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Bis zu 20 Millionen Tonnen Erdgas braucht der Chemiekonzern BASF jedes Jahr nur in seinem Werk in Ludwigshafen, sowohl zur Energiegewinnung, wie auch als Rohstoff für seine Produkte. Man kann sich also in etwas vorstellen, was es für das Geschäft von BASF bedeuten würde, sollte plötzlich kein Gas mehr aus Russland in die Werke strömen.

Entsprechend gross ist auch die Angst der Anleger vor einem Kauf von BASF-Aktien, was sich auch im Aktienkurs des Konzerns ausdrückt. Seit dem direkten Einmarsch Russlands in der Ukraine am 24. Februar haben die im DAX notierten Papiere bis zum gestrigen Börsenschluss 32 Prozent an Wert verloren. Seit dem Anfang Februar erreichten Jahreshoch bei 69,15 Euro summieren sich die Kursverluste sogar schon auf 40 Prozent.

Dabei lief es im bisherigen Jahresverlauf bei BASF – bei bislang ausreichender Gasbelieferung – operativ sogar ziemlich gut, wie die gestern überraschend vorgelegten – und deutlich besser als erwartet ausgefallenen – Quartalszahlen eindrucksvoll beweisen. Trotzdem hängen die Sorgen um eine zukünftig ausreichende Gasbelieferung aus Russland wie ein Damoklesschwert über der Aktien und ersticken momentan jeden Versuch einer Kurserholung im Keim. Und auch die inzwischen auf über acht Prozent gestiegene Dividendenrendite lockt keine Anleger an, denn fällt die Gasbelieferung aus, dürfte auch die Dividende (zumindest in der aktuellen Höhe) irgendwann wackeln.

BASF steigert Umsatz und Gewinn im 2. Quartal stärker als erwartet

Völlig überraschend hat BASF gestern vorläufige Zahlen für das 2. Quartal des laufenden Geschäftsjahres vorgelegt und mit diesen die Erwartungen der Analysten teils deutlich übertroffen. Vermutlich wollte man mit diesem Schritt Spekulationen entgegentreten, die Gaskrise könnte jetzt schon einen empfindlichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung haben.

Der Umsatz von April bis Ende Juni 2022 dürfte auf Basis der vorläufigen Zahlen gegenüber dem Vorjahresquartal um 16 Prozent auf 22,97 Milliarden Euro gestiegen sein. Als Hauptgrund für diese starke Entwicklung nennt BASF vor allem den schwachen Euro sowie höhere Preise. Im Schnitt hatten Analysten mit einem Umsatz von 21,7 Milliarden Euro gerechnet.

Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) ging zwar leicht um knapp Prozent auf 2,339 Milliarden Euro zurück, lag damit aber immer noch sehr deutlich über der Markterwartung von 2,09 Milliarden Euro. Das gute Ergebnis verdankt BASF unter anderem dem Fakt, dass die gestiegenen Preise für Rohstoffe und Energie grösstenteils über Preiserhöhungen an die Kunden weitergegeben werden konnten.

Unterm Strich lag der Konzerngewinn mit 2,09 Milliarden Euro 26 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert von 1,654 Milliarden Euro und ebenfalls deutlich über der Konsensschätzung von 1,4 Milliarden Euro. Ein Grossteil der deutlichen Ergebnissteigerung resultiert dabei aus einem höheren Beteiligungsergebnis von Wintershall Dea.

BASF-Aktie kommt nicht vom Fleck

Trotz der überraschend guten Zahlen reagieren die Anleger zurückhaltend: Die im deutschen Leitindex DAX notierten Aktien von BASF kommen nach den zuletzt heftigen Kursverlusten weiterhin nicht vom Fleck und notieren aktuell mit 41,27 Euro unverändert zum Vortag.

Damit gelingt im aktuell schwachen Gesamtmarktumfeld den Papieren nicht mal eine technische Gegenreaktion auf die jüngsten Kursabschläge.

BASF-Aktie: Chart vom 12.07.2022
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