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Der Bremssystemspezialist Knorr-Bremse, der vor allem Nutzfahrzeuge und Züge mit seinen Systemen ausrüstet, hat gestern vorläufige Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt und wird vor allem aufgrund der Schwierigkeiten in China und Russland vorsichtiger beim Blick auf das laufende Geschäftsjahr.
Diese Vorsicht teilten – zumindest gestern – die Anleger nicht, denn die im MDAX notierten Aktien konnten bis zum Handelsschluss zulegen. Können die Aktien heute an die kleine Kurserholung anknüpfen?
Knorr-Bremse legte vorläufige Zahlen für Q2/2022 vor
Auf Basis vorläufiger und noch ungeprüfter Zahlen erreicht der Umsatz nach Unternehmensangaben ca. 1,73 Milliarden Euro. Die Marge für das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) dürfte im Bereich von 10,5 Prozent liegen, d.h. das EBIT wird mit ungefähr bei 181 Millionen Euro erwartet.
Während der Umsatz damit in etwas im Bereich der Analystenschätzungen liegt, fällt die EBIT-Marge schwächer als erwartet aus (Konsens: 11,0 Prozent).
Der Free Cashflow dürfte sich von April bis Juni 2022 auf -70 Millionen Euro belaufen, nachdem er in der vergleichbaren Vorjahresperiode mit 131 Millionen Euro noch deutlich positiv war.
Vollständige und endgültige Zahlen sollen am 12. August 2022 vorgelegt werden.
Gesamtjahresprognose wird angepasst
Weiter teilt Knorr-Bremse heute mit, dass aufgrund der im ersten Halbjahr 2022 erzielten Ergebnisse sowie der zu erwartenden Entwicklung im zweiten Halbjahr sowie unter Berücksichtigung der Lage in Russland der Gesamtjahresausblick angepasst werden muss.
Der Umsatz wird jetzt in einer Bandbreite von 6,9 bis 7,2 Milliarden Euro erwartet, die bisherige Prognose lag bei 6,8 bis 7,2 Milliarden Euro.
Allerdings sorgen u.a. die Auswirkungen des Ukraine-Konfliktes, der Rückzug aus Russland sowie die anhaltenden Folgen der Corona-Pandemie (hier vor allem in China) dazu, dass die operative Marge im laufenden Jahr wahrscheinlich nur noch bei 10,5 bis 12,0 Prozent liegen wird (bisherige Prognose: 12,5 bis 14,0 Prozent).
Aktie von Knorr-Bremse präsentiert sich leicht erholt
Mit einem Minus von fast 40 Prozent allein in den letzten sechs Monaten liegen die Aktien von Knorr-Bremse im unteren Drittel des MDAX.
Trotz der schwächer als erwartet ausgefallenen EBIT-Marge und dem vorsichtigeren Gesamtjahresausblick greifen auf dem aktuellen Kursniveau aber wieder erste mutige Anleger zu. Gestern verteuerten sich Aktien von Knorr-Bremse um rund zwei Prozent auf 56,02 Euro. Daran knüpfen die Papiere heute an , verbessern sich allerdings nur leicht um weitere knapp 0,1 Prozent auf 56,05 Euro. Ob das jetzt aber die grosse Trendwende ist, darf also durchaus noch mit einem Fragezeichen versehen werden.
Das sieht auch Analyst Akash Gupta von der US-Bank JPMorgan heute so, denn nach den Eckdaten hat Knorr-Bremse „die Erwartungen gleichwohl verfehlt und der Bremsenhersteller sein Margenziel reduziert“. Trotzdem belässt er Knorr-Bremse auf „Overweight“ und bestätigt das Kursziel mit 85 Euro. Beim aktuellen Kurs errechnet sich damit ein stattliches (theoretisches) Aufwärtspotenzial von gut 50 Prozent.

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