merck hat sich mit der Begebung von zwei Anleihen rund eine Milliarde Euro am Kapitalmarkt beschafft. 

Dabei hat Anleihe Nummer eins ein Volumen von 500 Millionen Euro, eine Laufzeit von vier Jahren und ist mit einem Kupon von 1,875 Prozent ausgestattet. Anleihe Nummer zwei – ebenfalls im Volumen von 500 Millionen Euro – läuft acht Jahre und hat einen Kupon von 2,375 Prozent. 

Nach Unternehmensangaben wurde die Anleihe einer breiten Anlegerschicht angeboten und war deutlich überzeichnet. Mit den Erlösen aus den Anleihen will Merck kurzfristige Finanzverbindlichkeiten refinanzieren und den Rest für allgemeine Unternehmenszwecke verwenden.

Die im DAX gelisteten Aktien der Merck KGaA geben heute 1,4 Prozent auf 173,60 Euro nach.

NIO kann Umsatz steigern – Verlust explodiert

Quartalszahlen gab es heute beim chinesischen Elektroautobauer NIO

Dank kräftig gestiegener Autoverkäufe – im ersten Trimester legte der Absatz um 28,5 Prozent auf 25.768 Fahrzeuge zu – konnte der Konzernumsatz im ersten Quartal um 24,2 Prozent auf 1,56 Milliarden US-Dollar gesteigert werden.

Während der Umsatz also moderat zulegen konnte, explodierte die Verluste des Unternehmens: Der Nettoverlust stieg gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal um 295,3 Prozent auf 281,2 Millionen Euro. 

Vor allem an der Verlustvervielfachung stören sich heute die Anleger, NIO-Aktien brechen zum Handelsstart an der US-Börse Nasdaq um 6,6 Prozent auf 19,04 US-Dollar ein.

Lufthansa muss wegen Personalmangel hunderte Flüge canceln

Der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa fehlt qualifiziertes Personal. Wie der Konzern heute mitteilt, mussten für den Monat Juli bereits jetzt 900 Flüge innerhalb Deutschlands und Europas gestrichen werden und betreffen den Freitag und die Wochenenden. 

Der Personalmangel, der nahezu alle wichtigen Bereiche wie Passagierabfertigung, Personenkontrolle oder Flugbegleitung betrifft, sorgt ausserdem auch bei der Lufthansa-Tochter Eurowings zu hunderten von Flugausfällen.

Weniger Flüge bedeuten geringe Gewinne, so lautet heute jedenfalls die Annahme der Anleger. Deshalb geben die im MDAX notierten Aktien der Deutschen Lufthansa heute 1,5 Prozent auf 6,30 Euro nach.

Airbus kommt bei den Auslieferungen nur langsam voran

Der Flugzeugbauer Airbus gab heute bekannt, im Monat Mai insgesamt 47 Flugzeuge an Kunden ausgeliefert zu haben. Das erhöht die bislang im Jahresverlauf ausgelieferte Gesamtzahl an Flugzeugen auf 237 Stück.

Betrachtet man auf der einen Seite das Ziel von Airbus – im Jahresverlauf insgesamt 720 Maschinen ausliefern zu wollen – und auf der anderen Seite den aktuellen Zeitpunkt im Jahr, bleibt festzuhalten, dass Airbus einen Monat vor Jahresmitte nur rund ein Drittel der fürs Gesamtjahr geplanten Maschinen ausgeliefert hat.

Auch wenn in der Regel die Auslieferungen in der zweiten Jahreshälfte stärker ausfallen, bleibt noch jede Menge zu tun.

Das sehen heute offenbar auch die Anleger so, denn Airbus-Aktien verlieren rund zwei Prozent auf 106,02 Euro. 

Merck Aktie - Chart vom 09.06.2022
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