Am 28. Oktober war es soweit: Die EUREX schenkte dem DAX-Future einen kleinen Bruder. Dabei benötigte der „Kleine Future“ durchaus einige Anläufe, denn bereits 2008, 2009 und 2010 sprach die EUREX verschiedene Finanzinstitute auf eine mögliche Einführung an. Die Nachfrage war jedoch zu gering, sodass es zu keiner Auflage eines Mini-Futures kam.

Futures – Handeln in der Königsklasse

Doch der Reihe nach: Was ist eigentlich der „DAX“? Hinter dem Kürzel versteckt sich der wichtigste Börsenindex in Deutschland und dieser wird häufig als Leitindex bezeichnet. Der Deutsche Aktien Index (DAX) setzt sich aus den 30 grössten, börsennotierten Unternehmen zusammen und gilt als „Barometer“ der deutschen Wirtschaft. Aufgrund der enormen Bedeutung des DAX ist dieser über viele verschiedene Produkte handelbar. Anleger können frei nach Risikoneigung, Geschmack oder aber auch nach Höhe der verfügbaren finanziellen Mittel in diesen investieren. Der Handel des Futures gilt hierbei häufig als „Königsklasse“. Dies begründet sich zum einen mit der hohen Anforderung an die vorhandenen finanziellen Mittel und zum anderen auch mit dem Chancen-Risiko-Profil des Terminproduktes.

Experten wissen, dass Tagesbewegungen von 200 Punkten und mehr für den DAX mittlerweile keine Seltenheit sind. Der „grosse“ DAX-Future wird mit einem Multiplikator von 25 gehandelt, dies bedeutet, dass jede Punktänderung einem Äquivalent von 25 Euro entspricht. Wenn man jetzt beide Werte zusammen betrachtet, kann eine Bewegung im DAX von 200 Punkten schnell zu 5.000 Euro (200 x 25 Euro) Gewinn oder Verlust pro gehandelten Kontrakt führen. Für Privatanleger mit kleineren Depots sind dies durchaus beachtliche Beträge. Gleichzeitig sind es aber genau diese schnellen und starken Bewegungen, die den DAX-Future unter Händlern so beliebt machen. Wer richtig investiert ist, kann in kürzester Zeit hohe Gewinne erzielen. Die Zwiespältigkeit zwischen Anforderung und Reizen in dieser „Königsklasse“ trennt hierbei die Anleger.

Futures vs. CFDs

In der Vergangenheit handelten kapitalstarke Anleger häufig den DAX-Future und Anleger mit kleineren Depots wichen häufig auf die in den letzten Jahren immer populärer werdenden CFDs (Contracts for Difference) aus. Doch auch bei CFDs gibt es Vor- und Nachteile. Als häufig genannter Vorteil wird oft der Hebel angeführt, weshalb sich beim Handel mit CFDs auch mit geringem Kapitaleinsatz hohe Gewinnen erwirtschaften lassen. Als nachteilig wird hingegen oft die Kursstellung angesehen, da diese bei einem CFD direkt über den Broker erfolgt und nicht über eine regulierte Börse. Dieser wichtige Sachverhalt sollte jedem CFD-Händler bekannt sein, denn schliesslich hat der Broker damit die Möglichkeit, die Spreads künstlich zu weiten und daran zu verdienen. Wenn ein Broker für einen Handel von CFDs ohne Kommissionen wirbt, wird mit dieser Methode der Kunde häufig in die Irre geführt, denn der Handel ist natürlich nicht kostenfrei und wird über den künstlich geweiteten Spread finanziert.

Auch über LYNX ist der Handel von CFDs möglich, jedoch werden diese mit DMA-Kursen (Direct Market Access) quotiert. Dies bedeutet, dass die Kurse unmittelbar aus dem gehandelten Basiswert stammen, beispielsweise aus einem Index oder einer Aktie. Statt heimlich über den Spread abzurechnen, bezahlen LYNX Kunden eine ganz normale Handelskommission – Analog zum Aktienhandel ist daher auch der Handel von CFDs fair und transparent.

DAX-CFDs sind mittlerweile sehr populäre Produkte geworden, was auch der Blick auf die Handelsvolumen des deutschen CFD Markts zeigt. Im Jahr 2014 belief sich das gesamte CFD-Handelsvolumen in Deutschland auf 1,483 Billionen Euro, wobei rund 90% davon gehandelte DAX-CFDs waren. Diese gewaltigen Zahlen verdeutlichen, warum die Einführung des Mini-DAX richtig ist und längst überfällig war. Um den Start des Mini-DAX auch erfolgreich zu gestalten, haben sich bereits zur Markteinführung 12 Institute bereit erklärt im „kleinen Future“ als „Market Maker“ zu agieren und für Liquidität im Orderbuch zu sorgen.

