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Kein leichtes Jahr hat der IT-Leasinganbieter Grenke hinter sich gebracht. Anfang des Jahres fand eine Sonderprüfung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) statt. Im Ergebnis wurde Grenke aufgefordert, mehr Eigenmittel vorzuhalten und die Kapitalquote von 9 auf 10,5 Prozent zu erhöhen. Bei der Tochtergesellschaft Grenke Bank wurde die Quote sogar um drei Punkte auf 11,5 Prozent erhöht.
Grund für die Sonderprüfung waren u. a. die häufigen Angriffe von Shortsellern auf die Grenke Aktie im Vorjahr, meist noch verbunden mit Vorwürfen über mögliche Bilanzierungsungenauigkeiten.
Operativ lief es dagegen zuletzt wieder deutlich besser bei Grenke: Bei der Vorlage der über den Erwartungen liegender Neunmonatszahlen erhöhte Grenke sogar seine Prognose für das Leasingneugeschäft im Jahr 2022. Statt wie bislang 2,0 bis 2,2 Milliarden Euro erwartet der Grenke-Vorstand für das laufende Geschäftsjahr jetzt ein Leasingneugeschäft von 2,1 bis 2,3 Milliarden Euro. Im Jahr 2024 soll das Volumen des Leasingneugeschäfts sogar bei 3,4 Milliarden Euro liegen.
Um knapp 52 Prozent auf 566 Millionen Euro gestiegen ist das Leasingneugeschäft von Juli bis September 2022, wobei der Auslandsanteil kräftig zugelegt hat.
Grenke schliesst Kaufverträge über vier Franchisegesellschaften ab
Und der Auslandsanteil könnte im nächsten Jahr noch weiter steigen, denn Grenke gab gestern Abend bekannt, dass Kaufverträge für den Mehrheitserwerb der Factoring-Franchisegesellschaften in Grossbritannien, Irland, Polen und Ungarn abgeschlossen wurden. Von den Verkäufern, den Investmentgesellschaften CTP Handels- und Beteiligungs GmbH, Garuna AG und Pro Gulf FZ-LLC wird Grenke deren jeweils 58 Prozent übernehmen. Die restlichen 42 Prozent, die aktuell noch von den einzelnen lokalen Managementteams gehalten werden, will Grenke dann im Februar des nächsten Jahres übernehmen.
Für die vier Mehrheitsanteile der Investmentgesellschaften wird Grenke einen Kaufpreis von 3,5 Millionen Euro zahlen.
Fitch stuft Grenke mit „stabil“ ein
Erstmals wurde Grenke in diesem Jahr auch von der Ratingagentur Fitch bewertet und die Analysten vergaben an Grenke mit „BBB“ ein Investment-Grade-Rating mit stabilem Ausblick.
Grenke-Aktien mit leichten Verlusten zum Jahresschluss
Die Probleme im letzten Jahr und diesem Jahr haben auch ihre Spuren bei den im deutschen Nebenwerteindex SDAX notierten Aktien hinterlassen. Seit Jahresbeginn haben die Papiere rund 36 Prozent an Wert verloren. Seit Anfang 2020, als Anleger sogar noch über 100 Euro für eine Grenke-Aktie bezahlen mussten, summieren sich die Kursverluste sogar auf rund 80 Prozent.
Viele Anleger blicken deshalb nach den zuletzt operativ wieder deutlich besseren Zahlen und einem recht optimistischen Ausblick des Managements mit grossen Erwartungen auf das neue Jahr und hoffen auf den Turnaround.
Zum Jahresabschluss bleibt der allerdings noch aus, den Grenke-Aktien verabschieden sich mit einem kleinen Verlust von aktuell 0,4 Prozent bei 19,45 Euro aus dem Jahr.

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