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Getrieben von Angst und Gier koppeln sich die Kurse immer wieder ab, doch am Ende gehorchen sie den unausweichlichen Gesetzen der Fundamentaldaten.
Das müssen Sie durchschauen
An der Börse kommt es ständig vor, dass sich die Kursentwicklung von den Fundamentaldaten abkoppelt.
Doch das geht immer nur eine gewisse Zeit, am Ende folgen die Kurse immer den Zahlen.
Altmeister Kostolany und die Fonds-Legende Peter Lynch haben es beide passend auf den Punkt gebracht:
Mit der Wirtschaft und der Börse verhält es sich wie mit dem Mann und seinem Hund beim Spaziergang. Der Mann läuft langsam und gleichmässig weiter. Der Hund läuft vor und zurück. Aber beide bewegen sich in die gleiche Richtung. Der Mann ist die Wirtschaft, der Hund die Börse. – André Kostolany
„I don’t think people understand there’s 100 % correlation with what happens to a company’s earnings over several years and what happens to the stock.“ – Peter Lynch
Bei GFT scheint sich der Kurs aktuell wieder abzukoppeln und das nicht zum ersten Mal. Als das Geschäft mit einigen Grosskunden schwächelte, ging es mit dem Kurs bis 2020 abwärts.
An der Börse wurde übersehen oder ignoriert, dass das Geschäft abseits der 3 grössten Kunden sehr gut lief und ordentlich Wachstum verzeichnete.
Bis man es nicht mehr ignorieren konnte
Dadurch verschob sich die Gewichtung immer mehr, weg von wenigen Kunden, hin zu einer Vielzahl von Kunden.
Dadurch verbesserte sich die Geschäftsbasis und die Abhängigkeit von einigen wenigen Geschäftspartnern verringerte sich.
Das schwächelnde Geschäft mit den einstigen Top-Kunden überschattete die starke Entwicklung in allen anderen Bereichen.
Als man an der Börse endlich begriff, dass es bei GFT sehr viel besser lief als die oberflächlich gemeldeten Zahlen es erahnen liessen, ging der Kurs durch die Decke.
Das war bereits lange zuvor absehbar, doch die Börse ignorierte diesen simplen Fakt.
Langjährige Leser werden sich noch genau daran erinnern.
Es folgte eine überzogene Rallye, durch die das KGV von 13 auf über 40 schoss. An der Börse wechseln sich Euphorie und Depression ab.
Wo stehen wir heute?
Aktuell sind wir wieder an einem Punkt angekommen, der der Situation von 2020 ähnelt. Mit den Kursen ist es eine längere Zeit abwärts gegangen, die meisten Anleger haben GFT abgeschrieben.
Die Bewertung ist dadurch deutlich gesunken und heute in etwa so niedrig wie damals. Aktuell kommt GFT auf ein KGV von 14,8 und ein KGVe von 14.
In den letzten fünf Jahren lag das KGV durchschnittlich bei 22,5. Am Unternehmen selbst hat sich in dieser Zeit nichts Substanzielles verändert.
Wer dieses Spiel von Euphorie und Depression versteht, kann an der Börse gutes Geld verdienen. Man muss sich nur immer auf der richtigen Seite der Gleichung anstellen und dann abwarten.
Doch dafür ist Geduld und Disziplin notwendig. Doch wer will das schon, wenn einem Börsenbriefe 1000 % Gewinn versprechen, und das noch heute …
Wenn man nicht das schnelle Geld jagt, könnte GFT eine gute Möglichkeit sein. Früher oder später wird der Kurs wieder den Fundamentaldaten folgen.
Je länger es dauert, bis die Kurse nachziehen, desto grösser ist das Aufholpotenzial, denn GFT steht nicht still.
GFT erwartet das nächste Rekordjahr
Im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr konnte der Umsatz um 10 % auf 802 Mio. Euro gesteigert werden, ohne negative Währungseffekte wären es 14 % gewesen. Das Ergebnis kletterte um 5 % auf 1,84 Euro je Aktie.
Überdurchschnittliches Wachstum verzeichnete das Unternehmen in Europa mit einem Umsatzplus von 23 Prozent. Zudem hat der grösste GFT-Markt Brasilien in der zweiten Jahreshälfte die Trendwende vollzogen und zeigt wieder eine positive Entwicklung. Beflügelt wurde das Wachstum in allen Branchen durch die spürbar anziehende Nachfrage nach KI-Lösungen, vor allem seit der Einführung des GFT AI.DA Marketplace Ende September.
Daher stellt GFT für 2024 einen Anstieg des Umsatzes um 15 % auf 920 Mio. Euro in Aussicht, das Ergebnis (EBT) soll um 6 % zulegen.
Da die Auslastung im Unternehmen zuletzt wieder gestiegen ist und die Wachstumsdynamik zugenommen hat, ist die Prognose als konservativ einzuschätzen.
Sollte sich die Profitabilität doch besser entwickeln, als bisher erwartet wurde, könnte das eine Neubewertung der Aktie auslösen.
Sollten die Prognosen richtig sein, dürfte das nur eine Frage der Zeit sein, denn im kommenden Jahr wird ein Gewinnsprung um mehr als 20 % erwartet.
Meistens setzen sich Aktien in Antizipation der steigenden Gewinne bereits Monate zuvor in Gang. Die Uhr tickt.
Der langfristige Aufwärtstrend ist intakt, die Lage ist jedoch angespannt. Sollte der Aufwärtstrend durchbrochen werden, muss mit einer Ausdehnung der Korrektur in Richtung 23,50 – 25,00 Euro gerechnet werden.
Gelingt hingegen eine Rückkehr über 28 Euro, würde sich die Lage deutlich entspannen.
In diesem Szenario wären Kursgewinne bis 32,75 oder sogar 26,00 – 36,80 Euro denkbar.
Digitale Transformation
GFT Technologies ist auf die digitale Transformation im Finanzsektor spezialisiert. Das Unternehmen unterstützt Banken und Versicherer bei der Umsetzung technologisch herausfordernder Projekte, wie Online- und Mobile-Banking oder auch der Implementierung von neuen Regulierungen.
GFT ist also ein Spezialist für Veränderungen. Dieser Umstand ist für sich genommen bereits ein Pluspunkt, denn das Unternehmen ist anpassungsfähig und reagiert schnell auf neue Trends.
Dadurch ist es GFT immer wieder gelungen, sich frühzeitig in neuen Märkten zu positionieren und eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Man war beispielsweise auch einer der ersten Akteure, die Blockchain-Projekte in der Finanzindustrie durchgeführt hat.
Darüber hinaus denkt man langfristig, das dürfte nicht zuletzt auch am Ankeraktionär liegen, denn die Gründerfamilie Dietz hält 35,8 % der Anteile.
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