Das Beste aus beiden Produktklassen

Durch den im Vergleich zum DAX-Future kleineren Hebel von 5 und der hohen Liquidität ist der Mini-DAX für alle CFD-Händler eine lohnenswerte Alternative, denn er vereint die Vorteile aus beiden Produktklassen. Standardisiert, reguliert und mit einer fairen und transparenten Kursstellung ist der Mini-DAX daher für viele Anleger auf Anhieb interessant. Die Grundlage für einen effizienten Handel ist damit auf jeden Fall vorhanden, nur die Gewinne muss der Anleger noch selbst erwirtschaften. Mit der von LYNX angebotenen Handelsplattform Trader Workstation ist der Futurehandel ohne Einschränkungen möglich und integrierte Trading Tools, wie der ChartTrader oder der BookTrader führen für den Händler zu einem entscheidenden Zeit- beziehungsweise Tradingvorteil im Handel mit Futures.

Mit der Einführung des Mini-DAX profitieren aber nicht nur Privatanleger mit kleineren Depots, sondern auch grössere Marktteilnehmer, wie beispielweise Banken. Dies hängt vor allem mit dem kleineren Multiplikator zusammen, denn dadurch können sich professionelle Marktteilnehmer aber auch Kunden mit grösseren Depots genauer „hedgen“ und sich gegen Verluste präziser absichern.

Zusätzlich erwähnenswert ist auch die Tickgrösse (kleinste Preisänderung im Future) beim Mini-DAX, welche einen ganzen Punkt beträgt. Beim DAX-Future beträgt diese hingegen nur einen halben Punkt. Dieser theoretisch kleine Unterschied hat eine durchaus grosse Wirkung, denn die minimale Differenz schafft natürliche Arbitrage-Möglichkeiten, was für zusätzliche Liquidität im Orderbuch sorgt.

Die Einführung des Mini-DAX kommt spät, ist aber dennoch richtig. Zwar wurde eine frühere Einführung durch die Terminbörse mehrfach forciert, fand jedoch lange Zeit bei Finanzinstituten nicht die erforderliche Nachfrage. Jetzt im Jahr 2015 ist dies anders. Seit der Einführung des Mini-DAX am 28. Oktober 2015 steigt das täglich gehandelte Volumen stetig an. Christian Dimanski, Vice President Sales Continental Europe der Eurex Frankfurt AG zeigte sich bereits 10 Tage nach der Einführung begeistert und sagte „eine solch starke Nachfrage hatten wir erhofft, jedoch nicht erwartet.“ Das stetig steigende Handelsvolumen ist in der folgenden Grafik, welche das tägliche Handelsvolumen des Mini-DAX seit der Einführung am 28. Oktober darstellt, sehr gut ersichtlich. Ein besonderes Augenmerk sollte hierbei auf die Trendkurve gelegt werden.

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Mini-Futures

Der Mini-DAX scheint eine Erfolgsgeschichte zu werden und folgt dabei dem Vorbild anderer Mini-Futures, welche diese bereits geschrieben haben. Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang vor allem der E-mini S&P 500(ES) und der E-mini Dow Jones Futures (YM). Diese beiden Futures stellen zwar nur die „kleinen Ableger“ in der Familie dar, gehören allerdings gleichzeitig zu den liquidesten und am meisten beachteten beziehungsweise gehandelten Futures der Welt.

Für den Mini-DAX wird mit einem weiteren Anstiegs des Handelsvolumens gerechnet, da bisher noch nicht alle Banken die entsprechende Infrastruktur für den kleinen DAX-Future geschaffen haben. Über LYNX ist der Mini-DAX Future bereits für 1,50 Euro pro Kontrakt handelbar und damit günstiger als der reguläre DAX-Future.

Durch das steigende Handelsvolumen des Mini-DAX wird der „kleine Future“ weiteres Interesse auf sich ziehen und vielleicht sogar das Volumen vom „Grossen“ zum „Kleinen“ verschieben. Erste Anzeichen sind in der folgenden Abbildung zu sehen. Eindeutige Belege für eine Verschiebung wird es jedoch erst nach den „Roll-Monaten“ geben, wenn die Open Interest vom „grossen“ in den „kleinen“ Future wechseln.

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Fazit

Unabhängig davon, ob Anleger bisher den DAX-Future oder Index-CFDs gehandelt haben, lohnt sich definitiv ein Blick auf den Mini-DAX. Denn dieser ist dank der Listung an der Terminbörse Eurex transparent, reguliert, liquide und ohne Kontrahentenrisiko. Der Mini-DAX Future ist daher nicht nur für Privatanleger eine echte Alternative, sondern auch für professionelle Marktteilnehmer oder für Anleger mit grösseren Depots, da sich dieser hervorragend stückeln lässt.

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