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Das sieht übel aus, dieses Chartbild der Aktie des französischen Luxusgüterkonzerns Louis Vuitton Moet Hennessy, kurz LVMH. Zumindest, wenn man nicht trendkonform auf der bärischen Seite steht. Warum könnte die Aktie weiter fallen – und wohin ginge die Reise dann?
Dass die Verbraucher im April auf die Konsumbremse getreten haben, wird immer klarer ersichtlich. Und das offenbar sogar weltweit. Und dass der Mai und der Juni besser gelaufen sein könnten … taugliche Indizien sieht man dafür bislang nicht. Kümmert das denn auch den Luxus-Sektor?
Das kann es, es ist sogar wahrscheinlich. Denn den beeindruckenden Umsatzanstieg gegenüber dem Prä Corona-Jahr 2019 haben die Luxusgüterkonzerne wie LVMH, Kering oder Hermès ebenso wie die gestiegenen Margen einem Nachfrageanstieg zu verdanken, der vermutlich weniger daher rührt, dass bestehende Kunden mehr kaufen, sondern dass neue Kunden hinzugekommen sind. Kunden, die sich mit dem Abklingen der Corona-Thematik Ende 2021 sicher waren: Jetzt geht es aufwärts, da kann man sich auch mal was leisten. Fallen diese Kunden wieder weg, wird es eng.
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur LVMH Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Vor dem Corona-Crash und der anschliessenden Super-Hausse hatte die LVMH-Aktie ein Hoch bei 439 Euro ausgebildet. Dieses Hoch entstand in der Annahme, dass 2020 ein starkes Wachstumsjahr würde. Vor Corona ahnte man da eben noch nichts. Dorthin könnte die Aktie allemal zurückkommen.
Sie sehen in diesem längerfristigen Chart auf Wochenbasis, dass LVMH aktuell an einem dünnen Faden hängt. Die Aktie hatte zwar das März-Tief im Mai zweimal verteidigt, blieb dann aber zuletzt in der Widerstandszone 600 zu 620 Euro hängen, drehte ab und ist jetzt mit Schwung zurück in diese aus den März- und Mai-Tiefs bestehende Unterstützungszone 537/542 Euro zurückgefallen. Und damit haben die Short-Seller, die Bären, einen Matchball.
Zum einen steht übermorgen der „dreifache Hexensabbat“ an, die Abrechnung der Futures und Optionen. Wenn es gelingt, LVMH durch diesen Support zu drücken, müssten wohl nicht wenige ihre dann schiefliegenden Positionen kurz vor der Abrechnung absichern, indem sie selbst Short-Positionen aufbauen. Was den Kurs nur noch mehr drücken würde. Und die „Corona-Hausse“ hatte eben den Haken, dass die Aktie über dem 2020er-Hoch von 439 Euro keine nennenswerten Unterstützungen ausgebildet hat.
Wenn der Konsum weiter so wankt, werden diese „Luxus-Neukunden“ grossenteils wieder von der Fahne gehen. Dann hätte LVMH nur die Wahl, die Preise günstiger zu gestalten … zum Schaden der Marge und damit des Unternehmensgewinns … oder einen deutlich gedrückten Umsatz hinnehmen zu müssen. Ebenso zum Schaden des Unternehmensgewinns. Die Short-Seller hätten also auch gute Argumente auf der fundamentalen Ebene. Daher würde ich persönlich nicht auf die Idee kommen, mich bei denen einzureihen, die jetzt versuchen, diese Aktie durch aktive Käufe am Ausbruch nach unten zu hindern.

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