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Mit einem dicken Minus, das sich teilweise im zweistelligen Prozentbereich bewegt, starten heute die Aktien des Chemiehändlers Brenntag in die neue Handelswoche. Grund dafür sind die bereits letzten Freitag (allerdings nach Börsenschluss) bekannt gegebenen Übernahmegespräche mit dem US-Rivalen Univar Solutions, die bei den Anlegern offenbar auf eine ordentliche Portion Skepsis stossen.
Brenntag prüft Übernahme von Univar Solutions
Per Ad-hoc-Nachricht teilte Brenntag letzten Freitag mit, dass:
vorläufige Gespräche mit Univar Solutions Inc. hinsichtlich einer möglichen Übernahme von Univar Solutions Inc. durch Brenntag SE geführt werden.
Weiter heisst es in der Mitteilung, dass:
diese Gespräche derzeit laufen und bisher zu keinen konkreten Ergebnissen oder Vereinbarungen geführt haben.
Deshalb ist aktuell auch nicht absehbar, ob es überhaupt zu einer solchen Transaktion kommen wird und in welcher Form diese stattfinden könnte.
Brenntag-Aktien starten mit kräftigen Verlusten in die Handelswoche
Dennoch regieren die Anleger heute auf die möglichen Übernahmespekulationen und senken (zumindest kurzfristig) den Daumen. Scheinbar befürchten viele Marktteilnehmer, dass Brenntag zu viel für eine Übernahme bezahlen könnte und – wie in der Vergangenheit bei derart grossen Übernahmen oft passiert – die erhofften Synergien nicht gehoben werden können. Sondern im Gegenteil, die operative Geschäftsentwicklung unter der erzwungenen Zusammenführung unterschiedlicher Unternehmenskulturen leidet.
Entsprechend schwach starten heute die im deutschen Leitindex DAX notierten Aktien von Brenntag in die neue Handelswoche und brechen zum Handelsstart um mehr als zehn Prozent bis auf 61,16 Euro ein. Im weiteren Handelsverlauf können sich die Papiere nur leicht erholen und liegen aktuell als schwächster DAX-Wert mit 63,42 Euro noch 7,3 Prozent im Minus
Konzern mit fast 30 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz könnte entstehen
Dabei lief es operativ zuletzt ziemlich gut bei Brenntag: Erst Anfang November hat der Vorstand seine Mittelfristziele neu ausgerichtet und will das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITA) zukünftig jährlich um sechs bis acht Prozent steigern.
Die Ankündigung, mit jährlich 400 bis 500 Millionen Euro den für Akquisitionen vorgesehenen Betrag in etwa zu verdoppeln, erscheint allerdings angesichts der jetzt bekannt gegebenen Übernahmepläne in einem anderen Licht, da sich eine mögliche Übernahme von Univar in einer ganz anderen Dimension bewegt.
Denn Univar hat im letzten Geschäftsjahr Umsatzerlöse von ca. 9,5 Milliarden US-Dollar erzielt, das Ergebnis nach Steuern lag bei rund einer halben Milliarde US-Dollar. Kommt also eine Übernahme zustande, dann dürfte Brenntag ziemlich tief in die Tasche greifen müssen und die Verschuldung des Konzerns könnte ziemlich kräftig nach oben springen. Auch das ein Aspekt, der vielen Aktionären Sorgen bereitet.
Für Brenntag erwarten Analysten für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatz von knapp 19 Milliarden Euro. Zusammen mit Univar würde also ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von fast 30 Milliarden US-Dollar entstehen.

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