Mit Lieferproblemen sowie Produktionsengpässen infolge der unverändert hohen Chipnachfrage hat der niederländische Chiphersteller ASML Holding N.V. zu kämpfen, was auch Spuren in der Bilanz des Konzerns hinterlässt.
Umsatz und Ergebnis liegen deutlich unter Vorjahreswerten
Von Januar bis März 2022 sank der Konzernumsatz von ASML gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode um 19 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Trotz des Rückgangs traf ASML damit aber die durchschnittlichen Markterwartungen.
Auch bei der Bruttomarge (Verkaufspreis abzüglich Herstellungskosten) lag ASML mit 49 Prozent im Rahmen der Erwartungen. Einen kräftigen Einbruch von 46 Prozent gab es beim Konzerngewinn, der von 1,3 Milliarden Euro im ersten Quartal 2021 auf 695 Millionen Euro zurückging.
Die Bestellungen summierten sich im ersten Quartal 2022 auf rund 7 Milliarden Euro, damit stieg der Auftragsbestand per 31. März 2022 bereits auf 29 Milliarden Euro.
Ausblick Q2/2022: Umsatz unter den Erwartungen
Während trotz der teils deutlichen Rückgänge Umsatz, Marge und Ergebnis im Rahmen der Erwartungen ausgefallen sind, fällt der Ausblick auf das aktuell laufende zweite Quartal sehr vorsichtig aus.
ASML rechnet von April bis Juni 2022 mit einem Konzernumsatz von 5,1 bis 5,3 Milliarden Euro, die Mehrzahl der Marktbeobachter hatte hier mit einem Umsatz von durchschnittlich 6 Milliarden Euro gerechnet. Allerdings sind in der aktuellen Prognose rund 800 Millionen Euro nicht berücksichtigt, die aus einem im beschleunigten Verfahren an Kunden ausgelieferte Maschinen resultieren, für die der Umsatz aber erst verspätet abgerechnet wird. Rechnet man diese hinzu, dann liegt ASML mit seiner Umsatzprognose nicht allzu weit von den Schätzungen entfernt.
Trotz Lieferkettenproblemen und einer „weit höheren Nachfrage nach unseren Systemen als unsere derzeitige Produktionskapazität ist“ geht das Management von ASML für das Gesamtjahr von einem Umsatzwachstum von rund 20 Prozent aus.
ASML-Aktien können kräftig zulegen
Vor allem die prall gefüllten Auftragsbücher sorgen heute in einem insgesamt freundlichen Gesamtmarktumfeld für Kauflaune bei den Anlegern. Die im europäischen Auswahlindex EuroStoxx 50 gelisteten Aktien von ASML legen heute als einer der stärksten Indexwerte 4,2 Prozent auf 593,6 Euro zu.
Nicht ganz so erfreulich sieht allerdings die mittelfristige Kursentwicklung aus, denn seit Jahresbeginn summieren sich die Kursverluste – trotz des heute kräftigen Kursanstieges – immer noch auf gut 16 Prozent. Und seit dem am 19. November letzten Jahres erreichten Rekordhoch bei 776,90 Euro haben die Papiere sogar mehr als 22 Prozent verloren.

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