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Die am Freitag präsentierte Bilanz der ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2021/2022 war sehr ordentlich, der Ausblick auf das Gesamt-Geschäftsjahr einen Tick besser als bislang. Die Carl Zeiss Meditec-Aktie lag daraufhin anfangs auch im Plus – aber dort schloss sie nicht.
Der Umsatz lag in den ersten drei Quartalen des am 30.9. endenden Geschäftsjahrs bei 1,33 Milliarden Euro. Knapp elf Prozent höher als im vergangenen Jahr, wenngleich einen Hauch unter der durchschnittlichen Analystenprognose von 1,36 Milliarden. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) kam leicht zurück, betrug 275,9 Millionen nach 280,3 Millionen im Vorjahreszeitraum. Nicht ideal, aber das wurde mit Kosten für neue Produkte begründet und sollte daher nicht wirklich stören. Zumal man seitens der EBIT-Marge solide unterwegs ist, die liegt bislang bei 20,7 Prozent, man rechnet daher damit, dass im Gesamt-Geschäftsjahr das obere Ende der bislang in Aussicht gestellten Margen-Spanne zwischen 19 und 21 Prozent erreicht wird.
Das Nettoergebnis lag, auf den Gewinn pro Aktie umgerechnet, damit bei 2,14 Euro für die ersten neun Monate, 2020/2021 hatte man zur selben Zeit 2,04 Euro erreicht. Damit ist man auf Kurs, im Gesamtjahr leicht über dem Vorjahresgewinn zu liegen.
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Expertenmeinung: Wirklich positive Überraschungen gab es also nicht. Aber wenn man sich ansieht, dass Carl Zeiss Meditec vor einem Jahr, als der Neun-Monats-Gewinn noch etwas niedriger lag, an der 200 Euro-Marke und damit am Rekordhoch notierte, stellt sich die Frage, wieso ein diesmal sogar etwas höherer Gewinn nicht imstande war, die Aktie in Richtung dieser damaligen Hochs in Marsch zu setzen. Die Antwort ist eigentlich einfach:
Weil die Aktie damals klar überbewertet war, was zu dieser Zeit, im Taumel einer Hausse, aber kaum jemanden interessierte. Heute ist der Gesamtmarkt instabil und tendenziell nach unten gerichtet, die Rahmenbedingungen kritisch und die Anleger für Risiken sensibilisiert, die sie vor einem Jahr noch nicht einmal erkannt hatten.
Wäre die Carl Zeiss-Aktie jetzt durch den vorhergien Abstieg günstig bewertet, wäre das zwar kein Hindernis, um eine kräftige Rallye auszulösen. Aber diejenigen, die in die anfänglichen Kursgewinne hinein ausstiegen, wissen: „Billig“ ist Carl Zeiss Meditec vom Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) her immer noch nicht.
Auf Basis der derzeitigen 2021/2022er-Gewinnerwartung errechnet sich ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von knapp 50. Das wäre in Ordnung, wenn man aktuell und in den kommenden ein, zwei Jahren mit einem Anstieg des Unternehmensgewinns von 20 bis 30 Prozent rechnen könnte. Aber dieses Jahr werden es um die zehn Prozent sein. Und für 2023 und 2024 rechnen die Analysten auch nicht mit mehr. Damit ist die Aktie immer noch teuer …
… und das würde, wenn die Käuferseite diesen Intraday-Turnaround des Freitags nach unten nicht sofort ausbügelt, indem es gelingt, die Aktie mit Schlusskursen über 146 Euro schnell über das Tageshoch des Freitags und zugleich über die 200-Tage-Linie zu hieven, an der sie durch diese Verkäufe erst einmal abgeprallt ist, zu Anschlussverkäufen führen. Schlusskurse unter 131,40 Euro, unter der Nackenlinie des Doppeltiefs vom Mai und Juni, wären dann sogar ein unmittelbar bärisches Signal.

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