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Starke Nerven haben in diesem Jahr bislang die Aktionäre des Spezialisten für Gewerbeimmobilien Aroundtown gebraucht. Denn nachdem die im SDAX notierten Aktien im Mai auf ein neues Rekordtief bei 0,87 Euro abgestürzt sind und sich damit auch in die Liste der Pennystock-Aktien eingereiht haben, ging es in den letzten drei Monaten wieder rasant aufwärts.
Vor allem mögliche Signale der Notenbanken auf ein baldiges Ende des jüngsten Zinserhöhungszyklus lockte die Käufer bei zinssensiblen Immobilienwerten wieder hervor und Aroundtown-Aktien legten seit ihrem Jahrestief innerhalb der letzten rund drei Monate rund 65 Prozent zu. Mit dem positiven Nebeneffekt, dass auch der Pennystock-Bereich endlich wieder verlassen wurde. Seit Jahresbeginn liegen die Aktien aktuell aber immer noch rund 35 Prozent im Minus.
Heute hat Aroundtown Zahlen vorgelegt und musste aufgrund von hohen Immobilienabwertungen im ersten Halbjahr einen Nettoverlust von über einer Milliarde Euro verbuchen. Warum das Management die Prognose trotzdem leicht anhebt und wie die Aktien darauf reagieren, erfahren Sie hier.
Leichter Rückgang der Mieteinnahmen aufgrund von Immobilienverkäufen
Bislang hat Aroundtown im laufenden Jahr Immobilienverkäufe im Volumen von 545 Millionen Euro vereinbart. Aufgrund der Verkäufe aus dem Immobilienbestand sanken im ersten Halbjahr die wiederkehrenden Nettomieteinnahmen um rund zwei Prozent auf 589 Millionen Euro (Vorjahr: 602 Millionen Euro). Die Verkäufe herausgerechnet, hätte das Mietwachstum operativ sogar um 3,4 Prozent zugelegt.
Vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) ging das Ergebnis im ersten Halbjahr 2023 gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode um rund drei Prozent auf 498 Millionen Euro zurück. Die für die Immobilienbranche wichtige Kennziffer FFO I (Funds from Operations bzw. operatives Ergebnis) lag mit 175,3 Millionen Euro bzw. 0,16 Euro pro Aktie rund sechs Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert.
Aroundtown hat seinen Immobilienbestand in der ersten Jahreshälfte extern bewerten lassen und musste diesen im Ergebnis um sechs Prozent auf 1,7 Milliarden Euro abwerten.
Milliardenschwerer Nettoverlust aufgrund von Abwertungen
Wegen der hohen Abwertungen auf den eigenen Immobilienbestand musste Aroundtown im ersten Halbjahr 2023 einen Nettoverlust von 1,3 Milliarden Euro verbuchen, nachdem in der vergleichbaren Vorjahresperiode noch ein Gewinn von 471 Millionen Euro erzielt werden konnte.
Gesamtjahresausblick hellt sich leicht auf
Trotz des Milliardenverlustes und der leichten Rückgänge bei Mieteinnahmen und operativem Ergebnis wird das Management von Aroundtown mit Blick auf das Gesamtjahr etwas optimistischer und erhöht seine Prognose für den FFO I. Die bisherige Guidance, die in einer Bandbreite von 300 bis 330 Millionen Euro lag, wird leicht auf 310 bis 340 Millionen Euro angehoben.
Aroundtown-Aktien mit freundlichem Handelsstart
Nach den heute vorgelegten Zahlen spekulieren die Anleger weiter auf eine Erholung von Aroundtown im operativen Geschäft. Zumal mit den zuletzt erfolgten Abwertungen so langsam eine Neubewertung des Immobilienbestandes eingepreist sein sollte und sich der Ausblick des Managements leicht aufhellt.
Deshalb legen die Aktien heute 2,5 Prozent auf 1,45 Euro zu und können damit ihr bisheriges Jahresminus noch weiter reduzieren.

Quelle:
EQS-News: Aroundtown SA announces H1 2023 results with continued measures to strengthen the balance sheet (30.08.2023); https://www.eqs-news.com/de/news/uk-regulatory/aroundtown-sa-announces-h1-2023-results-with-continued-measures-to-strengthen-the-balance-sheet/1888975
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