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Mit grosser Spannung haben die Anleger heute auf neue Inflationsdaten aus den USA gewartet und sich im Vorfeld mit Käufen zurückgehalten. Entsprechend impulslos startete der DAX heute mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent bei 15.973 Punkten in den Handel. Danach setzten allerdings Verkäufe ein und der DAX rutschte bis auf sein Tagestief bei 15.881 Punkten ab.
Im April ging der US-Verbraucherpreisindex auf 4,9 Prozent, damit lag die Inflationsrate leicht unter der Prognose von 5,0 Prozent. Die von vielen Experten als noch wichtiger eingestufte Kernrate lag mit 5,5 Prozent leicht unter dem Vormonatswert (5,6 Prozent) und traf damit exakt die Schätzungen. Vom leichten Preisrückgang erhoffen sich die Marktteilnehmer jetzt eine entspanntere Geldpolitik der Fed und möglicherweise sogar wieder leicht sinkende Zinsen in der zweiten Jahreshälfte.
Als Reaktion auf die US-Inflationsdaten sprang der DAX knapp 60 Punkte nach oben und damit auch zurück in den grünen Bereich. Aktuell liegt der DAX mit 15.980 Punkten 0,2 Prozent im Plus.
Von den Inflationsdaten profitieren zum Handelsstart auch die US-Börsen: Der Dow Jones legt aktuell 0,5 Prozent auf 33.720 Punkte zu, der breiter gefasste S&P 500 gewinnt anfangs 0,7 Prozent auf 4.147 Punkte und der Nasdaq100 startet 0,8 Prozent höher mit 13.306 Zählern.
Von Unternehmensseite sorgen heute u. a. die folgenden Nachrichten für Bewegung bei Einzelwerten:
E.ON startet gut ins neue Jahr
Der Energieversorger E.ON konnte eigenen Angaben zufolge trotz volatilem Marktumfeld „seine positive Entwicklung in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2023 fortsetzen“. Das bereinigte operative Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte rund 30 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro zu. Im Netzgeschäft konnte das Ergebnis um 29 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro gesteigert werden.
Für das Gesamtjahr hat der E.ON-Vorstand seine Prognose bestätigt und rechnet mit einem bereinigten Konzern-EBITDA von 7,8 bis 8,0 Milliarden Euro und einem bereinigten Konzernüberschuss zwischen 2,3 und 2,5 Milliarden Euro. Zudem sieht sich E.ON bezüglich seiner Ziele bis 2027 im Plan.
Anleger nehmen heute Gewinne mit und E.ON-Aktien verlieren aktuell 1,3 Prozent auf 12,13 Euro.
Siemens Healthineers rutschen nach Zahlen ans DAX-Ende
Zahlen für das zweite Quartal hat heute auch der Medizintechnikspezialist Siemens Healthineers vorgelegt und das Management sieht den Konzern „voll auf Kurs“.
Die Umsatzerlöse gingen in Q2/2023 um 2,5 Prozent auf 5,346 Milliarden Euro zurück. Ohne Berücksichtigung der COVID-19 Antigen-Schnelltests lag das vergleichbare Umsatzwachstum allerdings bei 11,2 Prozent.
Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging aufgrund geringerer Erträge aus COVID-19 Schnelltests, Transformationskosten sowie Kostenanstiegen um 30 Prozent auf 681 Millionen Euro zurück, die EBIT-Marge sank deshalb auf 12,7 Prozent (Q2/2022: 17,9 Prozent). Das bereinigte unverwässerte Ergebnis lag mit 0,43 Euro pro Aktie 36 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert.
Für das Gesamtjahr bestätigt der Vorstand von Siemens Healthineers seine bisherige Prognose und rechnet mit einem Umsatzwachstum von -1 bis 1 Prozent und einem bereinigten unverwässerten Ergebnis pro Aktie von 2,00 bis 2,20 Euro.
Aktien von Siemens Healthineers geben als aktuell schwächster DAX-Wert 7,5 Prozent auf 52,30 Euro nach.
Lanxess: Gewinn geht im ersten Quartal zurück
Beim Chemiekonzern Lanxess lag der Umsatz im Auftaktquartal mit 1,899 Milliarden Euro zwar nur 2 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert, das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ging allerdings um 28 Prozent auf 189 Millionen Euro zurück. Die operative Marge verschlechterte sich damit im ersten Quartal 2023 auf 10,0 Prozent (Q1/2022: 13,6 Prozent). Verantwortlich für die EBITDA-Entwicklung war die schwache Nachfrage sowie der Abbau von Lagerbeständen.
Aufgrund von Sondereffekten und Abschreibungen brach das Ergebnis pro Aktie (EPS) um 84 Prozent auf 0,12 Euro ein (Q1/2022: 0,76 Euro).
Etwas konkreter wird der Lanxess-Vorstand beim Blick auf das Gesamtjahr: Das EBITDA vor Sondereinflüssen soll zwischen 850 und 950 Millionen Euro liegen, die Konsensschätzung lag bislang bei 915 Millionen Euro.
Die im MDAX notierten Lanxess-Aktien verlieren 1,1 Prozent auf 35,42 Euro.
Evotec vereinbart Zusammenarbeit mit Novartis-Tochter
Der Wirkstoffhersteller Evotec hat über seine US-Tochter Just – Evotec Biologics eine mehrjährige und langfristige Technologiepartnerschaft mit der Novartis-Tochtergesellschaft Sandoz zur Entwicklung und Produktion mehrerer Biosimilars abgeschlossen hat.
Evotec erhält im Rahmen der Zusammenarbeit eine Vorauszahlung in zweistelliger Millionenhöhe und hat zudem Anspruch auf zukünftige Zahlungen, abhängig vom Entwicklungserfolg.
Die Anleger reagieren begeistert und Evotec-Aktien legen bislang 9 Prozent auf 17,96 Euro zu.
Continental steigert Gewinn stärker
als erwartet
Der Automobilzulieferer und Reifenhersteller Continental konnte im ersten Quartal den Konzernumsatz um 11 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro steigern. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) legte sogar um 35 Prozent auf 578 Millionen Euro zu und übertraf damit auch die durchschnittlichen Analystenschätzungen. Die bereinigte EBIT-Marge verbesserte sich auf 5,6 Prozent (Q1/2022: 4,6 Prozent). Sogar um knapp 60 Prozent auf 382 Millionen Euro stieg das Nettoergebnis im Auftaktquartal.
Gleichzeitig wird der Gesamtjahresausblick bestätigt: Der Konzernumsatz soll 2023 zwischen 42 und 45 Milliarden Euro liegen, die bereinigte EBIT-Marge zwischen 5,5 und 6,5 Prozent.
Continental-Aktien legen als stärkster DAX-Wert aktuell 3,2 Prozent auf 65,96 Euro zu.
Quellen:
Siemens Healthineers: Siemens Healthineers nach erfolgreichem zweitem Quartal voll auf Kurs (10.05.2023); https://www.siemens-healthineers.com/deu/press/releases/2023q2
Continental: Continental startet 2023 mit solidem Ergebnis (10.05.2023); https://www.continental.com/de/presse/pressemitteilungen/20230510-q1-2023/
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