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Am Morgen kamen die Quartalszahlen, zum Handelsende war Delivery Hero der stärkste Gewinner in einem insgesamt deutlich anziehenden MDAX. Die Ergebnisse mussten also hervorragend ausgefallen sein … oder nicht?
Es bleibt bei der Zuversicht, in Bälde die Gewinnschwelle zu erreichen. Diese Zuversicht trägt Delivery Hero zwar schon geraume Zeit zur Schau, aber 2023 soll es dann wirklich klappen. Zumindest der Free Cash Flow, salopp gesagt, die Differenz zwischen dem Kapital, was hereinkommt und dem, was abfliesst, soll im zweiten Halbjahr 2023 positiv sein.
Rein operativ ist man bereits in den schwarzen Zahlen, wenn man die Sicht nur auf das sogenannte Plattform-Geschäft reduzieren würde. Insgesamt jedoch hat sich die Lage nur leicht verbessert, so, dass Delivery Hero die 2022er-Prognose für die bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von zuvor -1,5 bis -1,6 auf -1,4 bis -1,5 Prozent anpasste.
Und beim Umsatz sieht man keine neuen Erkenntnisse, hier meldete Delivery Hero, dass dieser wohl für 2022 insgesamt eher am unteren Ende der geltenden, unternehmenseigenen Prognose von 9,8 bis 10,4 Milliarden Euro liegen werde. So richtig umwerfend liest sich das alles nicht gerade. Da stellt sich die Frage, ob diese Ergebnisse und Perspektiven einen derart starken Kurssprung wert sind.
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Delivery Hero Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Nüchtern betrachtet eher nicht, denn im dritten Quartal passierte nichts, das die bisher bekannten Fakten auf den Kopf gestellt hätte. Und dass Delivery Hero hier und heute erwartet, in einem Jahr einen positiven Geldfluss vorweisen zu können, heisst nicht, dass das auch gelingt. Immerhin geht es hier um ein Geschäft, das so unmittelbar von Lage und Befindlichkeit der Verbraucher abhängt wie kein anderes. Aber das bedeutet nicht zwingend, dass die Aktie wieder nach unten abdrehen müsste, weil die Masse der Anleger auf greifbare, positive Fakten warten würde.
Gerade Aktien wie Delivery Hero, ehemalige und weit gefallene Publikumslieblinge, werden meist sehr emotional gesehen und gehandelt. Es würde also völlig reichen, wenn deutlich mehr Akteure diese Bilanz als Durchbruch werten wollen … ob sie es ist oder nicht, spielt dann keine Rolle … als zugleich andere Trader auf dem derzeitigen Level verkaufen oder Short gehen wollen. Ersteres würde natürlich umso mehr befördert, wenn ein charttechnisch bullisches Signal hinzukäme. Und dahingehend wäre die Aktie jetzt in Schlagdistanz.
Sie sehen, dass der Kursanstieg des Donnerstags den Kurs in die Widerstandszone 39,64/41,57 Euro getragen hat, die durch die bei 40,27 Euro verlaufende 200-Tage-Linie noch zusätzlich an Bedeutung gewinnt. Sobald es gelingen sollte, diese Zone auf Schlusskursbasis und hinreichend deutlich (idealerweise mit Closings über 42 Euro) zu überwinden, wäre der Weg nach oben erst einmal frei. Ohne ein für Lieferdienste wie Delivery Hero wirklich bullisches Umfeld wäre der Weg zwar steinig, aber solange man um die erhöhten Risiken weiss und Long-Trades entsprechend konsequent nach unten absichert, wäre diese Gefahr durchaus kontrollierbar. Vorgreifen sollte man einem solchen möglichen, aber eben noch nicht vollzogenen Befreiungsschlag aber besser nicht!

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