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Ein Plus von 5,59 Prozent bei der Delivery Hero-Aktie, das klingt nach einem soliden Schritt nach vorne für die Bullen, zumal damit der Ausbruch über eine Abwärtstrendlinie vollzogen wurde. Andererseits schloss die Aktie auffällig weit unter ihrem Tageshoch. Was war da los?

Bereits nach Handelsbeginn legte der Mahlzeiten-Lieferdienst am Freitag vorläufige Ergebnisse für das zweite Quartal vor und aktualisierte die Gesamtjahresprognose. Das war um 10 Uhr … und binnen einer halben Stunde schoss die Aktie daraufhin von etwa 41 Euro, dem Kurslevel unmittelbar vor der Meldung, auf knapp 50 Euro nach oben. Gerechnet zum Vortags-Schlusskurs lag die Aktie dadurch zeitweise fast 21 Prozent im Plus, aber:

Nach dieser ersten Reaktion begann die Aktie abzubröckeln, gab sukzessiv Boden preis und sah bis zum Handelsende keinen neuen, nennenswerten Kaufimpuls. Das ist ungewöhnlich und ein Grund, sich das, was Delivery Hero da meldete, genauer anzusehen. Zunächst die Ergebnisse des zweiten Quartals:

Der Umsatz stieg im Frühjahrsquartal um stattliche 38 Prozent, der Bruttowarenwert um 18 Prozent. Der Verlust reduzierte sich dabei im ersten Halbjahr von einer negativen EBITDA-Marge von -2,0 Prozent im Vergleichszeitraum 2021 auf jetzt -1,6 Prozent, wobei Mai und Juni operativ bereits an der Gewinnschwelle lagen, so das Unternehmen. Das klang schon mal gut.

Mit Blick auf das Gesamtjahr sieht Delivery Hero die EBITDA-Marge (der Gewinn, der vor Einbeziehung von Steuern, Zinsen und Abschreibungen erzielt wird) bei -0,9 bis -1,0 Prozent, die bisherige Prognose hatte noch auf -1,0 bis -1,2 Prozent gelautet. Nicht die Welt, könnte man meinen, aber was nominal wenig wirkt, macht prozentual am Ende schon einiges aus. Also, nur gute Nachrichten?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Delivery Hero Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Nein, denn im Zuge des aktualisierten 2022er-Ausblicks senkte Delivery Hero dafür die Umsatzprognose von 9,5 bis 10,5 Milliarden auf 9,0 bis 9,5 Milliarden. Was hiesse: Operativ zwar näher an der Gewinnschwelle, dafür aber weniger Umsatz als gedacht … unter dem Strich kommt da nicht mehr dabei heraus als vorher. Wer das sah, dürfte dieses Geschenk eines Kurssprungs von bis zu 20 Prozent wohl gerne angenommen haben, zumal da ja auch noch ein charttechnischer Aspekt im Spiel war, Sie sehen es im Chart:

Die Aktie hatte durch ihren Kurssprung eine wichtige Widerstandszone erreicht. Delivery Hero war im Vorfeld der Meldung an die obere Begrenzung einer in den vergangenen Monaten entstandenen Dreiecksformation gelaufen. Mit diesem Satz nach oben wurde diese Formation zwar nach oben verlassen, aber zugleich schon die nach diesem Ausbruch als Kursziel fungierende Widerstandszone erreicht: Kein Wunder also, dass die Trader hier mit Verkäufen schnell bei der Hand waren. Die Frage ist jetzt:

Sollte man diese Gewinnmitnahmen nutzen, um selbst zu jetzt wieder niedrigeren Kursen einzusteigen und damit darauf zu setzen, dass die Aktie diese Widerstandszone zwischen 49,10 und 52,30 Euro nicht nur erneut ansteuert, sondern überwindet? Das ist etwas, das jeder subjektiv selbst entscheiden muss, aber ich selbst würde auf Basis des Gesamteindrucks dieser Zahlen eher denken, dass es richtig von den Tradern war, dieses Geschenk anzunehmen und eher woanders nach Einstiegschancen suchen.

Delivery Hero-Aktie: Chart vom 22.07.2022, Kurs 43,66 Euro, Kürzel DHER | Online Broker LYNX
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